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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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ins Haus. Wir wollen doch nicht, dass er sich eine Erkältung holt, oder?"
    Tillie und Melina eilten dankbar mit dem Baby zu ihr, aber die offensichtliche Erleichterung der beiden versetzte Lorelei einen Stich. Sorrowful blieb zurück und schnupperte im Gras, während John und der Captain sich um die Reittiere kümmerten.
    Heddy brachte sie in das große, zur Straße gelegene Zimmer, da sie das zur ruhigeren Rückseite Holt geben wollte, für den sie eine Schwäche hatte. Beim Anblick richtiger Betten mit Laken, Quilts und weichen Kissen wären Lorelei fast die Tränen gekommen. Sie konnte ihren Augen kaum trauen, als sie die Spitzengardinen an den Fenstern und die sauberen Handtücher sah, die über den Waschtisch gelegt waren. „Machen Sie es sich erst mal bequem, ich bringe Ihnen gleich heißes Wasser", ließ Heddy sie wissen.
    „Pearls Windel ist nass", sagte Tillie. „Und wir haben nur noch ein Tuch, das wir als Windel nehmen können."
    „Machen Sie sich da mal keine Sorgen", versicherte ihr Heddy gut gelaunt, die bereits an der Tür stand. „Ich habe unten noch genügend saubere Lappen. Die bringe ich mit, wenn ich mit dem Wasser zu Ihnen komme." Fast schon ein wenig kokett legte sie den Kopf schräg. „Das ist aber ein richtig süßes kleines Mädchen."
    „Pearl ist ein Junge", machte Tillie klar.
    Es schien so, als wollte Heddy sich das erklären lassen, aber dann nahm sie es mit einem Schulterzucken hin. „Ich werde zurück sein, ehe Sie sich's versehen haben", versprach sie.
    Mit einer Hand testete Melina das Bett, mit der anderen rieb sie sich das Kreuz.
    „Federbetten", sprach sie leise. „Wenn ich nicht unbedingt noch etwas essen müsste, dann würde ich mich auf der Stelle hinlegen und bis morgen Mittag durchschlafen."
    „Ich kann dir das Essen aufs Zimmer bringen", schlug Lorelei vor. Melina wirkte völlig erschöpft, ihr Gesicht wirkte ausgezehrt, und in ihren Augen war ein launischer Ausdruck zu sehen.
    „Würdest du das machen?", fragte Melina beinahe im Flüsterton. „Ja, natürlich", sagte sie.
    Behutsam setzte sie sich auf die Bettkante, als würde sie damit rechnen, dass man sie jeden Augenblick aus dem Zimmer warf. „Wäre das nicht mal was?", murmelte sie. „Eine Weiße, die mich bedient."
    Ehe Lorelei darauf etwas erwidern konnte, kam Heddy mit einem Stapel ordentlich zusammengelegter Kleidung und einem Eimer mit dampfendem Wasser herein. „Das habe ich noch unten im Vorratsraum entdeckt." Dabei zeigte sie auf den Stoff. „Das war mal ein Nachthemd. Als ob ich gewusst hätte, dass es noch mal zu etwas gut sein würde."
    Tillie legte Pearl aufs Bett und nahm Heddy die Stofflappen ab. „Vielen Dank, Ma'am."
    „Auf Ma'am höre ich nicht", ließ die ältere Frau sie wissen. „Nur auf Heddy." Mit einem schüchternen Lächeln auf den Lippen sagte Tillie: „Sie sind wirklich sehr nett zu uns."
    „Alle Freunde von Holt Cavanagh - oder wie er auch immer jetzt heißen mag - sind in diesem Haus willkommen. Hinter der Tür da drüben befindet sich ein Nachtstuhl. Kippen Sie die Schüssel einfach da aus." Während Tillie Pearl neu wickelte, goss Heddy etwas von dem heißen Wasser in eine große Porzellanschüssel auf dem Waschtisch, den Rest in eine dazu passende Kanne. „Ich muss mich sputen", erklärte sie dann und eilte zur Tür. „Das Essen kocht." Loreleis Magen knurrte erwartungsvoll.
    Erst wusch sich Tillie, dann Melina. Pearl quengelte vor Müdigkeit und Hunger. „Ich sollte mit dem Baby helfen", überlegte Melina, die soeben die Schüssel ausgeschüttet hatte. Ihr Blick wanderte verstohlen zu ihrem Federbett. „Anstatt nur faul wie die Dame des Hauses herumzuliegen." Lorelei schaute sie mit gespielter Strenge an.
    „Das wäre schön, die Dame von einem Haus wie dem hier zu sein", warf Tillie ein, die Pearl gegen ihre Schulter drückte.
    „Essen ist fertig!", hörten sie in dem Moment Heddy von unten rufen. „Ich bringe es dir auf einem Tablett", versprach Lorelei Melina, dann begab sie sich mit Tillie nach unten in die Küche, die von leuchtenden Farben und köstlichen Aromen geprägt wurde.
    „Wo ist die schwangere Frau?", wunderte sich Heddy prompt. „Sie muss unbedingt essen."
    „Ich will ihr einen Teller nach oben bringen", beruhigte Lorelei sie.
    Daraufhin lächelte Heddy breit. „Lassen Sie mal, darum werde ich mich kümmern. Sie setzen sich jetzt hin und bedienen sich bei diesem Hühnchen mit Knödeln." Dankbar ließ sich Lorelei auf einen Stuhl an dem

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