Wilde Rosen auf Mallorca
aber keine Anstalten, zur Seite zu treten. “Jetzt bin ich hier”, erklärte er leichthin. “Wir können ebenso gut hierbleiben.”
“Über geschäftliche Dinge wird besser in der passenden Umgebung gesprochen”, beharrte sie.
Er verzog spöttisch den Mund. “Soweit ich mich erinnere, habe ich dir schon einmal gesagt”, erklärte er, womit er sie an den Abend in dem Hotel auf Mallorca erinnerte, “dass ich selten in Büros Geschäfte mache, Juliet”, fuhr er trocken fort. “Bei einem guten Essen oder in einem Schlafzimmer”, fügte er betont hinzu, “sind mehr Geschäfte als in einem Konferenzzimmer abgeschlossen worden.”
Seine Anspielung auf das Schlafzimmer entging Juliet nicht, und die darin enthaltene Kränkung gefiel ihr ebenfalls nicht. “Ich würde es trotzdem vorziehen, hinunter ins Arbeitszimmer zu gehen”, erklärte sie distanziert.
“Wie auch immer”, sagte er schließlich mit einem Schulterzucken. “Für mich ist das wirklich völlig unwichtig.”
Sie glaubte, dass er sich von den meisten Dingen nicht beeindrucken ließ. Und wie sie aus Erfahrung wusste, würde Liam unabhängig von der Umgebung sagen, was er zu sagen hatte.
“Also dann ins Arbeitszimmer”, sagte sie entschlossen.
“Nach dir.” Er trat mit einer übertriebenen Bewegung beiseite, um sie vorbeizulassen.
Juliet hob den Kopf hoch, als sie Anstalten zum Gehen machte, und blickte überrascht auf, als er sich vor sie stellte. Ihre Augen weiteten sich, als sie seinen Gesichtsausdruck wahrnahm.
“Was ist bloß an dir?” murmelte er, fast zu sich selbst. “Ich habe allen Grund, dich nicht zu mögen, und doch …” Er schüttelte verärgert über sich selbst den Kopf. “Was benutzt du, Juliet? Zauber und magische Tränke?” fügte er harsch hinzu.
Sie schluckte schwer, war unfähig, sich zu bewegen. “Ich weiß nicht, was du meinst.” Sie erzitterte unwillkürlich.
Liam bemerkte die Reaktion auf seine Nähe. “Oh, ich denke schon!” Er nickte und hob langsam eine Hand, um über ihr langes Haar zu streichen. “Ich möchte mit dir schlafen, Juliet!” Das sagte er so, als ob das Verlangen danach völlig gegen seinen Willen sei.
Juliet zweifelte nicht daran, dass es so war. Sie empfand das umgekehrt genauso. Doch der Unterschied war, dass sie wusste, dass das nicht geschehen konnte. Es nicht geschehen würde!
“Liam …”
“Fang keine Diskussionen an, Juliet!” sagte er hart, seine Arme besitzergreifend um ihre Taille geschlungen. “Die habe ich zur Genüge geführt, und am Ende des Tages ist alles für die Katz in dem Augenblick, in dem ich mit dir allein bin!” brachte er verärgert heraus. Sein warmer Atem streifte ihre Schläfen.
Es gab keine Möglichkeit, seiner stählernen Umarmung zu entkommen, ohne dass sie sich dabei wehtat, aber dennoch hielt sie so weit Abstand von ihm, wie sie konnte, und stieß gegen seine Arme. “Das ist lächerlich, Liam!”
“Das weiß ich, verdammt”, murmelte er böse. “Aber vielleicht ist der einzige Weg, die Sache aus der Welt zu schaffen, mit dir zu schlafen!”
“Du …” Sie kam mit ihrem Protest nicht weiter, weil er den Mund fast brutal auf ihre Lippen presste.
Es war keine Zärtlichkeit in ihm. Er kümmerte sich nicht um die Druckstellen, die er auf ihrer weichen Haut hinterließ. Da war nur ein mächtiges Verlangen, als er ihren Mund und ihren Körper mit einer Wut eroberte, die an Wildheit grenzte.
Juliet stöhnte auf. Düstere Erinnerungen durchströmten sie – Erinnerungen, die sie veranlassten, mit jedem Quäntchen ihrer Kraft gegen ihn anzukämpfen.
Aber es war ein Kampf, den sie nur verlieren konnte.
Liam war so viel stärker als sie, beherrscht von einer Leidenschaft, die er nicht einmal zu unterdrücken versuchte, als er sie auf seine Arme nahm und die Tür mit einem Fuß zutrat, bevor er sie durch das Zimmer zum Bett trug. Er gab ihr keine Chance zu entkommen, weil er sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie legte und ihren Mund wieder mit seinem verschloss, wobei er heftig und voller Verlangen ihren Körper streichelte.
Es gab keine Reaktion auf die fordernden Küsse. Liam schien das leise Schluchzen, das tief aus ihrer Kehle kam, nicht zu bemerken. Hilflos drückte Juliet mit den Händen gegen seine Brust. Sie wurde von Panik ergriffen und zitterte.
“Liam, nein!” schrie sie, während sie sich verzweifelt bemühte, sich unter ihm vorzuwinden.
Er hob den Kopf, um mit dunkel verhangenem Blick auf sie zu starren, schaute
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