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Wilder Engel (German Edition)

Wilder Engel (German Edition)

Titel: Wilder Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanette Sanders
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wie lange die beiden mich bereits beobachtet und verfolgt haben! Ich muss verschwinden, und zwar sofort! Zur Not eben auch ohne meine Tasche! Die beiden Kerle werden sich noch wundern, ha!
    Halt! Meine sämtliche Barschaft steckt in dem Prada-Ding! Moment! Die Kreditkarte wenigstens ist sicher, meine Eingebung von vorhin war goldrichtig, wo immer sie auch herkam … Trotzdem, es steckt ein hübsches Sümmchen in der Tasche, die Kerle machen sich damitspäter garantiert eine schöne Nacht. Während ich noch nicht mal genug Kohle zur Hand habe, um mir ein Taxi zu nehmen. Das sollt ihr mir büßen! Hier und auf der Stelle, wozu hat man als Engel schließlich gewisse Fähigkeiten.
    Ich muss handeln, jetzt, sofort, auf der Stelle! Benimm dich ganz natürlich, Angie! Bis die beiden was mitkriegen, hast du dich längst schon aus dem Klo weggebeamt! Ha!
    Angie drehte sich auf ihren hohen Absätzen um, als wolle sie tatsächlich abschwirren. Doch dann schob sie sich überraschend noch einmal zwischen die beiden Helden an die Theke, beugte sich darüber, wobei sie gleichzeitig beide Arme nach links und rechts ausstreckte und ihre Hände zielgerichtet platzierte.
    Lediglich Allister zuckte leicht zusammen, als seine eine Hinterbacke herzhaft begrapscht wurde. Cameron hingegen zuckte nicht einmal mit der Wimper, dafür grinste er irgendwie … diabolisch?
    Angie konnte dieses Grinsen aus den Augenwinkeln heraus genau sehen: Das wird dir auch noch vergehen, mein Lieber!
    Sie lächelte zuckersüß in Richtung des verdutzten Barkeepers: »Sergio-Honey! Diese beiden wonnigen Knackärsche hier zu meiner Linken und Rechten sind glatt eine Doppelsünde wert. Gib den beiden Süßen noch einen aus, auf meine Rechnung. Ich bin gleich wieder da!«
    Und mit diesen Worten stöckelte sie auch schon in Richtung Toiletten davon. Während vier männliche Augenpaare sich in ihren stolz aufgerichteten halbnackten Rücken bohrten.
    Die Kippfenster in den Toilettenkabinen erwiesen sich tatsächlich als winzig. Der Panther hatte genau gewusst,wovon er sprach. Ein weiterer Beweis für ihren neu erwachten Verdacht. Falls das noch nötig war …
    Nun, zum Wegbeamen würde der Platz in der Kabine jedenfalls ausreichen, und zur Vorsicht würde sie das Kippfenster auch noch aushängen, damit die erforderliche Energiemenge nicht etwa das Glas zum Explodieren brächte. Die offene Luke würde zum Druckausgleich vollauf genügen.
    Sie entschied außerdem, sich »nur« nach draußen zu beamen, dies erforderte eine wesentlich geringere Energiemenge, als wenn sie weitere Entfernungen überwinden wollte. Praktischerweise lagen die Toiletten direkt an der Außenmauer des Gebäudes. Und dahinter wiederum folgte ein schmaler Grünstreifen mit einigen hohen Palmen, anschließend kam der breite Sandstrand.
    Hastig durchsuchte Angie den Inhalt der beiden Brieftaschen. Männer waren so was von schlampig! Sie schreckten selbst dann nicht davor zurück, ihre hinteren Hosentaschen hässlich mit den Dingern auszuheulen, wenn sie wie Cameron eine todschicke Armani-Jeans trugen. Wenigstens fühlte sich seine Brieftasche weich und edel an, während die von Allister reichlich abgegriffen und rau wirkte.
    Das Bargeld war nur wenig mehr als die Summe, die im Prada-Täschchen steckte, ausgleichende Gerechtigkeit also! Interessanterweise trug Allister mehr Kohle mit sich spazieren als sein dunkler Kumpan. Der außerdem keine Kreditkarte zu besitzen schien. Während Allister sogar eine »Goldene« sein Eigen nannte.
    Einen Augenblick lang zögerte Angie, dann steckte sie das Ding schließlich doch zurück in sein Fach und begnügte sich mit den Euro-Scheinchen. Camerons Edelbörse war nach der Plünderung gänzlich leer, trotzdem flog sie zusammen mit Allisters kurzerhand aus der mittlerweile offenstehenden Luke nach draußen, wo beide mit einem leisen Plopp im spärlichen Gras landeten.
    Angie knüllte die Geldscheine so klein wie möglich zusammen. Trotzdem passte das Bündelchen nicht ins Dekolleté, die Scheinchen wären erstens sichtbar und würden zweitens bei jeder stärkeren Bewegung einfach herauspurzeln.
    Seufzend verstaute sie die kostbare Beute daraufhin ebenfalls im Seidenslip, und zwar unter der Kreditkarte. Feuchte Gedanken würden dem Plastikchip weniger ausmachen als dem gefärbten Papier.
    So, fertig!
    Sie stellte sich mit leicht gegrätschten Beinen, aber eng an den Körper gepressten Armen in die bestmögliche Startpositur, schloss die Augen und konzentrierte

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