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Wilder Sex und heiße Küsse

Wilder Sex und heiße Küsse

Titel: Wilder Sex und heiße Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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er doch Unterschiede entdeckt. Sie schien durch Alter und Erfahrung vorsichtiger geworden zu sein, und während ihr Optimismus früher naiv wirkte, erschien sie jetzt resolut, so als könnte sie die Welt zu dem machen, was sie in ihr sah. War das nun Naivität oder bewundernswerte Zuversicht? Wie auch immer – sie hatte ihre Aura frischer Unbekümmertheit nicht verloren. Sie trug weder Make-up noch Lippenstift, und trotzdem würde jedes Model in New York …
    “Nolveson, bitte.”
    Ihre Stimme riss Daniel aus seinen Überlegungen. Als niemand sich rührte, fürchtete er schon, Jessica hätte mit ihm gesprochen. Aber dann sah sie zu ihrem Assistenten.
    “Mücke?”
    “Was?” Der Junge schien aus seinen Träumen geweckt zu werden und errötete.
    “Ich brauche das Nolveson.”
    “Oh.” Mücke stieß zwei Fläschchen und einen Karton um, als er nach dem Spray griff. “Tut mir leid.”
    Jessica lachte. “Wovon hast du denn geträumt?”
    “Nichts!”, sagte Mücke schnell, und Daniel schnaubte verächtlich.
    Der arme Kerl, dachte er, während er das zum Operationssaal umfunktionierte Musikzimmer verließ und die Treppe hinaufeilte. Er scheint tatsächlich für Jessica Sorenson zu schwärmen!
    Die Stunden vergingen. Und mit ihnen verschwanden auch die Worte. Daniel schob den Stuhl zurück, starrte wütend auf den blinkenden Cursor und marschierte unruhig durch sein Zimmer. Was war nur los? Früher war das Schreiben doch so einfach gewesen. Er konnte im Bett schreiben, lang ausgestreckt in einem Sessel oder …
    Das war es! Er hatte zu viel Druck. Früher hatte er seine Gedanken einfach in einen Spiralblock geschrieben, wenn ihm danach war, und sie dann mit einer schlichten Schreibmaschine abgetippt.
    Alles, was er brauchte, waren ein Spiralblock und eine alte Smith-Corona.
    Einen Karton Spiralblöcke zu beschaffen, war einfach. Die Smith-Corona weniger. Doch schließlich hatte Daniel es geschafft.
    Acht Stunden und ein halbwegs anständiges Essen später und zweihundert Dollar ärmer kehrte er im Dunkeln ins Tiertollhaus zurück. Die Hintertür stand offen, nur die Fliegentür war verschlossen. Doch nach Oakes’ verschlafenen Straßen zu urteilen, war alles vollkommen sicher.
    Den Karton Schreibblöcke unterm Arm, trat Daniel in die Küche.
    “Oh.” Jessica kam mit nervösem Lachen auf ihn zu. “Du bist das.”
    Daniel sah sie an, dann zu dem Mann, der nicht weit entfernt stand. Er war etwa Mitte dreißig, gut aussehend, mit zurückweichendem Haaransatz und einem Gesicht, das auf Sanftheit und Sensibilität schließen ließ. Daniel hasste ihn sofort.
    “Aha, das muss dein neuer Untermieter sein”, sagte der Mann.
    Und wer, zum Teufel, bist du?, fragte sich Daniel. Nicht, dass es ihm wichtig wäre.
    “Ja, das ist er. Elston, ich möchte dir Reverend Tony vorstellen. Er und seine Frau sind vor ein paar Monaten von Minneapolis hierher gezogen. Er ist ein begeisterter Vogelkundler.”
    “Ich mag aber auch noch andere Tiere”, ergänzte der Reverend.
    “Reverend?”, fragte Daniel nach.
    “Ja.” Er hatte eine klangvolle Stimme. Eine pastorale Stimme. “Ich bin der zweite Pastor der lutherischen Kirche hier am Ort.”
    “Oh”, erwiderte Daniel und versuchte das Gefühl der Erleichterung zu ignorieren, das ihn erfasste.
    Es herrschte eine Weile Schweigen.
    “Mr. Rolands, werden Sie lange in Oakes bleiben?”
    “Nicht allzu lange”, antwortete Daniel, der merkte, dass er in puncto Small Talk vollkommen aus der Übung war. Sein Karton wurde ihm langsam schwer, und warum stand er hier überhaupt herum? Was kümmerte es ihn, ob noch ein anderer Mann im Haus war? Er nickte dem Pastor also kurz zu und stieg die Treppe zu seinem Zimmer hinauf.
    Als er wenig später mit der Schreibmaschine ins Haus kam, war die Küche leer.
    “… sollte wohl gehen”, sagte der Reverend im Flur, und Daniel konnte nur zustimmen.
    “Danke, dass du vorbeigekommen bist”, hörte er Jessica sagen.
    “Es war mir ein Vergnügen”, entgegnete der Reverend, und mit Blick auf Daniel, der auf die Treppe zusteuerte: “Es war nett, Sie kennenzulernen, Mr. Rolands.”
    “Hm.” Und jetzt verschwinde, dachte Daniel, zögerte einen Moment, doch dann fiel ihm kein Grund ein, noch länger stehen zu bleiben. In seinem Zimmer stellte er die Schreibmaschine vorsichtig auf das Bett neben die Schreibblöcke und zog mit einiger Genugtuung den Stecker seines Computers aus der Wand. Das war’s. Genau, was er brauchte, um seinen Roman zu

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