Wild wie das Meer (German Edition)
könnte ich leicht ändern“, stellte er beiläufig fest und reichte ihr das Glas. Und während sie den Wein entgegennahm, hielt er inne und bewunderte ihre Brüste. „Du hast dich nicht verändert“, fügte er hinzu.
„Und du bleibst ein Gentleman, trotz deines Rufs“, sagte sie, aber sie lächelte und schien zufrieden zu sein. „Ich bin wieder ein Jahr älter, etwas dicker und lüsterner denn je.“
„Du hast dich nicht verändert“, bekräftigte er, aber nun bemerkte er die kleinen Fältchen an ihren Augen und die nicht mehr ganz schlanke Taille. Elizabeth war einige Jahre älter als er, ihr genaues Alter kannte er nicht einmal – es hatte ihn nie wirklich interessiert. Sie hatte zwei Töchter, und er glaubte zu wissen, dass die Älteste vierzehn oder fünfzehn war.
„Liebling, wärst du je in der Lage, ruhig und entspannt neben mir zu liegen?“, fragte sie schalkhaft, setzte ihr Glas ab und streichelte die Innenseite seines Schenkels.
Noch im selben Augenblick wurde seine Männlichkeit hart. „Ich habe in deiner Gegenwart nie vorgegeben, anders zu sein, als ich bin. Ich bin kein ruhiger Mann.“
„Nein, du bist der Pirat Seiner Majestät, denn so nennt man dich von Zeit zu Zeit, wenn deine Beutezüge beim Dinner für Gesprächsstoff sorgen.“ Ihre Hand wanderte höher und streifte seine Erregung mit dem Handrücken, während ihre Finger weiterhin an seinem Schenkel spielten.
„Wie langweilig diese Dinner sein müssen.“ Es kümmerte ihn nicht, wie man ihn nannte, aber das sagte er nicht. Die Countess liebte es, nach den Liebesspielen zu plaudern. Seit nunmehr sechs Jahren war sie die Quelle seiner Informationen über Eastleigh, und daher ermunterte er sie für gewöhnlich zum Plaudern.
Jetzt raunte sie: „Ich habe dich vermisst, Dev.“
Er hielt es nicht für nötig, etwas zu erwidern; stattdessen ergriff er ihre Hand und legte sie fest um seine geschwollene Männlichkeit. „Zeig es mir“, raunte er nur.
„So spricht der wahre Kommandant“, sagte sie heiser und senkte den Kopf.
Es war nicht seine Absicht gewesen, einen Befehlston anzuschlagen, aber offenbar war ihm das in Fleisch und Blut übergegangen. Reglos stand er dort und wartete geduldig, dass sie ihn mit der Zunge verwöhnte. Beinahe kühl und berechnend blickte er auf seine Mätresse hinab. Eines Tages würde Eastleigh von der Affäre erfahren – Devlin brauchte nur den Zeitpunkt festzulegen.
Plötzlich hob sie den Kopf, den Anflug eines Lächelns auf ihrem hübschen Antlitz. „Wirst du mir je sagen, dass du mich auch vermisst hast?“
Er verspannte sich. „Elizabeth, es gibt bessere Momente für viele Worte.“
„Wirklich? Die einzige Zeit, die wir miteinander verbringen, sind die Momente in deinem Schlafgemach. Ich frage mich, was für ein Herz in deiner Brust schlägt. Manchmal glaube ich, dass es aus Stein ist.“
Es war unerträglich, so viele Worte zu verlieren, wenn die Erregung keine Erleichterung fand. Dennoch sagte er: „Habe ich dir je irgendwelche Versprechungen gemacht, Elizabeth?“
„Nein, das hast du nicht.“ Jetzt setzte sie sich auf und schaute ihn an. „Aber nun treffen wir uns seit sechs Jahren, und seltsamerweise habe ich dich in mein Herz geschlossen.“
Devlin blieb ihr die Antwort schuldig. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
„Womöglich habe ich mich in dich verliebt, Dev“, bekannte sie und sah ihm unverwandt in die Augen.
Devlin starrte in ihr hübsches Gesicht, ein Gesicht, das so bezaubernd war wie ihr Körper. Sorgsam wägte er seine Worte ab. Er empfand nichts für sie, nicht einmal ein Gefühl der Freundschaft; sie war nur ein Mittel zum Zweck. Gleichwohl war es nicht so, dass er sie nicht mochte – es war ihr Gemahl, den er hasste, nicht Elizabeth Hughes. Am liebsten würde er die Dinge so belassen, wie sie waren – er wollte nicht, dass sie sich verletzt fühlte. Doch das lag nicht am Mitgefühl, denn er war kein mitfühlender Mensch. Seine Welt war ein Schlachtfeld, und in einer Schlacht bedeutete Mitgefühl den sicheren Tod. Er wollte Elizabeth nicht verletzen, weil sie ihm so nützlich war; er wollte, dass sie ihm zur Verfügung stand, zu seinen Bedingungen, und bei ihren Zusammenkünften sollte sie nicht verletzt, verstimmt oder gehässig sein.
„Das wäre nicht sonderlich klug“, sagte er schließlich.
„Kannst du nicht wenigstens so tun, als ob?“, fragte sie wehmütig. „Mich nur einmal anlügen?“
Er zögerte nicht. Mit dem Daumen strich er ihr über
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