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Wild wie das Meer (German Edition)

Wild wie das Meer (German Edition)

Titel: Wild wie das Meer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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aus.
    „Verflucht!“ Unbeherrscht schleuderte er das Glas gegen die Wand, wo es in tausend Stücke zerbrach.
    „Du hast in meiner Gegenwart noch nie die Beherrschung verloren, solange ich dich kenne“, stellte Tyrell erstaunt fest.
    Unvermutet eilte Virginia durch die Terrassentür in den Salon. „Was ist passiert?“, rief sie. Ihre Wangen waren gerötet, aber nicht tränenfeucht.
    Devlin blieb ihr eine Antwort schuldig. Er konnte immer noch nicht mit seiner mörderischen Wut und seiner Eifersucht umgehen – denn das war es, was ihn derart aufwühlte, eine rasende Eifersucht –, und daher starrte er Virginia bloß ungläubig an.
    „Ich dachte, jemand hätte einen Schuss abgefeuert“, sagte sie aufgeregt und ließ rasch den Blick zwischen Tyrell und Devlin hin- und hergleiten. „Bist du in Ordnung?“
    Devlin wandte sich ab. Ihm fehlten die Worte.
    „Niemand hat geschossen“, erklärte Tyrell ruhig. „Könnten Sie Benson holen und ihm sagen, dass es hier ein kleines Missgeschick gegeben hat?“ Sein Lächeln war freundlich.
    Virginia nickte, warf einen Blick auf Devlin, der ihr den Rücken zuwandte, und eilte dann aus dem Raum.
    Devlin schenkte sich erneut ein und leerte das Glas diesmal.
    Tyrell kam auf ihn zu. „Wie ich sehe, ist nicht alles so, wie es scheint“, sprach er leise.
    „Es ist alles genau so, wie es aussieht“, gab Devlin schroff zurück. „Möchtest du auch einen Drink?“
    Tyrell stieß einen verächtlichen Laut aus. „Wäre im Augenblick vermutlich das Beste.“
    „Komm, Madame Didier erwartet uns“, sprach Devlin und nahm Virginia beim Arm. Sie waren auf dem Weg zur Regents Street, die Devlin ihr als die vornehmste Einkaufsstraße Londons angepriesen hatte.
    Wie beiläufig erkundigte er sich plötzlich: „Und, was hat Sean geschrieben?“
    Virginia zögerte, denn sie war unsicher, was sie nun sagen sollte.
    Bei Seans Zeilen war ihr warm ums Herz geworden, aber sie hatte auch Traurigkeit verspürt. Er hatte nicht über seine Gefühle gesprochen, aber es war deutlich, dass er immer noch sehr viel für sie empfand, und nachdem er erzählt hatte, was sich seit ihrer Abreise alles in Askeaton zugetragen hatte, hatte er betont, dass das Leben dort ohne sie nicht mehr so wie früher sei. Sie wusste, wie es in seinem Innern aussah – er vermisste sie. Und beim Lesen der Zeilen hatte auch sie ihn vermisst, aber in einer Weise, wie man einen guten Freund vermisst. Durch den Brief sah sie ihre wahren Gefühle für Sean bestätigt. Sie hatte in ihm nie mehr als einen Freund gesehen und hoffte, er möge sich eines Tages leidenschaftlich in eine Frau verlieben, die seine Gefühle erwiderte.
    Sie seufzte. „Das geht dich nichts an, Devlin“, sagte sie knapp.
    „Da irrst du dich, denn als älterer Bruder habe ich mich immer schon dafür verantwortlich gefühlt, dass es Sean gut geht und er glücklich ist. Aber du brauchst seine Geheimnisse nicht preiszugeben. Ich kann mir sehr genau vorstellen, was er dir geschrieben hat.“
    „Demnach bist du jetzt auch Wahrsager? Oder vielmehr Gedankenleser?“ Sie neckte ihn mit einem leichten Stoß in die Rippen und hoffte, endlich das Thema wechseln zu können.
    „Wohl kaum“, erwiderte er und lächelte.
    Das Geschäft der Schneiderin hatte Virginia sich ganz anders vorgestellt. Sie hatte mit einem kleinen Laden gerechnet, in dem viele emsige Frauen an Tischen arbeiteten. Stattdessen öffnete eine fabelhaft gekleidete junge Dame mit rotem Haar die Tür und bat ihre Kunden in einen Vorraum mit gebohnerten Holzdielen und Perserteppichen. An den Wänden standen Glasvitrinen, die die Aufmerksamkeit der Betrachter auf ausgefallene Hüte, edle Handschuhe, Geldbörsen oder Stoffmuster lenkten. Eine mit rotem Teppich ausgelegte Treppe führte in den ersten Stock.
    „Captain O’Neill?“ Die Rothaarige lächelte Devlin an. Ihr Akzent verriet ihre französische Herkunft.
    „Madame Didier?“, fragte er erstaunt. Die Frau mochte nicht älter als Anfang zwanzig sein.
    „Ich bin Mademoiselle Didier, ihre Nichte“, erwiderte die rothaarige Frau mit weicher Stimme, aber sosehr Virginia auch aufpasste, die Französin bedachte Devlin nicht mit einem verführerischen Augenaufschlag. Dann wandte sie sich Virginia zu. „Und Sie müssen Miss Hughes sein, nehme ich an?“
    Virginia nickte und blickte von der eleganten Französin zu den auffallend schönen Arbeiten in den Vitrinenschränken.
    „Wenn Sie mir bitte folgen möchten? Meine Tante erwartet Sie

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