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Wildes Lied der Liebe

Wildes Lied der Liebe

Titel: Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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dazu beigetragen hatte, die Sache der Union zu finanzieren. »Ja, Miss«, sagte sie nun, »dieser Kutschbock ist härter als das Herz des Teufels. Ich soll mich wohl bald irgendwo hinsetzen wollen, wo es weicher ist.«
    Christy drehte sich um und warf der Freundin einen prüfenden B li ck zu. Caney war die Tochter eines Baptistenpredigers und hatte noch vor ihrem sechsten Lebensjahr Lesen und Schreiben gelernt. Dennoch schien es ihr Vergnügen zu bereiten, gelegentlich wie eine ungebildete Sklavin zu sprechen, aus Gründen, die sie nie genannt hatte.
    Caney begegnete Christys B li ck ruhig und selbstbewusst. Auf ihren Zügen spiegelte sich Entschlossenheit wider, und ihre dunklen Augen blitzten herausfordernd. »Ich freue mich darauf, endlich Miss Bridget und Miss Skye wiederzusehen«, gestand sie. »Die beiden sind wie meine eigenen Kinder, ganz genauso wie Megan und du. Ja, das wird wirklich ein Freudentag.«
    Megan strahlte bei dem Gedanken an das Wiedersehen mit ihrer Familie über das ganze Gesicht, und Marshal Zachary Shaw schien es eilig zu haben fortzusetzen, was immer er auch tun mochte, um in der Stadt Primrose Creek für Ordnung zu sorgen. Scheinbar zögerte allein Christy, ihren Yankee-Cousinen zu begegnen. Sie hoffte inständig, dass sich weder Caney noch Megan an die letzte Begegnung mit Bridget erinnerten. Christy und Bridget waren miteinander in Streit geraten und draußen im Hof aufeinander losgegangen. Vermutlich hätten sie einander umgebracht, wenn Onkel J.R. und ein amüsierter Trace nicht eingegriffen und sie voneinander getrennt hätten.
    »Ein so vornehmes Haus verfügt bestimmt über eine Badewanne«, meinte Megan nachdenklich und blinzelte ins Licht der Frühlingssonne. Als hätte dieser Gedanke den Ausschlag gegeben, trieb sie das kleine Pinto-Pony an, das man ihr, ebenso wie den feurigen Wallach, den Christy ritt, in Fort Grant geliehen hatte. Schon befand sich Megan auf dem Weg ins Tal und steuerte auf das große Holzhaus mit seinen glänzenden Glasfenstern und rauchenden Schornsteinen zu. Auch Caney lenkte das Fuhrwerk in die Richtung, sodass Christy allein mit Marshal Shaw auf dem Hügel zurückblieb.
    Unruhig setzte sie sich im Sattel zurecht, während er seinen geradezu skandalösen Lederhut abnahm und sich mit dem Arm über die Stirn wischte. Trotz aller Bemühungen, Zachary Shaw zu ignorieren, war Christy sich doch seiner Nähe bewusst. Der Marshal hatte seine warme Jacke vor einer Weile abgelegt und hinter sich mit Lederriemen auf dem Sattel festgebunden. Nun war er hemdsärmelig, und man konnte seine Hosenträger sehen. Zachary Shaw hatte breite Schultern und einen kräftigen Oberkörper. Sein Haar hatte die Farbe von frischem Stroh und vermut li ch schon länger keine Schere mehr gesehen. Seine Augen schienen durch all die Mauern und Schutzwälle hindurchzusehen, die Christy im Laufe der Jahre um sich herum errichtet hatte. Das allein wäre schon Grund genug gewesen, ihn zu meiden, dennoch fühlte sie sich zu ihm hingezogen. Die Verbindung zwischen ihnen schien beinahe magisch zu sein, nicht nur körperliche Anziehung, sondern eine geistige und seelische Verbundenheit.
    »Nun ist alles in Ordnung«, erklärte der Marshal , und Christy wusste nicht genau, ob es eine Feststellung oder eine Frage sein sollte. Eigentlich war es ihr jedoch gleichgültig, zumindest redete sie sich das ein. Wenn sie Zachary Shaw nur endlich loswerden würde. Für immer. Schlimm genug, dass sie drei Tage und zwei Nächte in seiner Gegenwart hatte verbringen müssen.
    »Ja«, erwiderte sie so kühl, als spräche sie mit einem Küchenmädchen auf Fieldcrest, »Ich danke Ihnen, Marshal . Sie dürfen jetzt gehen.«
    Überraschte Belustigung fu n kelte in seinen Augen, und er lächelte spöttisch. »Nun, das ist sehr großzügig von Ihnen, Lady McQuarry«, neckte er sie. »Ich meine, dass Sie mir gestatten, mich zu entfernen.«
    Er ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sie für hochnäsig und anmaßend hielt, und Christy spürte, wie ihr das Blut heiß in die Wangen schoss. Gleichgültig, was sie jetzt auch antworten mochte, er würde die Worte sicherlich so verdrehen, dass sie herablassend und eingebildet wirkten. Nun, diese Genugtuung würde sie ihm kein zweites Mal gönnen.
    »Guten Tag, Marshal «, sagte sie kühl.
    Er lachte, schüttelte den Kopf und wendete seinen bildschönen schokoladenbraunen Hengst. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, ritt er gen Südwesten davon. Aus unerfindlichen Gründen

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