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Wikingerfeuer

Wikingerfeuer

Titel: Wikingerfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Waters
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das!«
    »Und einen Fußofen für die Nacht?«
    Eifrig nickte der Vogt. »Man hört ja allerlei darüber, dass manche Templer zwar einen Kanten Brot einem Braten vorziehen und ein hartes Lager einer Matratze ebenso, doch dass ihnen ihr Keuschheitsgelübde nicht gar so wichtig ist.« Schief blickte er zu Rouwen hoch und lächelte vorsichtig. »Ein Bad, ein Ofen … Wollt Ihr, dass ich Euch auch noch eine hübsche Magd schicke? Für … Ihr wisst schon?«
    Rouwen zögerte nur kurz. »Ja.« Er legte eine Hand auf die Schulter des Vogts, und drückte ihn sanft in Richtung Tür, damit er endlich ging. »Das würde mich freuen.«
    Nach endlosen Stunden war Rúna irgendwann auf ihrer Bettstatt eingenickt. Doch ein schabendes Geräusch ließ sie aufschrecken. Sie wollte sich aufrichten, aber ihre Arme wurden beinahe sofort wieder zurückgerissen – sie hatte vergessen, dass man ihre Hände irgendwo über ihrem Kopf am Betthaupt festgebunden hatte. Die Wachen hatten sie wieder zu begrapschen versucht, als sie sie zurück in ihr Gefängnis gezerrt hatten, und da sie das nicht wehrlos über sich hatte ergehen lassen, musste sie nun in dieser unbequemen Haltung ausharren. Dabei war es ihr in dem Gerangel sogar gelungen, unbemerkt an ein Brotmesser zu kommen und es in der Tasche ihres Kleides verschwinden zu lassen. Sie wusste, dass sie damit gegen die zwei Wachen kaum eine Chance hatte, doch sie war bereit gewesen es einzusetzen, bevor es zum Äußersten kam. Doch dann hatten sie sie gefesselt … Wenigstens konnte sie den Göttern dafür danken, dass die Männer zum Dienst gerufen worden waren, bevor sie mehr tun konnten als das. Doch die Sorge, dass sie zurückkamen, hatte sie nur in einen leichten Schlaf sinken lassen. Da war es wieder, das schabende Geräusch. Waren es die beiden Wächter? Kamen sie, um über sie herzufallen? Rúna zog die Knie an, um notfalls mit den gefesselten Füßen zustoßen zu können.
    Plötzlich tauchte eine dunkle Gestalt in dem schmalen Fenster auf. Jemand zwängte sich leise ächzend hindurch.
    Gütige Götter, steht mir bei , flehte Rúna still. Sie hielt den Atem an. Wer immer es war, er war so groß, dass es ihm Schwierigkeiten bereitete, sich durch das Fenster zu schieben. Doch dann hatte er es geschafft und richtete sich auf. Sie sah nichts als den schwarzen Schemen eines großen, breitbeinig dastehenden Mannes. Doch das genügte.
    Rouwen.
    Sie wusste, er war es. Einen Herzschlag später war er an ihrer Seite und hielt ihr sofort den Mund zu, damit sie nicht aufschrie. »Rúna«, hauchte er an ihr Ohr. »Ich bin es.« Langsam löste er seine Hand.
    »Rouwen«, wisperte sie. »Du bist …«
    Mehr konnte sie nicht sagen; er packte ihr Gesicht mit beiden Händen und presste seine Lippen auf ihre. Dieser Wahnsinnige, wie konnte er im Angesicht der Gefahr so selbstvergessen sein? Doch sie vergaß ebenfalls alles um sich herum. Sie gewährte seiner suchenden Zunge Einlass und saugte wild an seiner. Dieser Kuss erinnerte sie mit wuchtiger Macht daran, wie ausgehungert sie nach seiner Berührung war. Könnte sie doch nur die Arme um ihn legen und ihn an sich ziehen! Sie wollte mehr, mehr. Es war wie ein herrliches, himmlisches Ertrinken … Sie stöhnte unterdrückt auf, als eine seiner tastenden Hände über den zerrissenen Stoff fuhr und ihre nackte Brust berührte.
    Erschrocken hielt er inne, löste sich von ihr. Doch nur kurz. Im nächsten Moment spürte sie seine Lippen auf ihrer Brust.
    O ihr Götter …
    Sie drückte das Kreuz durch, um ihm so nahe wie möglich zu sein. In ihrem ganzen Körper breitete sich ein ebenso schönes wie unerträgliches Kribbeln aus. Er saugte an ihrer Brust, knabberte daran – er war wie entfesselt.
    Doch genauso plötzlich, wie er begonnen hatte, hörte er auch wieder auf. Er stützte die Hände auf das Bett und atmete ein paar Mal tief durch. »Was tust du da, Rouwen?«, schimpfte er leise mit sich.
    Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen; erhitzter Atem streichelte ihr Gesicht. Sanft strichen seine Finger über ihre Stirn und die Wangen und verharrten an dem Kratzer, den einer der Wächter ihr zugefügt hatte.
    »Was hat man dir angetan, mein Herz?«, flüsterte er.
    »Nichts Schlimmes.« Die Zärtlichkeit in seiner Stimme trieb ihr beinahe Tränen in die Augen. Sie wollte ihn berühren, ihn umarmen. Jetzt. Und wenn es nie mehr als flüchtige Küsse zwischen ihnen geben sollte, dann musste das genügen. »Binde mich los!«
    Sie vernahm das Scharren eines

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