Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wiedersehen in Virgin River

Wiedersehen in Virgin River

Titel: Wiedersehen in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
doch, dass wir Partner sind. Das ist genauso gut dein Haus. Es ist dein Zimmer.“
    „Also gut dann.“ Preacher trug das Gestell mit den Gläsern raus in die Bar.
    Jack folgte ihm. „Wenn du hier zurechtkommst, bin ich mal kurz weg.“
    „Sicher.“
    „Bin gleich wieder da.“
    Jack überquerte die Straße zu Does Haus. Patienten waren keine da, aber Doc und Mel befanden sich im Eingangsbereich, wo Doc hinter dem Empfangspult am Schreibtisch saß, die Augen auf den Computer geheftet.
    Mel stand hinter Doc und hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt. Als Jack eintrat, sah sie kurz hoch und bedeutete ihm mit einer leichten Kopfbewegung, hinter den Tresen zu kommen. Ihr Blick war so besorgt und wütend, dass er das auch sofort machte, und Mel wandte sich wieder dem Bildschirm des Computers zu.
    So etwas hatte Jack bisher noch nie getan. Noch nie hatte Mel ihn in ihre medizinischen Angelegenheiten eingeweiht, auch wenn für Jack Diskretion ebenso selbstverständlich war wie für sie und Doc. In medizinischen Fällen allerdings beachtete sie auch gegenüber ihrem Mann die Schweigepflicht, ein ethischer Grundsatz, an dem sie festhielt.
    Auf dem Bildschirm waren die Fotos zu sehen, die sie mit der Digitalkamera aufgenommen hatte und die Paiges misshandelten Körper aus vielen verschiedenen Perspektiven zeigten. Die Prellungen waren schockierend. Sollte er Mel einmal mit solchen Hämatomen sehen müssen, er würde sich unmöglich davon abhalten können, jemanden umzubringen.
    „Du meine Güte“, sagte er mit angehaltenem Atem und fragte sich, ob Preacher wohl wusste, dass sein Hausgast so viel mehr aufzuweisen hatte als nur einen kleinen blauen Fleck auf der Wange.
    Als Mel zu ihrem Mann hochsah, bemerkte sie, wie er grimmig die Kiefer aufeinander presste und eine Vene an seiner Schläfe pochte. Seine Augen waren ganz schmal geworden. „Das bleibt aber unter uns“, warnte sie ihn.
    „Selbstverständlich.“
    „Verstehst du, warum du hier stehst und dir das mit uns zusammen ansiehst?“
    „Ich denke schon. Sie ist in der Bar. Preacher will, dass sie bleibt.“
    „Nun, du musst wissen, dass ich ihr gesagt habe, sie könnte auch bei uns bleiben, wenn sie will. Ich denke aber, dass sie sich in eurer Bar wohlfühlt, zumal ich für Preacher gebürgt habe. Wir müssen ihr irgendwie helfen, oder diese Bestie wird sie umbringen.“
    „Natürlich. Glaubst du, dass Preacher weiß, wie schlimm es ist?“
    „Ich habe keine Ahnung, und ich werde es ihm nicht mitteilen. Aber du solltest wissen, was los ist, wenn sie sich unter deinem Dach aufhält.“
    „Unter unserem Dach“, verbesserte er sie. Mel und das Baby, sie waren sein Leben. Er konnte sich gar nicht vorstellen, sie anders als liebevoll zu berühren. „Weißt du etwas über sie? Ich will nämlich nicht, dass Preacher nur benutzt wird. Oder verletzt.“
    Mel zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht einmal, wo sie herkommt. Aber ich glaube nicht, dass Preacher im Moment derjenige ist, um den du dir Sorgen machen musst.“
    „Er ist aber schon involviert. Und engagiert.“
    „Nun, gut für ihn. Sie braucht nämlich jemanden, der sich da engagiert. Und Preacher kann auf sich aufpassen.“
    „Ja, das Thema hatten wir gerade.“
    Mel lehnte sich bei Jack an, und er schloss sie in die Arme. „So etwas habe ich noch nie gesehen, und ich habe schon viel gesehen“, sagte sie leise. „Das ist ein richtig gefährliches Arschloch.“
    „Ich will aber auch nicht, dass du dich da zu sehr hineinsteigerst.“
    „Spar dir das. Es ist mein Job.“
    „Das sieht wirklich übel aus, Mel.“
    „Ein Grund mehr, weshalb ich meine Arbeit machen sollte.“
    Als Paige von Mel zurückkam, war Preacher überrascht, zu hören, dass sie beschlossen hatte, noch ein paar Tage zu bleiben. Wo sie doch so wild entschlossen schien fortzukommen. Am Vormittag war sie dann mit Christopher nach oben gegangen, und seitdem hatte er von dort keinen Ton mehr gehört. Das Mittagessen hatten sie völlig ausgelassen. Aber, überlegte er, wenn das Kind sich nicht wohlfühlte, schlief es vielleicht besonders lange, was seiner geschlagenen Mutter die Ruhe verschaffen würde, die sie so dringend brauchte.
    Normalerweise nutzte er die ruhige Phase am Nachmittag, um das Abendessen vorzubereiten, aber heute griff er zu einem seiner älteren Kochbücher. Er empfand größte Hochachtung für Martha Stewart, auch wenn die meisten ihrer Rezepte für eine Bar zu aufwendig waren. Aber er liebte diese wirklich

Weitere Kostenlose Bücher