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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Feuer bald wieder ausgehen, und solange war man an den Ufern des angeschwollenen Flusses sicher vor den Flammen. Natürlich war genau das der Plan, das Ganze war eine Falle. Imelda hatte Adan Killer auf den Hals gehetzt, um ihm zu zeigen, dass sie
von dem Brief wusste, in dem er über den Angriff auf sein Dorf und über die Entführungen berichtet hatte.
    Imelda würde Artureo umbringen , diesen fröhlichen Siebzehnjährigen, der sie so viele Wochen begleitet hatte. Er war ein guter Führer gewesen, hatte ihr auf Schritt und Tritt freundlich und geduldig alles erklärt und großes Interesse an ihrer wissenschaftlichen Arbeit gezeigt. Er hatte wertvolle Informationen geliefert und ihr bei jeder Pflanze genau beschrieben, wofür der Stamm sie benutzte. Den Gedanken, dass er getötet werden sollte, weil Adan sich weigerte, Imeldas Drogen zu transportieren, war Isabeau unerträglich.
    Wieder wanderte ihr Blick zu Conner und saugte sich an seinem Gesicht fest. Es war von harten Linien geprägt, und von den vier Narben, die sie ihm beigebracht hatte. Ihre Fingerspitzen brannten. Conner war ein starker Mann. Sie spürte die Gefährlichkeit, das Wilde, das von ihm ausstrahlte, als ob seine Welt tatsächlich aus Töten und Getötetwerden bestünde. Er lebte nach anderen Regeln als sie, aber vielleicht war er der Einzige, der sich gegen jemanden wie Imelda behaupten konnte, gegen einen Menschen, der ansonsten zu viel Geld und Macht hatte.
    Isabeau stellte sich auf die Füße und wartete, dass Conner ihr sagte, in welche Richtung sie gehen sollte. Sie hatte keine Furcht, weil er bei ihr war – und genau das machte ihr mehr Angst als die missliche Lage, in der sie sich gerade befand. Denn tief in ihrem Innern, in das niemand blicken konnte, war sie verrückt nach ihm. Wie besessen von dem Mann, der sie benutzt hatte, und sie danach gebrochen und am Boden zerstört zurückgelassen hatte. Am liebsten hätte sie sich selbst Kopf und Herz zerfleischt, jeden Körperteil,
der schwach genug war, immer noch nach ihm zu verlangen – mehr noch – sich nach ihm zu sehnen.
    Conner richtete sich auf und sah sie an; seine Augen, nun gelbgrün um die erweiterten Pupillen, hefteten sich mit starrem Blick auf sie. Dann verschwand auch noch das Grün und zurück blieb nur ein glänzendes Gold. Isabeau schauderte. Über diesen eher animalischen als menschlichen Blick würde sie niemals hinwegkommen. Warum war ihr nie aufgefallen, wie anders Conner war? Es gab einen Grund für die Faszination, die von ihm ausging.
    Er setzte sich in Bewegung, und beim Anblick des geschmeidigen Muskelspiels unter dem T-Shirt, das an seiner Brust klebte, stockte ihr der Atem. Als er näher kam, nahm sie seine Hitze und seinen animalischen Geruch wahr, und sofort sprang ihre Katze erwartungsvoll auf. Schockiert über das verräterische Tier unterdrückte Isabeau die Regung augenblicklich.
    Conner baute sich vor ihr auf wie ein Turm, legte ihr seine Hand an die Wange und hob mit dem Daumen ihr Kinn an. »Dein Gesichtsausdruck gefällt mir nicht. Ich tu dir nicht weh.«
    Isabeau wurde der Mund trocken. »Das hast du bereits.«
    »Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Schon allein sein Anblick schmerzte. Ebenso wie die Erinnerung. Und das nach wie vor wilde Begehren. Sie leckte sich über die Lippen. »Ich habe keine Angst vor dir, Conner.« Aber das stimmte nicht. Zwar glaubte sie nicht, dass er ihr körperlichen Schaden zufügen würde, aber sie fürchtete die unwiderstehliche Anziehungskraft, die er auf sie ausübte.
    Conner deutete auf den Toten. »Ich habe dir doch gesagt,
du sollst nicht hinsehen. Was hast du denn geglaubt, was los ist, wenn du mich um Hilfe bittest?«
    »Ich habe damit gerechnet. Zwei weitere Männer sind ganz in der Nähe, noch ein Stück weiter vor uns. Weißt du, wo Adan sein könnte?«
    Conners Gesichtsausdruck wurde hart, unversöhnlich presste er die Lippen zusammen. »Was zum Teufel hast du mit Adan Carpio zu tun? Er ist alt genug, um dein Großvater zu sein. Mag sein, dass er nicht so aussieht, aber es ist so.«
    Isabeau wich seinen durchdringenden Augen aus, der Anklage in seinem Blick. Aber was genau warf er ihr vor? Eine Affäre mit Adan? Das war absolut lächerlich. Und was hätte es überhaupt für einen Unterschied gemacht? Er hatte sie doch nur benutzt. Er war nie in sie verliebt gewesen.
    »Fahr zur Hölle, Conner«, fauchte sie und löste sich von ihm, ehe sie der Versuchung erlag, die vier Narben auf seiner Wange zu berühren. Es

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