Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
ebenfalls kaum seinen Schritt, während er mit ihr sprach.
»Mailen Sie mir den Vergleich, sobald er aufgesetzt ist«, sagte er. »Ich informiere den Gerichtsschreiber.«
Und damit war die Sache erledigt.
Rylann sah Quinn und Channing nach. Sie fand es fast schade, dass sie nachgegeben hatten.
Lieber hätte sie beide vor Gericht so richtig fertiggemacht.
Der Rest der Woche verging vor lauter Anhörungen, Zeugenvernehmungen und Treffen mit Agenten diverser Bundesbehörden wie im Flug. Bevor Rylann es bemerkte, war sie am Freitagmorgen für die Aufnahme von Quinns Schuldeingeständnis im Gericht.
Sie verließ den Saal mit einem guten Gefühl über den Ausgang des Falls – und zwanzig Minuten später fühlte sie sich sogar noch besser, als Cameron in ihr Büro kam, um ihr zu gratulieren.
»Ich habe gerade die Presseerklärung gesehen, die Paul über den Adam-Quinn-Fall vorbereitet«, sagte Cameron. Paul Thompkins war der Pressesprecher des Büros. »Gut gemacht. Unser offizielles Statement lautet, dass dieser Fall demonstriert, wie strikt wir Vollzugsbeamte bestrafen, die das in sie gesetzte Vertrauen missbrauchen.« Sie lächelte. »Und dafür haben wir Ihnen zu danken.«
Rylann winkte ab. »Agent Wilkins verdient genauso viel Lob. Und wenn Sie mich fragen, hat sich Kyle Rhodes wirklich ins Zeug gelegt.«
»Der Twitter-Terrorist setzt sich für uns ein. Wer hätte das gedacht!«, erwiderte Cameron. »Ich habe von Cade gehört, dass Quinn und sein Anwalt während der Dealverhandlung richtige Mistkerle waren.«
Rylann hatte während ihrer nachmittäglichen Besuche bei Starbucks mit Cade über den Fall gesprochen. Er war inzwischen zu einer Art Bürokumpel geworden, was sehr nett war – es war schön, in der Sonderabteilung einen Freund zu haben, dem sie vertrauen konnte.
»Sie hätten mal sehen sollen, wie scheinheilig Quinn war«, erzählte sie Cameron. »Es ist gut, dass wir ihn erwischt haben. Wenn wir nicht diesen Hinweis von dem Undercoveragenten bekommen hätten, wäre das vielleicht noch Jahre so weitergegangen.«
»Ich nehme an, dass sich Quinns Tonfall jetzt, wo er sich auf der anderen Seite der Gitterstäbe befindet, schnell ändern wird,«, sagte Cameron.
»Wie wahr!«
Nachdem Cameron ein paar Minuten später wieder gegangen war, rief Rylann Rae an.
»Hast du heute Abend Zeit?«, fragte sie ihre Freundin. »Die Drinks gehen auf mich – mir ist heute nach Feiern zumute.«
Rae klang aufgeregt. »Oh ja, lass uns einen draufmachen. Was feiern wir denn?«
»Das Ende einer langen Arbeitswoche.«
Rae lachte. »Da bin ich dabei. Apropos, ich habe in der Tribune gerade etwas über diese neue Bar namens Firelight gelesen, die heute Abend aufmacht. Es handelt sich offenbar um den angesagtesten Ort an diesem Wochenende. Sollen wir uns den Laden mal ansehen?«
Rylann dachte kurz darüber nach. »Der Eröffnungsabend eines neuen angesagten Clubs? Meinst du, wir kommen da rein?«
»Wenn wir uns genug aufbrezeln.«
Rylann lachte. »Mir gefällt deine Zuversicht, Mendoza. Ich bin um neun mit dem Taxi bei dir.«
19
Kyle stand umgeben von einer Gruppe aus Freunden an der schwarzen Onyxtheke in der Ecke des Raums. Das Firelight war gerammelt voll, und die Gäste hatten sich in Schale geworfen. Allem Anschein nach war die Eröffnung ein großer Erfolg, und Kyle freute sich für Dex.
Zu schade, dass er selbst so mies drauf war.
Vielleicht war ja an Jordans Gerede von den Anpassungsschwierigkeiten ehemaliger Häftlinge doch etwas dran. Denn überall um ihn herum lachten, tranken, feierten und amüsierten sich die Menschen großartig. Noch besser, der Laden war voll mit schönen Frauen, von denen viele schon den ganzen Abend lang versuchten, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Und doch stimmte etwas nicht.
Kyle teilte seinen Freunden mit, dass er mal ein wenig herumlaufen und das Publikum in Augenschein nehmen wolle. Er fand Dex direkt hinter der Tür am Balkongeländer, wo er stolz auf die Menge an der Haupttheke blickte.
Kyle gesellte sich zu seinem Freund ans Geländer – ganz egal, was sein Problem sein mochte, er würde nicht zulassen, dass es Dex diesen Abend verdarb. »Wie fühlt es sich an?«
»Ganz ehrlich? Gut – verdammt gut«, erwiderte Dex. »Vor zehn Jahren habe ich irgendwo in der Provinz in einer Kneipe gejobbt. Und jetzt habe ich das hier.«
»Du hast es dir verdient.« Kyle wusste besser als jeder andere, wie hart Dex gearbeitet hatte, um diesen Nachtclub zu eröffnen.
»Ja, das habe
Weitere Kostenlose Bücher