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Wiedersehen in Stormy Meadows

Wiedersehen in Stormy Meadows

Titel: Wiedersehen in Stormy Meadows Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Harvey
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»So, wie du darauf bestanden hast, dass wir uns in Schale schmeißen, hätte ich ein etwas glamouröseres Lokal erwartet.«
    Doch Laura lächelt nur geheimnisvoll.
    Wir setzen uns an einen der kniehohen Pubtische. Petra und ich erörtern gerade, wie komfortabel man daran wohl essen kann, als Orlaithe auftaucht.
    »Wollt ihr dann jetzt durchkommen? Euer Tisch ist fertig.«
    »Durchkommen?«
    Laura lächelt breit.
    Wir folgen Orlaithe durch einen Flur rechts der Bar, von dem ich glaubte, er führte zum Privatbereich. Am Ende des Korridors öffnet sie eine Tür zu einem kleinen Raum mit Holzfußboden, eleganten Möbeln, Jagddrucken an den terrakottarot gestrichenen Wänden, Trockenblumen und gemusterten Vorhängen an den Fenstern.
    Das ist Lauras Überraschung. Ein romantisches kleines Bistro, das man vielleicht in London erwarten würde, aber nicht im Hinterzimmer eines Pubs am westlichsten Ende von Cornwall.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, dass es hier noch ein Zimmer gibt«, gebe ich mein Erstaunen zum Ausdruck.
    »Na ja, das sind ja auch ganz exklusive Räumlichkeiten – da kommt man nur mit Einladung rein«, witzelt Orlaithe. »Nein, im Ernst, das hier ist das Esszimmer für unsere Übernachtungsgäste, aber wochenends kann hier jeder essen.«
    »Und Hank ist der Koch?«
    »Ach, was!«, winkt Orlaithe amüsiert ab. »Ich hab da einen jungen Mann, der nur an den Wochenenden hier ist.«
    »So einen hatte ich mal als Freund«, zwinkert Petra mir zu. »Der hatte sich allerdings auf Mittagspausen spezialisiert.«
    Wir setzen uns und studieren die Karte, die sich sehr von dem unterscheidet, was man in der Bar zu essen bekommen kann. Hier gibt es keinen Shepherd’s Pie und keine belegten Brote.
    »Der Fisch hier ist sehr zu empfehlen«, raunt Laura Cassie zu.
    Petra lässt die Speisekarte links liegen und vertieft sich stattdessen in die Weinkarte.
    Das Abendessen verläuft ausgelassen und wird mit Dessert und Kaffee abgerundet. Dann kommt Orlaithe herein und flüstert Laura zu, Charles sei in der Bar, worauf diese uns sofort alle mit in die Schankstube schleppt.
    Charles spielt Billard. Und obwohl ich seinen Gegner nur von hinten und über den Billardtisch gebeugt sehe, weiß ich sofort, dass es Connor ist. Mit einem Schlag habe ich Schmetterlinge im Bauch.
    »Hmm. Sehr schön«, befindet Petra, die Connors rückwärtige Ansicht beäugt. »Du weißt wohl nicht zufällig, wem dieser entzückende Knackarsch gehört, was?«, fragt sie und hakt sich bei mir unter.
    Fünf Minuten später unterhält Petra sich mit Connor, nachdem Laura sie einander vorgestellt hat, um selbst an den Billardtisch zu kommen. Connor steht an einen der Holzbalken gelehnt. Petra hat sich direkt vor ihm positioniert, um ihn gegen alles andere abzuschirmen. Sie neigt sich ihm leicht zu, lächelt und lässt ihren Charme spielen.
    Ich beobachte die Femme fatale in Aktion.
    Wie wunderschön sie ist. Wie sollte ein Mann sie nicht begehren? Würde es mir etwas ausmachen, wenn Connor sie attraktiv fände?
    Während Petra redet, richtet Connor den Blick über ihre Schulter hinweg zu mir. Er mustert mich von oben bis unten, bemerkt das graue Jerseykleid, die Pumps, das Make-up und den Knoten, zu dem ich meine Mähne gebunden habe. Er lächelt. Petra dreht sich verwundert um, sieht mich und lächelt ebenfalls. Ich gehe auf die beiden zu und klinke mich in ihr Gespräch ein.
    »Sieht sie nicht klasse aus heute?«, fragt Petra stolz, als sie Connors Blick sieht.
    »Du siehst phantastisch aus«, sagt er. »Obwohl das natürlich gar nichts ist gegen den Aufzug, in dem ich dich kennengelernt habe. Der war schlicht spektakulär.«
    »Ach, ja? Wieso? Was hattest du an?«, will die unbedarfte Petra wissen.
    Hank hat sein neues, rosarotes Auto liebevoll »Betsy die Zweite« getauft und fährt uns stolz darin nach Hause. Wir singen und lachen während der Fahrt und machen uns nichts draus, dass wir in den Kurven immer alle halb durcheinanderpurzeln und auf dem Feldweg kräftig durchgeschüttelt werden, weil der Wagen nicht ordentlich gefedert ist.
    Kurz vor Mitternacht stolpern wir kichernd in Lauras Küche und zeigen keinerlei Interesse daran, ins Bett zu gehen. Stattdessen zaubert Laura eine Flasche gekühlten Sekt hervor und Cas in der Hoffnung, auch noch etwas davon abzubekommen, vier Gläser.
    Das Feuer im Kamin ist fast aus und der Holzkorb leer. Also gehe ich raus in den Hof, um Nachschub zu holen, und ich tue das, wie mir auffällt, mit einem Lächeln auf den

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