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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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beherrschte.

    Das Gemurmel im Raum verstummte, als die beiden Gegner einander ansahen. Nicholas wusste, warum von Scheeling Säbel gewählt hatte. Der Preuße glaubte, sein Gewicht zu seinem Vorteil einsetzen und seinen Gegner in Stücke schlagen zu können.
    Das Lächeln auf Fortunes Gesicht wurde breiter, doch seine Wolfsaugen erreichte es nicht. "Es ist, wie Sie sagen - der Säbel ist die Waffe des echten Soldaten. Morgen bei Sonnenaufgang werden wir wissen, wer von uns ein echter Soldat ist, nicht wahr?"

18. KAPITEL
    "Du kannst mich nicht einfach zurücklassen wie ein unmündiges Kind, Lucero. Es gibt keinen Arzt hier. Wenn du nun verletzt wirst?" fragte Mercedes, als sie ihre Gemächer betraten.
    "Du kannst nicht mit mir kommen, Mercedes. Bei einem Duell haben Frauen nichts zu suchen. Wenn ein Mann kämpft, dann ist die Gegenwart seiner Gemahlin eine Ablenkung, die für ihn tödlich sein kann."
    "Ich werde nicht in Ohnmacht fallen", erklärte sie. "Lucero, du könntest getötet werden!"
    "Danke für dein Vertrauen, aber das wird nicht geschehen", versicherte er nachdrücklich. "Ich weiß, wie man mit von Scheeling umgehen muss. Und nun zeig mir deine Verletzungen", befahl er und drehte sie um, damit er die Haken am Rücken ihres Ballkleides öffnen konnte. "Schließlich ist das nur gerecht, nachdem du meine so oft versorgt hast ..." Sie zuckte leicht zusammen, als er das Kleid von ihrer rechten Schulter schob. Eine hässliche Prellung verdunkelte ihre zarte Haut, der Handabdruck des Bastards. Er fühlte, wie tödlicher Zorn ihn überkam.
    Mercedes hörte, wie er plötzlich die Luft anhielt, aber ihre Verletzungen waren nicht ernst. Sie drehte sich um, um ihm das zu sagen. Der Ausdruck von glühendem Zorn in seinen Augen erschreckte sie, und in diesem Moment bedauerte sie von Scheeling fast.
    "Ich würde ihn gern mit meinen bloßen Händen erwürgen", sagte Nicholas leise, während er sie vorsichtig untersuchte, ihr Kleid zu Boden fallen ließ und ihre Spitzenunterröcke aufband.
    "Ich habe ihn gut für dich vorbereitet, Lucero. Agnes sagte, er hätte ein blaues Auge davongetragen." Sie bemühte sich um einen leichten Tonfall, aber er erwiderte ihr unsicheres Lächeln nicht.
    Ganz sacht berührte er ihre Verletzungen, dann zog er Mercedes in seine Arme. "Wenn ich mir vorstelle, dass ein anderer Mann dich angefasst und dir weh getan hat..."
    Er zitterte, als er sie so schützend und besitzergreifend hielt.
    "Es wird wieder gut, Lucero", flüsterte sie und sah zu seinem schönen Gesicht auf. Sie strich über die dünne Narbe auf seiner Wange. "Du hast weit schlimmere Wunden davongetragen als ich."
    "Aber er hätte dir Gewalt angetan." Nicholas zwang sich zur Beherrschung. "Lass mich kühle Kompressen holen, um den Schmerz zu lindern." Er hob ihr Kinn. Dann ließ er sie los und trat zu dem Waschtisch am Fenster. Darauf standen eine Porzellanschüssel und ein Krug mit frischem Wasser. Er füllte die Schüssel, dann tauchte er das weiche Leinenhandtuch hinein und wrang es aus. "Setz dich", sagte er leise.
    Sie gehorchte, ging hinüber zum Bett, nur noch mit der Unterwäsche bekleidet. Er zog die Laken zurück, hockte sich auf den Rand und begann, sanft über ihre Schulter und den Arm zu reiben. Dann nahm er ein Ende des Handtuches und presste es gegen ihren Mund, weichte das getrocknete Blut auf, bis es vorsichtig abgewaschen werden konnte. Seine Zartheit trieb ihr die Tränen in die Augen. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so umsorgt gefühlt. Er zog ihr die Unterkleidung aus, so geduldig, wie eine Amme ein Kind auskleidet. Dann versorgte er ihre Verletzungen.

    "Das fühlt sich herrlich an", sagte sie verträumt. "Du bist eine sehr gute Krankenschwester."
    "Auf dem Schlachtfeld müssen die Soldaten ihre Wunden selbst versorgen. Meistens sind keine Ärzte zur Stelle."
    Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen. "Das muss schrecklich gewesen sein. Versprich mir, dass du niemals wieder in den Krieg ziehen wirst." Sie fasste nach seinen Händen und hielt sie fest.
    Nicholas spürte ihre Fingernägel in seinen Handgelenken. Er lächelte etwas schief, dann nickte er. "Ich liebe dich, Mercedes, und ich werde dich stets beschützen. Ich werde dich niemals verlassen."
    "Dich zu verlieren, das könnte ich nicht ertragen. Ich liebe dich zu sehr." Die Augen fielen ihr zu, und sie schlief ein.
    Nicholas deckte sie mit dem Bettuch zu, dann entkleidete er sich rasch und legte sich neben sie, zog ihren kühlen Leib an seinen

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