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Wilder Als Ein Traum

Titel: Wilder Als Ein Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Mythos, so wie Bigfoot und Einhörner und Ritter« - ihre Stimme erstarb zu einem Flüstern, als sie ihn anblickte - »in schimmernden Rüstungen.«
    Ein langsames, gefährliches Grinsen legte sich um seinen Mund. »Ach ja?«
    Tabitha quietschte vor Überraschung auf, als Colin sie sanft auf den Bauch drehte. »Es macht dir wirklich Freude, wenn du beweisen kannst, dass ich keine Ahnung habe, nicht wahr?«, fragte sie atemlos.

    Er strich mit seinen Lippen über ihren Nacken, woraufhin sie sich erwartungsvoll räkelte. »Nicht halb so viel Freude, wie es dir bereiten wird.«

19
    Der Sonnenschein hüllte Tabithas nackten Körper wie eine warme, weiche Decke ein. Sie streckte sich, ohne die Augen zu öffnen, und genoss die köstlich einschläfernde Wärme, die durch ihre Muskeln rann. Zum ersten Mal verstand sie wirklich, weshalb Scarlett O’Hara am Morgen, nachdem Rhett sie die gewundene Treppe hinaufgetragen hatte, mit einem derart katzenhaften Lächeln auf den Lippen wach geworden war. Sie hob mühsam die Hand und klopfte neben sich auf die Matratze - in Leere und Kälte.
    Tabithas Augen flogen auf.
    Ein hemdloser Colin saß auf dem Rand des Herdes und zog sich gerade seinen zweiten Stiefel an. Sein Stirnrunzeln war düsterer als je zuvor.
    »Guten Morgen«, murmelte sie in der Hoffnung, er fände die schläfrige Heiserkeit in ihrer Stimme unwiderstehlich anziehend.
    »Guten Morgen.«
    Sein barscher Ton weckte sie vollendes auf. Sie tastete nach der fadenscheinigen Decke und zog sie sich bis unter das Kinn. Wahrscheinlich fand er ihre jetzige Schüchternheit angesichts der Natur und schamlosen Vielfalt ihrer nächtlich ausgetauschten Intimitäten vollkommen absurd. Dieser säuerliche Fremde jedoch erschien ihr wie der böse Zwilling des Mannes, unter dessen unendlicher Zärtlichkeit sie in lautes
Schluchzen ausgebrochen war, und der ihre Tränen mit seinen Küssen getrocknet hatte.
    Himmel, was, wenn er zu der Art Mann gehörte, die das Interesse an einer Frau verlor, sobald sie mit ihm geschlafen hatte? Nicht, dass sie besonders viel zum Schlafen gekommen wäre, aber trotzdem …
    Mit immer noch finsterer Miene streifte sich Colin entschieden seine Tunika über den Kopf, beugte sich über einen schmutzigen Eimer und spritzte sich Wasser, das er offenbar, während sie geschlafen hatte, von einem in der Nähe vorbeifließenden Bach geholt hatte, in die Augen und auf das Haar. Einen reinlicheren Barbaren hatte sie ohne Zweifel noch niemals erlebt.
    Mit seiner aus dem unrasierten Gesicht gestrichenen Mähne wirkte er jünger und verwundbarer, sodass Tabitha es wagte, ihn auf seine schlechte Laune hin anzusprechen.
    Ruckartig setzte sie sich auf und zwang sich, die Decke loszulassen, sodass der dünne Stoff über die Schwellungen ihrer Brüste glitt. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich jetzt denken, dass du zu deiner Frau nach Hause musst.«
    Seine Hände erstarrten in der Befestigung des Silbergürtels um seine schmalen Hüften, er hob langsam den Kopf, und seine Miene verriet ein vollkommen unerwartetes Gefühl.
    Sie drückte Schuldbewusstsein aus.
    Plötzlich empfand Tabitha nackte Angst.
    Dann jedoch wurden seine Züge wieder reglos und sie fragte sich, ob sie sich das soeben Gesehene vielleicht nur eingebildet hatte. »Ich sollte langsam wieder zurück auf die Burg … war lange genug von meinen Leuten fort …«
    Tabitha schnaubte verächtlich auf. »Seltsam. Letzte Nacht schienst du nicht gerade in Eile zu sein.«

    Ohne darauf zu antworten ging er in Richtung Tür. Während eines herzzerreißenden Augenblicks dachte sie, er ließe sie tatsächlich nackt und einsam, den provozierenden Duft ihrer Liebe auf der Haut, hier auf dem Berg allein.
    Dann jedoch wirbelte er herum und stampfte durch den Raum. Seine Hände zerzausten seine feuchten Haare, bis sie ebenso wild aussahen wie sein Blick.
    Plötzlich blieb er stehen und wies auf die Matratze. »Ich hätte mir vielleicht noch mehr Zeit gelassen, wenn du mich davor gewarnt hättest.«
    Tabitha sah auf die bräunlichen Flecken auf dem verblichenen Stoff, ehe sie entschlossen Colins vorwurfsvollem Blick begegnete. Ganz sicher führe sie jetzt nicht entsetzt zusammen wie irgendein hoffnungslos prüdes Weibchen aus dem Viktorianischen England! »Ich hätte nicht gedacht, dass du beim Anblick von ein bisschen Blut sofort in Ohnmacht fällst.«
    »Aber das ist dein Blut, Mädel«, wisperte er schmerzerfüllt. »Warum hast du mir nicht gesagt, dass du nie

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