Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wilder Eukalyptus

Titel: Wilder Eukalyptus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
Vom Netzwerk:
Allerdings war sie gespannt darauf, Ben näher kennenzulernen. Sie hatte ihn am Morgen zufällig beim Einkaufen getroffen, als sie die letzten Besorgungen für die Schur machte. Sie und Ben waren ins Gespräch gekommen und hatten sich über die Rinderzucht unterhalten. Gemma war von Bens Fachwissen und seiner Begeisterung für Angus-Rinder beeindruckt. Sie teilte diese Begeisterung, auch wenn sie in letzter Zeit stark nachgelassen hatte, seit Gemma keinen mehr hatte, mit dem sie fachsimpeln konnte. Ben hatte zum Schluss sogar vorgeschlagen, sich vor dem Essen auf ein, zwei Gläser zu treffen und die Diskussion fortzuführen.
    Auf wen Gemma sich nicht freute, war Brad. Obwohl er Charme besaß, hatte sie sich bei ihrer ersten Begegnung am Wochenende zuvor irgendwie unbehaglich gefühlt - sie hatte fast den Eindruck, als könnte Brad sie nicht leiden. Wahrscheinlich war er ein wenig eifersüchtig auf sie, weil er Jess mit niemandem teilen wollte. Bei all dem, was Gemma im Moment um die Ohren hatte, war ihr nicht wirklich danach, Zeit mit Menschen zu verbringen, die sie anstrengten. Und sie hatte das Gefühl, dass dies heute Abend so sein würde.
     
    Jack wartete auf die Nachricht, dass der Transporter unterwegs war, aber stattdessen erhielt er von seinem Bruder die folgende SMS: Handbremse klemmt. Sitze fest.

     
    Jess öffnete Ben die Tür. Sie hatte sich sehr für Gemma gefreut, als sie von Bens Einladung erfuhr. »Ein toller Mann«, hatte sie gesagt. »Der wäre wahrscheinlich genau der Richtige für dich.«
    Gemma hatte sie tadelnd angesehen. »Erstens kenne ich ihn kaum, und zweitens suche ich keinen Mann. Es ist gerade einmal acht Monate her, dass Adam gestorben ist. Ich liebe ihn über seinen Tod hinaus.«
    »Offensichtlich, aber wieso, das weiß nur der liebe Gott.«
    »Jess!«
    »Tut mir leid, Süße.«
    »Herein, herein«, sagte sie nun, griff Bens Arm und zog ihn über die Türschwelle. »Gut, Ben, bevor ich Sie mit Gemma gehen lasse, muss ich Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    Ben grinste. »Ich verspreche, ich trinke keinen Alkohol, ich habe keinen Mundgeruch, und wir sind pünktlich um sieben im Restaurant.«
    »Sehr gut! Ich hatte schon ernsthafte Bedenken, vor allem wegen des Mundgeruchs. Sorry, dass ich vorhin auf dem Platz nicht mal rübergekommen bin, um Hallo zu sagen. Aber dafür habe ich Ihr Tor kurz vor der Halbzeit gesehen. Tolle Leistung.«
    »Brad hat mir gesagt, dass Sie da sind, aber ich konnte Sie nirgendwo entdecken.«
    »Ja. Brad ist nach dem Spiel mit den Jungs einen trinken gegangen. Wir treffen ihn heute Abend im Restaurant. Und wohin werden Sie Gem entführen?«
    »In den Pub. Es wird nicht lange dauern. Wir haben eine Streitfrage zum Thema Rinderzucht zu klären, und ich muss nur noch ein wenig Überzeugungsarbeit leisten.«

    Jess verzog das Gesicht. »Viel Erfolg. Ich persönlich kenne niemanden, der sich in Streitfragen zum Thema Rinder bei Gemma durchsetzen konnte.«
    »Wir können Sie nachher gerne abholen, Jess, wenn Brad direkt zum Restaurant kommt.«
    »Ich streite doch gar nicht«, sagte Gemma, die in diesem Augenblick um die Ecke kam. Einen kurzen Moment lang herrschte Schweigen, während Jess und Ben sie musterten. Sie trug einen engen Jeansrock, ein weißes Top und eine rote Jacke. Ihre Haare waren offen, und ein dezentes Make-up ließ ihre Haut schimmern. Sie sah bezaubernd aus, aber Jess blieb die Anspannung in Gemmas Gesicht nicht verborgen. Sie wünschte sich, diese ganze Geschichte ungeschehen machen zu können, aber sie rechnete mit Schlimmerem.
    »Für ein Landei siehst du ziemlich schick aus«, sagte Jess. »Aber ich empfehle dir dringend eine Maniküre. Das sind richtige Arbeiterhände, die du da hast.«
    Gemma warf Jess einen halb verdrießlichen, halb verlegenen Blick zu und schob die Hände in die Jackentaschen. »Du hast gut reden, du sitzt ja den ganzen Tag nur am Schreibtisch …«
    Jess schob die beiden zur Tür hinaus und sagte zum Abschied: »Bis später. Danke für das Angebot, Ben, aber ich nehme ein Taxi. Ciao!« Sie knallte die Tür zu.
    Ben schüttelte erstaunt den Kopf. »Ist sie immer so?«
    »Ja, Jess ist schwer auf Zack!«
     
    Als sie den Wagen erreichten, hielt Ben ihr die Tür auf, was Gemma erröten ließ. Das ist schon so lange her , dachte sie und kämpfte gegen das Bedürfnis an, zurück ins
Haus zu flüchten. Worüber soll ich bloß mit ihm reden? Es herrschte ein ungemütliches Schweigen, als Ben den Motor startete und losfuhr. Kurz

Weitere Kostenlose Bücher