Wilder Sex und heiße Küsse
gewesen, hätte Daniel ihr nicht geholfen, und sie würde sich ihm gegenüber nicht zu Dank verpflichtet fühlen. Nicht, dass sie das wirklich müsste. Schließlich hatte ihn sein eigener Stolz dazu getrieben, ihr zu helfen. Aber trotzdem …
“Rufst du nächstes Mal wieder an?”, erkundigte sich Jeremy.
“Aber sicher.”
Lächelnd schloss sie die Tür. Dann erstarrte sie. Was war das? Sie fuhr herum.
Rauch!
Blitzschnell stürmte sie zur Küche, um Edna auf frischer Tat mit einer verbotenen Zigarette zu erwischen, doch da stand nur Daniel, rauchend an den Tresen gelehnt.
“Nein!”, schrie sie aufgebracht und zog ihm die Zigarette aus dem Mund.
3. KAPITEL
Daniel starrte Jessica völlig ausdruckslos an. Sein Pokerface war ihm schon so manches Mal zugute gekommen, aber er hatte keine Ahnung, ob seine äußere Ruhe irgendeine Wirkung auf Jessica hätte. Schließlich war sie gerade wie eine Raubkatze auf ihn zugesprungen, um ihm die Zigarette zu entreißen, und das nur drei Minuten, nachdem sie seine Hand in ihre genommen hatte, die erstaunlicherweise samtweich wie die Pfote eines Kätzchens war. Vom Kätzchen zur Raubkatze in drei Minuten – beachtlich! Wie gut, dass er sich nichts aus Katzen machte.
“Lass mich raten”, meinte er ruhig. “Du hast etwas gegen das Rauchen.”
“Nein, das ist nur wegen …”, sie hielt inne und sah zur Tür, durch dessen Katzenklappe gerade das kleine stummelbeinige Tier schlüpfte, das ihm die Zehen geleckt hatte, “… Xena.”
Was hatte sie tatsächlich sagen wollen? Und war der angehende Football-Held tatsächlich gegangen, oder stand er noch auf der Schwelle, um sie mit seinen schwellenden Muskeln zu beeindrucken? Nicht, dass es Daniel wichtig war, denn selbst wenn Jessica Sorenson sein Typ wäre, selbst wenn sie nicht in diesem öden Kaff in Iowa leben würde, selbst wenn sie kein halbes Dutzend Männer aller Altersstufen hätte, die kontinuierlich um sie herumscharwänzelten, so war sie doch allem Anschein nach geistig zurückgeblieben, und es wäre nicht gut für ihn, sie zu provozieren. Aber was, um alles in der Welt, war das nur für ein Tier?
“Ich darf nicht rauchen wegen des … Nerzes?”
“Nerze sind dunkler”, erwiderte Jessica und drückte angewidert die Zigarette in der Spüle aus.
“Aha. Und Xena ist …”
“Allergisch.”
“Was?”
Jessica hatte sich umgedreht und wühlte im Kühlschrank herum. Ihre Pose erinnerte ihn an heute Morgen, und eine irrwitzige Sekunde lang war Daniel versucht, genüsslich mit der Hand über ihren von Jeansstoff umspannten Po zu streichen. Aber das war natürlich nur sein männlicher Instinkt und hatte nichts mit Jessica selbst zu tun. Obwohl es in New York genug alleinstehende Frauen gab, hatte er nicht gerade viele private Kontakte gehabt, und plötzlich verspürte er eine große körperliche Sehnsucht.
Er fluchte innerlich und riss sich von ihrem Anblick los. Sie war nicht sein Typ, basta! Zu Geistesgestörten hatte er sich noch nie hingezogen gefühlt. “Woher weißt du, dass Xena allergisch ist?”
“Sie reibt sich die Augen und niest. Die typischen Symptome.” Jessica warf einen Kohlkopf auf das Küchenbrett. Im selben Augenblick sprang eine Schranktür auf und eine große, struwwelige Katze fiel heraus, landete so elegant wie ein nasses Kopfkissen, setzte sich auf und schüttelte den Kopf.
“Oscar”, sagte Jessica, als sei das Erklärung genug, und schnitt den Kohlkopf in kleine Stücke.
“Aha.” Es war noch nicht einmal acht Uhr, und Jessica schnitt bereits Gemüse. Auf den Kohlkopf folgten nun Karotten. “Was machst du da eigentlich?”, wollte Daniel wissen.
“Ich kümmere mich ums Futter für Oreo. Willst du auch frühstücken?”
“Für mich gilt die Regel: Kein Gemüse vor dem Mittag.”
“Vielleicht etwas Konventionelleres? Ich meine, nicht, dass ich dir etwas schuldig wäre. Aber jetzt regnet es draußen.”
Er sah in dieser Aussage keine Logik. Aber Jessica war eben ein bisschen krank im Kopf. “Na und?”
“Das Heu wäre nass geworden. Ich habe dich zwar nicht um deine Hilfe gebeten, aber … Willst du nun Frühstück oder nicht?”
“Nein, danke.”
“Der weltberühmte Journalist braucht also keine Kalorien wie normale Sterbliche?”
“Nein.” Daniel fiel ein, dass Jessica schon immer eine scharfe Zunge gehabt hatte. “Ein Paar Schlucke Blut morgens und abends reichen mir.”
“Tatsächlich?”
“Sicher”, sagte er und griff nonchalant in seine Brusttasche
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