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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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hastig, als strömten die Worte wie von selbst aus ihm heraus. Einen Augenblick später lag Mercedes in seinen Armen, die Hände um seinen Nacken geschlungen, und zog ihn zu sich hinunter. "Nicholas, Nicholas", stieß sie hervor.
    Dann küsste er sie, süß und wild, hielt sie eng an sich gepresst, während seine Lippen sie bedrängten. Sie öffnete sich für seine Zunge, erforschte ihn gierig, bereit, sich ihm ganz hinzugeben.
    Nicholas fühlte, dass er die Kontrolle verlor, und er wusste, er musste aufhören, sonst würde er sie hier in dieser schmutzigen Zelle nehmen. Er entzog sich ihr und hielt sie auf Armeslänge von sich ab, während er versuchte, seine Haltung zurückzugewinnen. "Ich habe nicht übertrieben mit den Ratten", sagte er atemlos. "Ich bin entsetzlich schmutzig, und dies ist kein Ort für eine Dame wie dich."
    "Unsinn." Ihre Stimme klang atemlos vor Leidenschaft, als sie auf den Zuber deutete. "Steig hinein, dann bist du nicht mehr schmutzig."

    "Du bist eine erstaunliche Frau", sagte er grinsend und tat, wie sie ihn geheißen hatte.
    Mercedes nahm die Seife aus der Truhe und kniete neben dem Zuber nieder. Sie feuchtete ihre Hände an und schäumte sie ein, dann machte sie sich an die Arbeit. Zuerst kam sein frischgeschnittenes Haar an die Reihe. Er lehnte sich zurück unter ihren geschickten Fingern.
    Nachdem sie seinen Kopf ausreichend eingeseift hatte, sagte sie: "Setz dich auf und schließ die Augen, so dass ich den Schaum abspülen kann." Er beugte sich vor, und sie entleerte einen kleinen Eimer mit Wasser über seinen Kopf.
    Als er sich aufrichtete, sprühten Wassertropfen überall in der Zelle umher und bespritzten sie ebenfalls. "Jetzt bist auch du nass", sagte er.
    Die doppelte Bedeutung seiner Worte entging ihr nicht. Mit beiden Händen hielt sie die Seife fest, und weißer Schaum bildete sich zwischen ihren Fingern, als sie rasch mit der Zunge die Lippen befeuchtete, so dass sie weich und einladend glänzten.
    "Du solltest diese Seife besser benutzen, ehe sie sich ganz in Schaum aufgelöst hat", sagte er heiser.
    Mercedes streckte den Arm aus. Sie begann mit seinen Schultern, dann kamen seine Arme und seine Brust an die Reihe. Er spannte die Muskeln an, wo sie ihn berührte, die Seife einmassierte, dann benutzte sie ein Tuch, um den Schmutz des mehrwöchigen Gefängnisaufenthaltes von ihm abzuwaschen.
    Sie wandte sich seinem Rücken zu, achtete auf die frische Narbe, dann wusch sie nacheinander seine Beine. Als nur noch das übrig war, was sich unter der Wasseroberfläche befand, hielt sie inne. Nicholas lachte leise, ein tiefer Ton, der die kalte Zelle mit Wärme erfüllte. "Du weißt, was du zu tun hast", neckte er sie.

    "Ja, das weiß ich", entgegnete sie mit einer genauso sinnlichen Stimme, beugte sich vor und ließ ihre Hände ins Wasser gleiten.
    Als sie ihn ertastete, hart und fest, erwog er einen Moment lang, sich von ihr auf diese Weise Erleichterung verschaffen zu lassen. Vielleicht würde dies das letzte Vergnügen sein, das ihn in dieser Welt erwartete, aber das durfte nicht sein. Was sie miteinander geteilt hatten, das war ihm heilig. Er wollte es nicht auf diese Weise entweihen.
    "Gib mir das Tuch", sagte er plötzlich, zog ihre Hände aus dem Wasser und begann, sein Bad selbst zu beenden.
    Er würde die Erinnerung daran, wie sie sich auf Gran Sangre geliebt hatten, mit ins Grab nehmen.

25. KAPITEL
    Das Gericht bestand aus drei Richtern, von denen zwei Soldaten und der dritte ein Beamter der Provinzregierung von Durango waren. Alle waren erfahrene Veteranen, die die hässlichsten Seiten dieses Krieges kennen gelernt hatten. Sie saßen an einem schweren Tisch, vor sich die Unterlage über die verschiedenen Fälle, die sie hier zu verhandeln hatten. Dann würden sie weiterziehen in die nächste Stadt, um ähnliche Urteile zu fällen. Das Gesetz der Republik wurde bereits angewandt, noch ehe die gesamte Nation befriedet war.
    Nicholas war ein Verteidiger zur Seite gestellt worden, ein Anwalt, dessen Kanzlei in Durango ein Opfer der Kriegswirren geworden war. Alfredo Naya war ein älterer, schweigsamer Mann, der nach Pulque roch, als er wenige Minuten vor Beginn der Verhandlung Fortunes Zelle betrat. Naya stellte keine Fragen, stellte sich nur vor und erkundigte sich, ob Nicholas bereit war, vor Gericht zu erscheinen. Fortune wusste, dass dieser Anwalt nichts anderes tun würde, als neben ihm zu stehen, wenn die Richter ihr Urteil verkündeten.
    Als er in den Gerichtssaal

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