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Wilhelm Busch

Wilhelm Busch

Titel: Wilhelm Busch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grosse
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Tätigkeit;
    Tätigkeit verkürzt die Zeit.

    Sehr willkommen sind dazu
    Hier die Hose, da der Schuh;
    Welche, eh’ der Tag beginnt,

    Auch bereits verändert sind.

    Für den Vater, welch ein Schrecken,
    Als er kam und wollte wecken.
    Der Gedanke macht ihn blaß,
    Wenn er fragt: Was kostet das?

    Schon will er die Knaben strafen,
    Welche tun, als ob sie schlafen.
    Doch die Mutter fleht: „Ich bitt’ dich,
    Sei nicht grausam, bester Fittig!“
    Diese Worte liebevoll
    Schmelzen seinen Vatergroll.

    Paul und Peter ist’s egal.
    Peter geht vorerst einmal
    In zwei Schlapp-Pantoffeln los,
    Paul in seiner Zackenhos.

    Plisch und Plum, weil ohne Sitte,
    Kommen in die Hundehütte.

    „Ist fatal!“ bemerkte Schlich.
    „Hehe! Aber nicht für mich!“

V IERTES K APITEL
    Endlich fing im Drahtgehäuse
    Sich die frechste aller Mäuse,
    Welche Mama Fittig immer,

    Bald im Keller, bald im Zimmer
    Und besonders bei der Nacht
    Fürchterlich nervös gemacht.

    Dieses gibt für Plisch und Plum
    Em erwünschtes Gaudium;
    Denn jetzt heißt es: „Mal heraus,
    Alte, böse Knuspermaus!“

    Husch! Des Peters Hosenbein,
    Denkt sie, soll ihr Schutz verleihn!.

    Plisch verfolgt sie in das Rohr;
    Plum steht anderseits davor.

    Knipp! In sein Geruchsorgan
    Bohrt die Maus den Nagezahn.

    Plisch will sie am Schwanze ziehn,

    Knipp! Am Ohre hat sie ihn.

    Siehst du wohl, da läuft sie hin
    In das Beet der Nachbarin.

    Kritzekratze, wehe dir,
    Du geliebte Blumenzier!

    Madam Kümmel will soeben
    Öl auf ihre Lampe geben.
    Fast wär ihr das Herz geknickt,
    Als sie in den Garten blickt.

    Sie beflügelt ihren Schritt,
    Und die Kanne bringt sie mit.
    Zornig, aber mit Genuß,
    Gibt sie jedem einen Guß;

    Erst dem Plisch und dann dem Plum.
    Scharf ist das Petroleum;

    Und die Wirkung, die es macht,
    Hat Frau Kümmel nicht bedacht.

    Aber was sich nun begibt,
    Macht Frau Kümmel so betrübt,
    Daß sie, wie von Wahn umfächelt,
    Ihre Augen schließt und lächelt.

    Mit dem Seufzerhauche: „Uh!“
    Stößt ihr eine Ohnmacht zu.

    Paul und Peter, frech und kühl,
    Zeigen wenig Mitgefühl;
    Fremder Leute Seelenschmerzen
    Nehmen sie sich nicht zu Herzen.

    „Ist fatal!“ bemerkte Schlich.
    „Hehe! Aber nicht für mich.“

F ÜNFTES K APITEL

    Kurz die Hose, lang der Rock;
    Krumm die Nase und der Stock,
    Augen schwarz und Seele grau,
    Hut nach hinten, Miene schlau –
    So ist Schmulchen Schievelbeiner.
    (Schöner ist doch unsereiner!)

    Er ist grad vor Fittigs Tür;
    „Rauwauwau!;“ erschallt es hier. –

    Kaum verhallt der rauhe Ton,
    So erfolgt das Weit’re schon.

    Und, wie schnell er sich auch dreht,
    Ach, er fühlt, es ist zu spät;

    Unterhalb des Rockelores
    Geht sein ganze Sach kapores.

    Soll ihm das noch mal passieren?
    Nein, Vernunft soll triumphieren.

    Schnupp! Er hat den Hut im Munde.
    Staunend sehen es die Hunde,
    Wie er so als Quadruped
    Rückwärts nach der Türe geht,

    Wo Frau Fittig nur mal eben
    Sehen will, was sich begeben. –
    Sanft, wie auf die Bank von Moos,

    Setzt er sich in ihren Schoß.

    Fittig eilte auch herbei. –
    „Wai!“ rief Schmul, „Ich bin entzwei!
    Zahlt der Herr von Fittig nicht,
    Werd ich klagen bei’s Gericht!“

    Er muß zahlen. – Und von je
    Tat ihm das doch gar so weh.
    Auf das Knabenpaar zurück
    Wirft er einen scharfen Blick,
    So als ob er sagen will:
    „Schämt euch nur, ich schweige still!“

    Doch die kümmern sich nicht viel
    Um des Vaters Mienenspiel. –

    „Ist fatal“, bemerkte Schlich.
    „Hehe! Aber nicht für mich!“

S ECHSTES K APITEL
    Plisch und Plum, wie leider klar,
    Sind ein niederträchtig Paar;
    Niederträchtig, aber einig,
    Und in letzter Hinsicht, mein’ ich,

    Immerhin noch zu verehren;
    Doch wie lange wird es währen?
    Bösewicht mit Bösewicht –
    Auf die Dauer geht es nicht.
    Vis-à-vis im Sonnenschein
    Saß ein Hündchen hübsch und klein,

    Dieser Anblick ist für beide
    Eine unverhoffte Freude.

    Jeder möchte vorne stehen,
    Um entzückt hinaufzuspähen.
    Hat sich Plisch hervorgedrängt,
    Fühlt der Plum sich tief gekränkt.

    Drängt nach vorne sich der Plum,
    Nimmt der Plisch die Sache krumm.

    Schon erhebt sich dumpfes Grollen,
    Füße scharren, Augen rollen,

    Und der heiße Kampf beginnt;

    Plum muß laufen, Plisch gewinnt.

    Mama Fittig machte grad
    Pfannenkuchen und Salat,
    Das bekannte Leibgericht,
    Was so sehr zum Herzen spricht.

    Hurr! Da kommt mit Ungestüm
    Plum, und Plisch ist hinter ihm.

    Schemel, Topf und Kuchenbrei
    Mischt sich in die

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