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Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Wiedersehen macht Liebe (German Edition)

Titel: Wiedersehen macht Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie James
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persönlich zu halten.
    Daher verließ Kyle den Highway mit einem gewissen Maß an Unsicherheit und fuhr zum nordöstlichen Teil des Campus. Das Institut für Informatik befand sich in Urbana. Es handelte sich um einem ansehnlichen Minicampus, der seinem hervorragenden Ruf gerecht wurde.
    Er parkte am Hauptgebäude in der Goodwin Avenue und stieg aus seinem Mercedes. Vor ihm ragte das beeindruckende ultramoderne, zwanzigtausend Quadratmeter umfassende Gebäude aus Glas und Stahl auf. Es war sowohl vom Illinois Engineering Council als auch vom American Institute of Architects für seine kunstvolle Nutzung von natürlichem Licht sowie für seine offenen Räume und Innenhöfe ausgezeichnet worden. Und das alles war nur durch eine Spende in Höhe von fünfundsechzig Millionen Dollar von dem Mann möglich geworden, dessen Name stolz über dem Haupteingang prangte.
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    Kyle ging hinein, direkt unter den Worten hindurch. Er wusste genau, wo er hinwollte. Er hatte während seines Studiums viele Stunden in diesem Gebäude verbracht. Sharmas Büro lag im dritten Stock, bei den anderen Büros des Lehrkörpers.
    Weil in einer Woche die Abschlussprüfungen begannen, war das Gebäude voller Leben. Er stieg die Haupttreppe hinauf, eine offene Konstruktion aus Glas und Stahl. Studenten kamen ihm entgegen, und er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis ihn jemand erkannte.
    Es dauerte ungefähr zehn Sekunden.
    Ein etwa zwanzigjähriger Student in Jeans und einem T-Shirt mit der Aufschrift »Ich bin nicht unsozial, ich bin nur nicht benutzerfreundlich« war der erste. Als er ihn auf der Treppe erkannte, blieb er mitten auf den Stufen stehen.
    »Oh mein Gott!«, flüsterte er in ehrfürchtigem Tonfall. Er packte den Studenten hinter ihm am Hemd. » Sieh mal !«
    Der zweite Junge blickte auf Kyle herunter und begann zu grinsen. »Heilige Scheiße! Der Twitter-Terrorist höchstpersönlich.«
    Kyle nickte den beiden kurz zu. »Hallo.« Dann ging er an ihnen vorbei.
    »Hey, warten Sie mal!«
    Die beiden Studenten machten kehrt und folgten ihm. Kyle konnte bereits das Gemurmel hören, das sich ausbreitete, während ihn immer mehr Leute erkannten.
    Na toll!
    Seine beiden »Fans« holten ihn ein und bauten sich vor ihm auf. »Wir haben Sie in meinem Fortgeschrittenenkurs über Computersicherheit durchgenommen«, sagte der zweite Student begeistert.
    »Ihr Angriff auf Twitter war der totale Wahnsinn«, ergänzte der Junge mit dem Spruch-T-Shirt. »Der Dozent sagte, es sei das raffinierteste Hijacking, das er jemals erlebt habe. Selbst das FBI konnte es nicht aufhalten.«
    »Was ist Ihr Geheimnis?«, fragte der zweite Student. »Smurf-Angriff? Ping of Death? SYN-Flood?«
    »Jede Menge Single-Malt-Scotch«, erwiderte Kyle trocken.
    Der Junge mit dem T-Shirt lachte. »Echt cool. Sie sind eine Legende , Mann.«
    Es war an der Zeit, etwas richtigzustellen. Kyle drehte sich zu ihnen um. »Okay, Jungs, hört mal zu. Cyberverbrechen sind nicht cool, sondern bescheuert. Und wisst ihr, was auch nicht cool ist? Wenn die Staatsanwaltschaft euren Arsch dafür ins Gefängnis verfrachtet. Vertraut mir, das wird euch auf ewig nachhängen.«
    Die beiden Studenten warfen sich einen Blick zu. »Alter, Sie klingen ja wie einer unserer lahmen Dozenten«, erwiderte der zweite Student.
    »Bis auf den ›Arsch‹-Teil. Man soll doch nicht vor Jugendlichen fluchen. Wir sind sehr leicht beeinflussbar.«
    »Ihr seid über achtzehn«, sagte Kyle. »Das bedeutet, dass ihr vor dem Gesetz keine Jugendlichen mehr seid.« Er musterte sie. »Ich würde euch beiden hinter Gittern etwa eine Woche geben. Drei Tage, wenn man euch in ein Hochsicherheitsgefängnis steckt.« Er rieb sich übers Kinn und tat so, als würde er nachdenken. »Und wie wäre es für euch, mit zwanzig muskelbepackten und tätowierten Typen duschen zu müssen, von denen die meisten Gangmitglieder, Mörder oder Drogenhändler sind?«
    Der Junge im T-Shirt schluckte. »Bekommt man wenigstens Badeschlappen?«
    Kyle starrte ihn an.
    »War nur ein Witz«, sagte der Student mit einem nervösen Lachen. »Computerhacking ist schlecht. Gefängnis ist schlecht. Verstanden.« Dann sah er sich um und senkte seine Stimme zu einem Flüstern. »Ping of Death, oder? Kommen Sie schon, es bleibt unser kleines Geheimnis.«
    »Bleibt einfach sauber«, brummte Kyle, drehte sich um und ließ die beiden auf der Treppe stehen.
    Sharmas Büro befand sich im südöstlichen Teil des

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