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Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen

Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen

Titel: Wielstadt-Trilogie Bd. 1 - Drachenklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Pevel
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Rochefort das Vorzimmer, ohne ihnen Beachtung zu schenken. Er musste nicht erst darauf warten, vom Kardinal empfangen zu werden.
    »Das gefällt mir alles ganz und gar nicht«, murmelte das Mischblut.
     
    In seinem luxuriösen Privatgemach unterhielt sich Richelieu mit Pater Joseph, als Rochefort eintrat und sie unterbrach. Sie sprachen gerade über Laincourt, von dem sie schon länger keine Nachricht mehr erhalten hatten.
    »Verzeiht, dass ich Euch unterbrechen muss, Eminenz. Aber ich bringe wichtige Neuigkeiten.«
    »Ich höre.«
    »Der Graf von Pontevedra hat mich soeben darüber in Kenntnis gesetzt, dass sich der Chevalier d’Irebàn wieder in Madrid befindet. Man hatte zwar geglaubt, er hielte sich noch in Paris auf, doch nun heißt es, er sei auf eigene Faust zurück nach Spanien gereist, ohne irgendjemanden in seine Pläne einzuweihen.«
    Der Kardinal und Pater Joseph wechselten einen langen Blick: Sie glaubten kein Wort von dem, was sie da gerade zu hören bekommen hatten. Schließlich lehnte sich Richelieu seufzend in seinem Sessel zurück.
    »Egal ob das nun wahr ist oder nicht«, sagte der Kapuziner nach einer Weile. »Die Mission, mit der Eure Klingen betraut wurden, hat nun keinerlei Grundlage mehr, Eminenz …«
    Richelieu nickte nachdenklich. Er ließ sich Zeit und dachte nach, bevor er schließlich antwortete: »Ihr habt ganz recht, Pater. La Fargue möge eintreten.«

17
    Zurück im Palais Épervier , wohin auch Marciac erst eine Viertelstunde zuvor wieder zurückgekehrt war, trafen La Fargue und Saint-Lucq im großen Saal auf die versammelte Mannschaft der Klingen.
    »Richelieu hat unser Gesuch abgelehnt«, verkündete La Fargue, schenkte sich ein Glas Wein ein und leerte es in einem Zuge.
    »Weiß er denn …«, setzte Ballardieu mit vor Wut zitternder Stimme an. »Weiß er, wen die Schwarze Kralle gefangen hält? Weiß er, dass …«
    »Er weiß es«, sagte La Fargue bitter. Schließlich fügte er resigniert hinzu: »Er weiß all das, weil ich es ihm gesagt habe.«
    »Und trotz alledem weigert er sich, uns Malefiz zu überlassen?«
    »Ja.«
    »Diesmal scheint es Ihre Eminenz ja besonders eilig gehabt zu haben, uns fallen zu lassen«, sagte Leprat mit finsterem Blick, und wieder einmal musste er an La Rochelle denken.
    »Aber das ist noch nicht alles, oder?«, vermutete Almadès, der mit verschränkten Armen in einer Ecke an der Wand lehnte. »Richelieu hat sich doch nicht damit begnügt, Euch ein Gespräch mit Malefiz zu versagen …«
    »Nein«, räumte der Hauptmann der Klingen ein, und nach einem kurzen Innehalten verkündete er: »Unsere Mission wurde annulliert. Angeblich befindet sich der Chevalier d’Irebàn nun wieder in Madrid. Offiziell gibt es also keinen Grund mehr, die Suche nach ihm hier in Paris fortzusetzen.«

    »Aber Irebàn existiert doch überhaupt nicht!«, rief Marciac aufgebracht. »Er und Cécile sind ein und dieselbe Person! Wie kann er da in Spanien sein?«
    »So hat es der spanische Sondergesandte aber dargestellt.«
    »Das ist völlig absurd!«, ereiferte sich nun auch Leprat. »Ich kann einfach nicht glauben, dass der Kardinal auf so eine erbärmliche Lüge hereingefallen ist …«
    »Richelieu hat uns auf die Bitte Spaniens hin mit dieser Mission betraut, und nun zieht er uns auf ihr Geheiß wieder davon ab. Der Gegenstand der Verhandlungen, die derzeit im Louvre stattfinden, ist von größerer Bedeutung als wir. Es ging immer darum, Spanien gefällig zu sein. Nun geht es darum, sein Missfallen nicht zu erregen …«
    »Und deshalb sollen wir jetzt so tun, als wüssten wir nichts von Irebàn«, rief Marciac. »Und nicht von Malefiz. Und auch nicht von der Schwarzen Kralle, die bereits im Herzen des Königreiches ihre Ränke spinnt!«
    »So lautet der Befehl«, sagte La Fargue beharrlich.
    »Werden wir auch Agnès etwa einfach so vergessen?«, wollte Ballardieu aufgebracht wissen.
    »Das kommt überhaupt nicht in Frage.«
    Leprat war aufgesprungen, schritt trotz seines verletzten Beins aufgeregt umher und dachte laut nach: »Malefiz ist und bleibt unsere beste Chance, Agnès rasch wiederzufinden.«
    »Der Kardinal hat sich lediglich dazu herabgelassen zu sagen, dass Malefiz so lange im Châtelet festgehalten wird, bis er ins Gefängnis von Château Vincennes gebracht werden kann«, berichtete Saint-Lucq.
    Leprat hielt abrupt inne. »Ich werde mit Malefiz sprechen«, sagte er entschlossen.
    »Aber er wird streng bewacht!«, gab Saint-Lucq zu bedenken.
»Niemand kann

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