Wikinger meiner Traeume - Roman
Fluch und hob sie hoch, setzte sich mit ihr auf die Bank und legte ihre Beine um seine Hüften. »Alles wird gut, meine Süße. Das verspreche ich dir. Vertraue mir, ich beschütze dich.«
In Hintergrund seines Bewusstseins schien jener absurde Gedanke, sie hätte die Kletten in seine Satteldecke gesteckt, boshaft zu grinsen. Sein Kopf musste härter gegen den Boden geprallt sein, als er es vermutet hatte. Sonst hätte er keine Sekunde lang an seiner Frau gezweifelt.
»Tut mir Leid«, entschuldigte sie sich. »Keine Ahnung, was über mich gekommen ist... Normalerweise weine ich nie.«
Nein, das stimmte nicht. Zumindest weinte sie manchmal, seit sie ihn kannte. Aber daran würde er sie nicht erinnern. Stattdessen wischte er ganz sanft die Tränen von ihren Wangen und küsste sie liebevoll. Eigentlich wollte er sie nur trösten. Oder die edlere Seite seines Wesens hegte diese Absicht. Doch dann meldeten sich andere, unwiderstehliche Bedürfnisse.
Er spürte, wie ihr weicher Körper dahinschmolz. Umso härter drängte sich seine Männlichkeit an ihr nachgiebiges Fleisch. Jetzt zögerte er nicht länger und legte Rycca auf die Bank. Die Hände unter ihren Hinterbacken, hob er sie hoch und spreizte ihre schlanken Schenkel. Als sein Mund den Mittelpunkt ihrer Lust fand, rang sie nach Atem. Die Finger in sein dichtes Haar geschlungen, genoss sie ein Entzücken, das ihre Adern durchströmte, strahlend hell wie die Sonne.
Schwerelos schwebte sie empor, in scheinbar grenzenlose Höhen, bis sie einen Gipfel erreichte, wo sie schluchzend den Namen ihres Mannes flüsterte. Und dann lag sie zitternd in seinen Armen, fühlte sich sicher und geborgen. Allmählich verebbten die Wellen der Ekstase, um erneut anzuschwellen, sobald er in sie eindrang. Diesmal nicht schnell und ungeduldig, sondern ganz langsam, denn er wollte ihr Zeit lassen, damit sie ihn aus eigenem Antrieb vollends in sich aufnahm.
Schreiend warf sie den Kopf in den Nacken, zog ihn zu sich hinab, liebte sein Gewicht, seine kraftvollen Bewegungen in ihrem Schoß, die alle bösen Erinnerungen verscheuchten. Die qualvollen Fantasiebilder von seinem Sturz lösten sich in nichts auf, während ihr Verlangen gestillt wurde – wieder und wieder. Flackernd beleuchtete die Aschenglut die uralte Poesie des Liebesakts. Rötlich schimmernde Glieder umfingen einander, atemlose Stimmen stöhnten, wilde Leidenschaft triumphierte im dunklen Herzen der Erde.
16
Am nächsten Tag begann die Ernte, und von Anfang an häuften sich unvorhergesehene Schwierigkeiten. Aus den Körben fielen die Böden heraus, Wasser tropfte aus den Schläuchen. Ein Wagenrad brach und erdrückte beinahe den Mann, der daneben stand. Noch schlimmer – die Schneide einer Sichel löste sich vom Griff, als sie geschwungen wurde.
Und am vierten Morgen erlitt ein junger Bauer eine gefährliche Schnittwunde an seinem Bein.
Dragon behauptete, solche Zwischenfälle seien üblich. Da war sich Rycca nicht so sicher. Viel zu oft spähte sie über ihre Schulter, schaute immer wieder nach, ob dies oder jenes auch wirklich in Ordnung war.
Am dritten Tag zuckte sie bei völlig harmlosen Geräuschen zusammen. Ihre Nervosität blieb nicht unbemerkt. Das bewiesen Magdas sorgenvolle Miene und das Getuschel der anderen Frauen.
Sie wollte ihnen versichern, sie würde sich gut fühlen. Doch Dragons Sturz aus Granis Sattel verfolgte sie immer noch in grausigen Träumen. Jede Nacht erwachte sie, denn sie musste sich vergewissern, dass ihr Mann unverletzt neben ihr lag. Wenn er ihren Kummer spürte, zog er sie beruhigend an sich und versuchte, sie zu trösten.
Aber er konnte sie nicht von ihren bösen Ahnungen befreien – die sich am vierten Tag nicht zum ersten Mal bestätigten.
Während sich die meisten Stadt- und Festungsbewohner an der Ernte beteiligten, ging sie allein in die Küche. Sie brauchte einige Gewürze für die Eintöpfe, die auf den Feldern über offenen Feuerstellen brodelten. Tagelang hatten die Leute unermüdlich gearbeitet, bis in die mondhellen Nächte hinein, gönnten sich nur wenige Stunden Schlaf und
aßen im Freien. Nur selten hielten sie inne, um ein paar Worte zu wechseln. Was ringsum geschah, nahmen sie kaum war. Nun wollte Rycca ihre fleißigen Untertanen mit einer nahrhaften Mahlzeit belohnen.
Den ganzen Vormittag hatte Magda am Feldrand verbracht und die Frauen beaufsichtigt. Abgesehen von den Kriegern auf den Wachttürmen war die Festung verlassen, ebenso wie die Stadt. Ein Hund döste
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