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Wilder Sex und heiße Küsse

Wilder Sex und heiße Küsse

Titel: Wilder Sex und heiße Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois Greiman
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beenden. Jetzt würde dem Fluss seiner Gedanken nichts mehr im Weg stehen.
    “Deine … Frau weiß nicht …”, hörte er plötzlich Jessicas Stimme.
    “… ahnt nichts … darf nicht … ihr das Herz brechen. Aber ich kann nicht …”
    “Ich weiß … werde schweigen … aber … schwer.” Eine Weile war es still, dann: “Gute Nacht.”
    Daniel war wie betäubt.
    Jessica Sorenson und ein lutherischer Pastor?

6. KAPITEL
    Daniel lief von neuem in seinem Zimmer auf und ab. Irgendwie hatte er es geschafft, ein paar Stunden zu schlafen, aber jetzt war er mitten in der Nacht wieder wach.
    Alysha! Verzweifelt. Voller Angst. Welche Entscheidung würde sie jetzt treffen? Würde sie an der Ablehnung ihrer Mutter zerbrechen und sich als seelischer Krüppel dem geforderten Klischee anpassen? Oder würde sie ausbrechen, um Freiheit und Anerkennung zu finden, und dann an gebrochenem Herzen elend zu Grunde …
    “Verdammt!”, fluchte Daniel laut. Jessica und ein Geistlicher? Und ein verheirateter dazu. Nicht, dass es ihm irgendetwas ausmachte. Warum sollte es? Aber sie war so klug und … Es war ihm egal! Er war hier, um ein Buch zu schreiben, sonst nichts.
    Er wünschte, er hätte das Gespräch nicht gehört. Für jemand anderen hätten die Gesprächsfetzen vielleicht harmlos geklungen, aber nicht für ihn. Er war Reporter und hatte gelernt, einzelne Worte zu deuten, und diese Worte …
    Und dann noch Jessicas Großmutter! Hatte die alte Frau tatsächlich einen Annäherungsversuch gemacht? “Wenn du es nicht mehr aushältst, kannst du ja zu mir kommen.” Das war schwer misszuverstehen. Aber trotzdem …
    Daniel ließ sich auf sein Bett fallen und schloss die Augen. Wenn er nicht aufpasste, verlor er hier noch den Verstand.
    Daniel hob vorsichtig den Kopf. Hörte er da etwa ein Summen? Doch das sollte ihn nicht kümmern. Er war hier, um sein Buch zu schreiben, um Alyshas tragisches Leben zu Papier zu bringen, um die amerikanische Leserschaft mit seiner tragischen Prosa zu verzaubern …
    Aber wenn da ständig etwas summte, konnte er nicht arbeiten. Er riss seine Tür auf und stürmte die Treppe hinunter.
    “Daniel!”, rief Jessica, als sei sie total überrascht, ihn zu sehen.
    Er starrte sie an. Sie hatte einen Hals wie eine Primadonna und Füße wie eine Fee, doch heute war es ihr Mund, der ihn fesselte. Ihre Lippen waren nelkenrot … nein, eher lachsrot, und ihr Blick wirkte so ehrlich und offen. Jessica konnte keine Ehebrecherin sein. Sie war …
    Reiß dich zusammen, Daniel!, ermahnte er sich und fragte missmutig: “Was ist das für ein Summen?”
    “Summen? Oh.” Jessica räumte eine Schachtel mit Spritzen weg und blickte Richtung Operationsraum. “Das ist Mücke.”
    Daniel machte ein skeptisches Gesicht. “Übt er für das Oakes-Wunderjungen-Summquartett? Könnt ihr euch hier keine Instrumente leisten?”
    Sie sah ihn nur pikiert an. “Hör zu, Daniel, ich würde ja gern hier stehen bleiben und Beleidigungen austauschen, aber ich muss zu einem Pferd, das eine schlimme Kolik hat. Denke nicht, dass du dich unbedingt verabschieden musst, wenn es dich nach Los Angeles zurückzieht.”
    “New York”, verbesserte er sie mit bösem Blick, doch sie war bereits aus der Tür. Daniel ging in den Operationsraum. Mücke saß mit gekreuzten Beinen vor einem Käfig und summte eintönig vor sich hin, während er Max beruhigend streichelte.
    “Hmmmmmmmmmm”, sang Mücke.
    Daniel war drauf und dran, ihm zu sagen, er solle, verdammt noch mal, aufhören, aber den Jungen traf vermutlich keine Schuld. Vielleicht war die Geisteskrankheit in diesem Haus ja ansteckend. Oder war er ein Opfer kleinstädtischer Inzucht mit Schwachsinn als Folge?
    Daniel stockte der Atem. Natürlich, das war es! Alysha lebte nicht in Chicago oder New York oder Detroit. Sie lebte in Iowa, direkt in Oakes. Und sie entsprang einer inzestuösen Verbindung, wusste es jedoch gar nicht.
    Ohne sich noch einmal umzublicken, kehrte Daniel in sein Zimmer zurück.
    Drei Stunden später fühlte Daniel sich, als hätte er nur noch Brei im Hirn. Er wusste genau, was er schreiben wollte. Aber die Worte dazu wollten und wollten ihm nicht einfallen.
    Gegen Mittag begann er wieder, durch sein Zimmer zu tigern, am Nachmittag pochten die Kopfschmerzen wie afrikanische Kriegstrommeln, am Abend taten ihm Bauch und Rücken weh, und er hatte noch keine einzige brauchbare Seite geschrieben.
    Irgendwo im Haus klingelte das Telefon. Daniel fuhr sich entnervt mit der Hand

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