Wild auf Fußball
lassen kann.«
Die Jungs schubsen sich gegenseitig mit den Fußballtaschen, Rufus Melk sagt: »Die machen wir fertig«, und reckt die Faust
in die Luft. Dann gehen sich alle umziehen.
Herr Kübel scheucht sie heute besonders lange um den Platz, das findet sogar Ella. Drei Runden plus eine halbe im Spurt! Bonita
bricht fast zusammen, als Ella mit letzter Kraft an ihr vorbeiläuft. Hilde mit den langen Beinen kann zwar schnell sprinten,
kommt aber nicht mehr dazu, denn in der dritten Runde hält sie sich die Seite und keucht: »Ich kann nicht mehr.«
Von den Jungs sind auch nicht alle so fit, wie sie sein sollten. Aus der Vierten sind zwei Dicke dabei, Mustafa, genannt Döner,
und der blonde Manuel. Die beiden schleppen sich nur durch die Gegend. Der kleine Tom kann keine Runde ohne seine Trinkflasche
überstehen und Rufus Melk, der eine holländische Oma hat, eiert mehr, als dass er rennt, und ist käsebleich im Gesicht. Herr
Kübel pfeift mit seiner Trillerpfeife und winkt alle auf den Platz.
»Gar nicht erst kalt werden«, sagt er. »Jetzt üben wir Dribbeln und gezieltes Schießen.«
Ella lässt den Ball nicht vom Fuß und beobachtetBonita. Die dribbelt auch nicht schlecht, spielt die Bälle gut um den Gegner herum, verlagert ihr Gewicht, täuscht und tut
so, als wolle sie links vorbei, geht dann aber rechts vorbei. Rufus Melk, ihr Partner, läuft mehrere Male ins Leere.
»Wunderbar!«, lobt Herr Kübel. »Das sind ja schon richtige Übersteiger.«
Wahnsinn! Woher Bonita das nur kann?! Hat sie die Übersteiger etwa auch mit ihrem Vater in Italien am Strand geübt?
Jetzt soll Bonita ins Tor. Malles erster Schuss geht voll ins Netz, Ellas auch. Sie springt in die Luft und juchzt! Bonita-Gorilla
sieht ein bisschen verloren aus. Den nächsten Schuss von Malle hält sie. Malle nickt anerkennend.
Ellas nächster Schuss prallt an der Latte ab. Dafür könnte sie sich in den Hintern beißen.
Bonita sagt: »Macht doch nichts. Schieß noch mal!« Aber Ella gibt den Ball an Tom weiter. Den faustet Bonita weg wie nichts.
»Und jetzt geht's ran an den Speck!«, sagt Frau Wilms. »Wir spielen zwei mal zwanzig Minuten.«
Herr Kübel teilt die Mannschaften auf, Ella spielt mit Tom, Rufus, Carmen, Hilde und José zusammen, leider ist auch Steffi
in ihrer Mannschaft. Steffi, die so zart an den Ball tickt, als wäre er ein Schmetterling. Herr Kübel pfeift an. Ella legt
sich mächtig ins Zeug, schießt schon in den erstenMinuten das erste Tor. » Vic-to-ri-a! « schreit sie in die Luft. » Vic-to-ri-a! « Sie spielt gegen Malle. Der schießt den Ausgleich.
Nach zehn Minuten wird der dicke Döner ausgewechselt. Er wischt sich den Schweiß mit dem T-Shirt ab und sagt: »Reservebank ist auch geil!«
Der Kübel brüllt über den Platz: »Ihr müsst euch anbieten, immer anbieten, Hilde! Mach schon!- Und Rufus, bist du blind? Da
steht ein Mann frei. Nun spiel ihn an! Steffi und José, bisschen mehr Tempo! Meine Oma ist ja schneller am Ball als ihr!«
Nach zwanzig Minuten steht es zwei zu zwei. Herr Kübel und Frau Wilms klopfen allen auf die Schulter. Ella dampft. Ihr rinnt
der Schweiß den Nacken hinab.
»Habt gut gekämpft!«, sagt Frau Wilms. »War echt riesig!«
»Nur das Miteinander muss noch stärker werden«, sagt Herr Kübel. »Ihr müsst mehr gucken! Abgeben. Schließlich sind wir eine
Mannschaft!«
»Genau«, sagt Malle, der als Libero das Spiel von hinten gesteuert hat. »Wir sind MM Victoria! Wir werden die Südtiger besiegen!«
» Vic-to-ri-a! «, schreit er und reckt die Arme in die Luft. Und alle rufen mit: » Vic-to-ri-a! «
Damit ist also alles klar. Sie werden die Herausforderung annehmen!
Auf dem Weg in die Umkleidekabine bleibt Ella bei Malle stehen. Sie will unbedingt mitkriegen, was er mit José und Pascal
Schulze bespricht. Die drei kennen sich ja bestens mit der Spieltaktik der Tiger aus. José hat bis vor Kurzem auch bei den
Südtigern gespielt.
»Unsere Chancen zu gewinnen stehen nicht schlecht«, sagt Pascal. »Die haben ein tiefes Loch in ihrer Mannschaft. Du bist weg,
Malle ist weg, ich auch und die Berger-Brüder aus dem Mittelfeld sind letzte Woche abgesprungen. Hatten auch keinen Bock mehr
auf Linos Generve. Die wollen jetzt im Verein spielen.«
»Da muss Lino sich aber schnell was einfallen lassen, wo er bis zum Wochenende gute Leute herkriegt.«
»Mein Cousin hat erzählt, dass er sogar schon versucht hat, welche von den Skateboard-Jungs
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