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Wikinger der Liebe

Wikinger der Liebe

Titel: Wikinger der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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ernst?«
    »Allzu viel darfst du nicht in meine Worte hineingeheimnis- sen. Ich will damit nur sagen, es wäre vorteilhaft, wenn wir uns schon vor der Hochzeit näher kennen würden.« Hastig fügte er hinzu: »Was keineswegs bedeutet, ich würde deine Handlungsweise billigen. Genau genommen war es eine verrückte Idee.«
    Nach einer Weile begann sie zu lächeln. »In Vestfold gibt’s viele Hasen, große Tiere mit kräftigen Hinterbeinen, und sie können unglaublich weit springen. Die schlimmsten Wintermonate überleben sie in ihrem Bau unter der Erde, sie nehmen’s mit den gefährlichsten Raubtieren auf. Sogar mit den Habichten.«
    Sein schallendes Gelächter überraschte sie genauso wie ihn selbst und erschreckte einen jungen Diener, der gerade ein schwer beladenes Tablett in die Halle trug. Beinahe hätte er seine Last fallen lassen, er stellte sie blitzschnell auf einen Tisch, bevor er sich in aller Eile entfernte.
    »Wie ein Hase siehst du nicht aus«, bemerkte Hawk. Kein besonders nettes Kompliment, aber in solchen Dingen besaß er wenig Übung. Außerdem hatte Krysta ihn an Beine erinnert, er stellte sich lange, schlanke, seidige Beine vor, um seine Hüften geschlungen... »Jetzt muss ich ein Bad nehmen«, erklärte er und stand auf. Natürlich ergriff er nicht die Flucht, er brauchte nur ein bisschen Zeit für sich selbst, um die verblüffende Erkenntnis zu überdenken, dass seine Braut Humor hatte. Den schätzte er so hoch ein wie Intelligenz. Gegen die Schönheit einer Frau war er ebenso wenig immun wie jeder andere Mann. Aber Humor hielt er für eine der besten Gottesgaben.
     
    Nur mühsam widerstand Krysta der Versuchung, ihn zu fragen, ob sie wieder seinen Rücken waschen sollte. Das wäre zu dreist. Entschlossen presste sie die Lippen zusammen, um sie gleich wieder zu öffnen, von einem Lächeln bezwungen. »Leider hat Edvard mir die Sauna nicht gezeigt.«
    »Das werde ich tun - irgendwann. Beim Abendessen sehen wir uns wieder.« Er wartete, bis sie nickte, dann ließ er sie allein.
    Später lag er im warmen Wasser, den Kopf an den Rand der Wanne gelehnt, und suchte an der Zimmerdecke nach Antworten. Wie lernte man eine Frau kennen? Und welche Vorteile würde man sich verschaffen, wenn man etwas mehr über sie wusste? Die Männer behaupteten, jede Frau zu kennen, die sie besessen hatten. Aber daran zweifelte er. Aus zahlreichen Betten war er gestiegen, ohne das Geheimnis der Frauen zu ergründen. Wenn man mit ihnen schlief, verstand man sie noch lange nicht. Und wenn Krysta fand, sie müssten ihre Bekanntschaft schon vor der Hochzeit vertiefen, wie sollte das geschehen?
    Nur selten hatte er seine Zeit mit Frauen verschwendet. Die Einzige, die ihm etwas bedeutete, war Cymbra. Vor langer Zeit hatte er sie aus seiner Festung geschickt, um sie vor der sonderbaren Gabe zu schützen, die sie ihrer Heilkunde verdankte und die sie schmerzhaft befähigte, das Leid anderer zu empfinden. Nachdem sie sich dazu durchgerungen hatte, dieses Talent zu kontrollieren, hielt er sie immer noch von der Welt fern, denn er wusste, wie erbittert die Männer um sie kämpfen würden, sobald sie ihre Schönheit sahen. Inzwischen hatte Wolf dieses Problem gelöst. Dafür war er dankbar. Und nun war er mit einem neuen Problem konfrontiert. Wie sollte er Krystas Wesen erforschen?
    Männer lernten einander auf dem Turnierplatz oder Schlachtfeld kennen. Im Heereslager entstanden Freundschaften, die ein Leben lang hielten, mochte es Stunden oder Jahrzehnte dauern. Er konnte Krysta wohl kaum auffordern, gegen ihn zu kämpfen, zumindest nicht mit einem Schwert. Die Gedanken an andere Kämpfe - oder Spiele - verdrängte er energisch. Wenn er sie verfrüht in sein Bett holte, würde er sie vor den Augen seiner Leute erniedrigen, und der kirchliche Segen wäre nur mehr eine belanglose Formalität.
    Nicht, dass er der Versuchung widerstand... Das erkaltete Badewasser kühlte sein Verlangen nicht, es war unübersehbar. Allein schon die Erinnerung an Krysta erregte ihn. Aber eine Ehefrau durfte man nicht so behandeln wie eine Geliebte, mit der man sich kurzfristig vergnügte. Für eine dauerhafte Bindung brauchte man Geduld.
    Sie konnte lesen. Ja, das wäre ein guter Anfang. Also würden sie über Bücher reden. Im Lauf seines Lebens hatte er über fünfzig Werke studiert. Davon würde er erzählen und Krysta beeindrucken, und dann würden sie...
    Seufzend versuchte er, sich solche Gespräche auszumalen. Nun, vielleicht gab es bessere

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