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Wildes Blut

Wildes Blut

Titel: Wildes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shril Henke
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nehmen. Auf der langen Reise nach Gran Sangre in der Hitze würde die Leiche verwesen.
    "Wenigstens haben sie dein Gesicht nicht verletzt, Geliebter", flüsterte sie und zog den starren Stoff mit zitternden Fingern zurück, um ein letztes Mal seine kalten Lippen zu küssen.

27. KAPITEL
    "Kommandant, draußen ist diese Frau - seine Gema hlin. Sie ist hysterisch. Was soll ich ..."
    "Ich will sofort mit Kommandant Morales sprechen", rief Mercedes, während sie durch die Tür in sein Büro stürmte. "Sie haben Lucero Alvarado erschossen! Was haben Sie mit Nicholas Fortune gemacht?" wollte sie wissen.
    "Du solltest auf dem Heimweg nach Gran Sangre sein."
    Mercedes wirbelte mit einem Aufschrei herum. Nicholas stand hinter der Tür, sein Gesicht grau und erschöpft, aber er war heil und unversehrt. Sie lief in seine Arme. Die Tränen strömten aus ihren Augen, all die Tränen, die sie in den schrecklichen vergangenen Wochen zu mühsam zurückgehalten hatte.
    "O mein Liebling, mein Liebster, ich dachte - ich ..." Sie streckte den Arm aus und streichelte seine narbige Wange, fühlte die Bartstoppeln unter ihren zarten Fingerspitzen. Er war warm, er lebte, und sie hielt ihn in den Armen.
    Nicholas flüsterte Liebesworte, wiegte sie in seinen Armen.
    Sie klammerte sich fest an ihn, zitternd wie ein Blatt im Wind.
    "Es geht mir gut. Sie nahmen Lucero. Er bestand darauf, eine Münze zu werfen, um zu entscheiden, wer zuerst gehen sollte.
    Er verlor. Hilario hat McQueen erreicht, und er kam rechtzeitig an, um sie daran zu hindern, auch mich zu töten."

    Sie konnte ihn kaum hören, geschweige denn, den Sinn seiner Worte verstehen. Für sie zählte nur, dass er lebte. "Dann ... dann bist du frei? Sie lassen dich gehen?" Sie grub die Finger in seinen Arm, als sie in seinem Gesicht nach der Antwort suchte.
    "Mr. Fortune hat eine Generalamnestie für alle Untaten, die er vielleicht im Verlauf der vergangenen Auseinandersetzungen begangen hat. Benito Juarez wird den Americano, der sein Leben riskierte, um die Republik und deren Präsidenten zu retten, niemals vergessen", entgegnete McQueen.
    "Sie sind frei", fügte Morales steif hinzu. Er wollte das ganze Fiasko so schnell wie möglich beenden und diese beiden gefährlichen gringos aus seinem Zuständigkeitsbereich entfernt wissen. Dem Himmel sei Dank, dass er den richtigen Mann hingerichtet hatte! Der Kommandant zweifelte nicht an den Drohungen des ausländischen Agenten, mochte er noch so harmlos aussehen.
    Nicholas bemerkte, dass Mercedes kurz vor einem Zusammenbruch stand, und fürchtete für sie und das Kind. "Ich werde dich heimführen", sagte er leise und zog sie an sich. Dann wandte er sich an Morales. "Eines noch - mein Bruder. Ich möchte seinen Leichnam mitnehmen und ihn auf Gran Sangre begraben."
    Morales kritzelte eine Anweisung und reichte sie dem Wärter. "Der Leichnam wird Ihnen sofort übergeben werden."
    Der Rauch des Lagerfeuers stieg in die kühle, klare Nachtluft auf. Trotz Nicholas' Sorge um Mercedes' Zustand waren sie an diesem Tag gut vorangekommen und hatten ihr Lager nahe der Grenze nach Chihuahua aufgeschlagen. Während die Männer Wache standen, saßen der Patron und die Patrona am Feuer. Sie lehnte sich an seine breite Brust, fühlte den gleichmäßigen Schlag seines Herzens.
    "Ich kann nicht glauben, dass dieser Alptraum endlich vorüber ist", sagte sie, erschöpft, aber sichtlich zufrieden.

    "Es hätte auch anders ausgehen können. Wenn Lucero nicht versucht hätte, mich zu retten, oder wenn ich dieses Spiel mit dem Silberdollar verloren hätte ..." Er zuckte die Schultern.
    Mercedes sah zu dem in Segeltuch gehüllten Leichnam am Rande des Lagers. "Vielleicht wollte er es so."
    Nicholas sah sie verwundert an. "Ich hätte zuerst gehen sollen. Ich bin der Erstgeborene. Aber er widersetzte sich aus irgendeinem Grund. Er wollte die Münze werfen. ,Um die Ehre', sagte er."
    "Er sagte, dass du bei Kopf gehen solltest und er bei Zahl."
    Nicholas runzelte die Stirn. "Woher weißt du das?"
    "Der Silberdollar war Anselmos Talisman. Es war eine falsche Münze, die er in den Vereinigten Staaten bekommen hatte. Er hat sie Lucero schon vor Jahren gegeben. Sie zeigt auf beiden Seiten das gleiche."
    "Zahl", sagte Nicholas und fluchte leise. "Verdammt, es scheint fast, als hätte er gewusst, dass er mich rettet, wenn er zuerst geht."
    "Aber das hat er unmöglich wissen können."
    Nicholas zuckte die Schultern. "Es ist seltsam. Im Krieg werden Männer abergläubisch. Wenn

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