Wiedersehen macht Liebe (German Edition)
die Familie da.«
27
Als Rylann ihre Tür öffnete, stand ein äußerst schlecht gelaunter Kyle davor.
»Ich habe heute Abend ein ausgesprochen interessantes Gerücht gehört.« Er stürmte an ihr vorbei in die Wohnung.
Rylann schloss die Tür hinter ihm. Sie hatte keine Ahnung, was er meinte. »Tja. Ich freue mich auch, dich zu sehen.«
Kyle stellte sich mit ernstem Gesichtsausdruck in die Mitte ihres Wohnzimmers und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine Frage überrumpelte Rylann vollkommen.
»Läuft da was zwischen dir und Cade Morgan?«
Rylann sah ihn verwirrt an und fragte sich, wie er nur auf diese Idee kam. »Nein. Warum?«
»Jack Pallas sagte, er hätte gehört, dass du und Morgan euch nähergekommen seid.«
Rylann sah ihn an. »Ich glaube, die wichtigere Frage lautet, warum du und Jack Pallas überhaupt über Cade und mich gesprochen habt.«
»Nick hat ihn zu dem Basketballspiel mitgebracht. Nachdem er gehört hatte, wie Dex nach dir fragte, hat er versucht, mich auszuquetschen.« Kyle musste den panischen Blick in ihren Augen gesehen haben. »Keine Sorge, ich hab mir was ausgedacht. Niemand weiß, dass du mit dem Twitter-Terroristen schläfst.« Er korrigierte sich. »Na ja, außer Nick. Jordan hat mit ihm über uns gesprochen.«
Rylann atmete langsam aus. Dafür, dass die Sache eigentlich übersichtlich und locker bleiben sollte, wurde das alles ziemlich kompliziert. »Nick McCall ist der leitende Special Agent des Chicagoer FBI-Büros. Er arbeitet die ganze Zeit mit meiner Chefin Cameron zusammen.«
»Er wird nichts sagen. Wir haben uns angefreundet.«
Zumindest schien einer von ihnen mit der Situation zufrieden zu sein. »Das ist ja toll. Die Zukunft meiner Karriere hängt davon ab, ob du und Nick euch bei einem Basketballspiel gut verstanden habt.«
Er warf ihr einen strengen Blick zu. »Wir waren noch nicht fertig mit unserer Diskussion über das, was da zwischen dir und Cade Morgan abgeht.«
»Aus dem einfachen Grund, dass zwischen mir und Cade nichts abgeht «, sagte Rylann nachdrücklich. »Denkst du wirklich, ich hätte etwas mit dir angefangen, wenn dem so wäre?«
Seine Kiefermuskulatur zuckte. »Nichts für ungut, Frau Anwältin, aber das wäre nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert.«
Sobald die Worte seinen Mund verlassen hatten, fühlte sich Rylann wie ein Riesenidiot. Sie hatte vorübergehend vergessen, dass Kyles Freundin ihn betrogen hatte, und zwar auf die denkbar schlimmste Art. Sie sprachen so gut wie nie über Daniela – Kyle schien bei dem Thema nicht besonders mitteilsam zu sein, und Rylann konnte auch verstehen, warum. Aber seine Freundin mit einem anderen Kerl zu sehen und aufgrund dessen sogar im Gefängnis zu landen – wenn auch durch seine eigene Schuld –, hatte zweifellos ein paar emotionale Narben bei ihm hinterlassen.
Mit diesem Wissen im Hinterkopf trat sie auf ihn zu. Sie konnte nicht wiedergutmachen, was Daniela getan hatte, aber sie konnte Kyle versichern, dass ihm so etwas niemals wieder passieren würde, solange er mit ihr zusammen war. Also löste sie sanft seine vor der Brust verschränkten Arme, da nichts zwischen ihnen sein sollte, und trat näher. Sie sah hoch und blickte ihm in die Augen. »Zwischen mir und Cade läuft nichts. Wir arbeiten zusammen und sind miteinander befreundet, sonst nichts.«
Er machte keine Anstalten, sie in den Arm zu nehmen. Stattdessen sah er sie schief an und fragte leise: »Warum bist du mit dem Typen befreundet, der mich einen Terroristen genannt hat?«
Oh … verdammt! Als Rylann Kyles verletzten Blick sah, wusste sie, dass sie das Falsche gesagt hatte.
Ihr war natürlich klar, warum er ein Problem damit hatte, dass sie mit Cade befreundet war. Er kannte ja nicht die ganze Geschichte und wusste nicht, dass der ehemalige Oberstaatsanwalt eine Botschaft an die Presse hatte aussenden wollen und Cade ausdrücklich angewiesen hatte, Kyle hart ranzunehmen. Aber selbst wenn das nicht passiert wäre, hätte Cade Kyle immer noch angeklagt – und das auf eine recht grobe Art und Weise –, einfach weil es sein Job war. Genauso wie es ihr Job war.
Sie wusste nicht, was sie unter diesen Umständen sagen sollte – abgesehen von der Wahrheit. »Ja.« Sie seufzte. »Und ich hab gedacht, dass die Sache schon kompliziert genug ist.«
»Soll das heißen, dass du deine Meinung geändert hast über … was immer das zwischen uns ist?« Als sie nicht sofort antwortete, legte Kyle seine Hand unter ihr Kinn und hob
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