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Wilde Rose der Prärie

Wilde Rose der Prärie

Titel: Wilde Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller , Ralph Sander
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bedeckt, trug nur ihren Vornamen und ihr Todesdatum.
    Die Blumen waren gelbe Rosen, die einen intensiven Duft verströmten. Aufgefallen waren sie ihm in einem Garten, kurz nachdem Lorelei ihren Platz unter der Eiche verlassen hatte.
    Kurz entschlossen klopfte er an die Haustür und fragte, ob er wohl ein Dutzend dieser Rosen kaufen dürfe.
    Die alte Frau, die ihm öffnete, betrachtete ihn mit ernster Miene. „Sind die für eine Dame?", fragte sie, nachdem sie ihn lange genug gemustert hatte. Er war froh, dass er sich rasiert und seine gute Kleidung angezogen hatte.
    „Ja", antwortete er, ohne zu zögern. Olivia war in jeder Hinsicht eine echte Dame gewesen, und sie hatte ihm Lizzie geschenkt, das Wertvollste in seinem Leben. „Dann muss sie aber ziemlich schön sein, wenn ein Kerl wie Sie ihr Rosen bringen will."
    Holt reagierte mit einem betrübten Lächeln. „Ja, das war sie. Die schönste Frau in San Antonio. Vor ein paar Jahren ist Olivia an einem Fieber gestorben." In diesem Moment kam ihm aus unerfindlichen Gründen Lorelei in den Sinn, doch er verdrängte sie sofort wieder aus seinen Gedanken. „Ich schneide sie für Sie ab", sagte die Frau.
    Als Holt nach seiner Brieftasche griff, meinte sie: „Es müsste schon schlecht um mich stehen, wenn ich für ein paar Blumen Geld annehmen würde." Dann kehrte sie in die kühle Düsternis ihres Hauses zurück, Augenblicke später kam sie mit einem Sonnenhut und einer Schere wieder nach draußen.
    Inzwischen befand sich Holt auf dem Friedhof und arrangierte wie in Gedanken die Blumen.
    Lorelei saß auf einer Bank, keine zwanzig Meter von ihm entfernt, die Hände in den Schoß gelegt. Die leichte Brise spielte mit dem dunklen Haar, das sich in ihrem Nacken kräuselte.
    Wenn sie ihn bemerkte, würde sie glauben, er verfolge sie. Vermutlich würde sie dann sofort zu ihrem Vater, dem Richter, laufen und sich bei ihm beschweren. Ihr Anblick hätte ihn lächeln lassen, wäre er nicht damit beschäftigt gewesen, Olivias Grab mit Blumen zu verschönern. Außerdem sah Lorelei so aus, als könnte sie jeden Moment in tausend Stücke zerbrechen - wie eine unrettbar fallende Vase, die in jenem Augenblick zwischen Unversehrtheit und völliger Zerstörung gefangen war. Er ließ den Kopf sinken und legte eine Hand auf Olivias Grabstein. Es tut mir leid, sagte er im Geiste zu ihr. Ich wäre zu dir zurückgekommen, hätte ich von Lizzie gewusst. Und wenn ich auch nur einen Funken Verstand gehabt hätte, wäre ich gar nicht erst weggegangen.
    Seine Augen begannen zu brennen, woraufhin er sie mit Daumen und Zeigefinger rieb.
    Ein Geräusch oder vielleicht auch nur ein Duft oder eine Bewegung ließen ihn aufsehen.
    Lorelei stand vor ihm und musterte ihn, während sie ihre Stirn leicht in Falten legte.
    „Sie haben sie geliebt", mutmaßte sie.
    Mit belegter Stimme erwiderte er: „Nicht genügend."
    Sie bückte sich und betrachtete den Stein. „Olivia", las sie leise vor. „Ich kannte sie. Eine gute Näherin." Ihre Blicke begegneten sich über den kleinen Kreis aus weißen Steinen hinweg. „Sie hatte eine kleine Tochter", überlegte sie. „Lindy? Libby?" Langsam richtete sich Holt auf. Seinen Hut hatte er auf dem Sattelknauf zurückgelassen, dennoch hob er eine Hand, als wollte er die Krempe berühren. „Lizzie", sagte er.
    Wieder sah Lorelei ihn eine Weile an. „Ihre Tochter?", fragte sie schließlich mit ganz leiser Stimme.
    Holt nickte bestätigend. Jedem anderen hätte er gesagt, er solle sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern, doch Lorelei stellte die Frage auf eine völlig natürliche Art, auch wenn er sich nicht erklären konnte, wie das möglich war. „Ich verstehe", sagte Lorelei, und Holt fürchtete, dass sie tatsächlich und vor allem viel zu viel verstand. Olivia hatte sich ihren Platz in der Welt allein erkämpfen müssen, und das Gleiche war auch für Lizzie erforderlich gewesen, da sie Hilfe nur von ihrer Schwester Geneva erwarten konnte. Nach Olivias Tod war es Geneva gelungen, Holts Spur bis nach Arizona zu verfolgen, woraufhin sie sich auf den Weg nach Indian Rock in unmittelbarer Nähe der Triple M machte, um Lizzie zu ihm zu bringen. Jack Barrett stieß auf ihre Kutsche, die mit einem Defekt am Wegesrand liegengeblieben war, und entschied sich für einen Raubüberfall. Dabei tötete er sowohl Geneva als auch den Kutscher. Holts Bruder Jeb und Marshal Sam Fee kamen am nächsten Morgen an der Unglücksstelle vorbei und entdeckten die völlig

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