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Wilhelm Tell

Titel: Wilhelm Tell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Schiller
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lebe Tell! der Schütz und der Erretter!
    (indem sich die vordersten um den Tell drängen und ihn umarmen, erscheinen noch Rudenz und Bertha, jener die Landleute, diese
     die Hedwig umarmend. Die Musik vom Berge begleitet diese stumme Scene. Wenn sie geendigt, tritt Bertha in die Mitte des Volks)
     
    |241| BERTHA
    Landleute! Eidgenossen! Nehmt mich auf
    In euern Bund, die erste Glückliche,
    Die Schutz gefunden in der Freiheit Land.
    In eure tapfre Hand leg ich mein Recht,
    Wollt ihr als eure Bürgerin mich schützen?
     
    LANDLEUTE
    Das wollen wir mit Gut und Blut.
     
    BERTHA
    Wohlan!
    So reich ich diesem Jüngling meine Rechte,
    Die freie Schweizerin dem freien Mann!
     
    RUDENZ
    Und frei erklär’ ich alle meine Knechte.
     
    (Indem die Musik von neuem rasch einfällt, fällt der Vorhang.)

ZU DIESER AUSGABE
    ZUR TEXTGESTALT
    Der Eintrag vom 18.   Februar 1804 in Friedrich Schillers (1759   –   1805) Kalender lautet: „Den Tell geendet.“ (Schiller: Nationalausgabe [= NA]. Bd.   10, Weimar 1980, S.   378) Bereits am Tag darauf ging das neue Schauspiel an Goethe, unter dessen Leitung das Stück in der kurzen Zeit bis zum 17.   März 1804 einstudiert wurde. Der sehr erfolgreichen fünfstündigen Uraufführung des
Wilhelm Tell
auf dem Hoftheater in Weimar folgten noch im gleichen Jahr Inszenierungen in Berlin, Mannheim, Breslau, Hamburg, Bremen, Frankfurt
     a. M. und Magdeburg, die gastweise auch an anderen Orten gegeben wurden.
    Am 29.   März 1804 berichtete Schiller seinem Verleger Cotta, der mit dem
Tell -
Plan seit März 1802 vertraut war, vom großen Erfolg der Uraufführung. Die Einzelheiten der Drucklegung wurden jedoch in einem
     persönlichen Gespräch Ende April 1804 in Leipzig, wo Schiller auf einer Reise nach Berlin mit Cotta zusammentraf, festgelegt.
     Nach seiner Rückkehr schickte der Dichter in den Wochen ab dem 28.   Mai nach und nach eine nicht erhaltene Reinschrift als Druckvorlage an Cotta. Am 6.   September erhielt Schiller die letzten Druckbogen zur Korrektur, und am 8.   Oktober 1804 trafen die ersten Exemplare des fertigen Buches in Weimar ein.
    Die Erstausgabe wurde in 7000   Exemplaren gedruckt und in zwei verschieden großen Buchformaten und Papierqualitäten ausgeliefert, wobei der Text, der Satzspiegel
     und die Seitenzählung völlig identisch sind. Nur im Personenverzeichnis, das erst nachträglich gedruckt und dem Text vorgeheftet
     wurde, treten leichte Varianten auf. Ebenso differiert die Ausstattung. Es gibt Erstdrucke ohne Kupferstiche, eine Variante
     mit einem Kupfer und Exemplare mit drei Kupfern. Diese Stiche sind von Georg Melchior Kraus (1733   –   1806) entworfen und von Johann Christian Ernst Müller (1766   –   1824) gestochen.
    Der Text unserer Ausgabe folgt der Erstausgabe in der Variante mit drei Kupfern zeichengenau in Orthographie und Interpunktion.
     Eingriffe in den Originaltext wurden nur bei offensichtlichen Satzfehlern vorgenommen (z.   B. wurde „Bab“ durch „Bad“ oder „erlebigen“ durch „erledigen“ stillschweigend ersetzt). Angaben in eckigen Klammern sind Konjekturen,
     Hinzufügungen bzw. Verdeutlichungen des Herausgebers. Textanordnung (Absätze, Leerzeilen, Zentrierungen etc.) und Schriftgestaltung
     (Punktgröße, Auszeichnungen usw.) geben, ohne ein Faksimile ersetzen zu wollen, in modifizierter Form die originale Situation
     wieder. Die Ziffern zwischen den senkrechten Haarstrichen markieren die Paginierung der Erstausgabe.

GLOSSAR
    Ob Schiller das
Urner Tellspiel
aus dem frühen 16.   Jahrhundert, die erste dramatische Gestaltung des Sagenstoffes, bekannt war, ist umstritten. Für zahlreiche andere Quellen
     ist eine Benutzung während der Abfassung seines Schauspiels
Wilhelm Tell
jedoch belegt; sie sind in der einschlägigen Literatur nachgewiesen (vgl. z.   B.   NA, a.a. O.   Bd.   10). Vorrangig waren es folgende Werke, die ihm Material und Anregungen lieferten:
    1. das im 16.   Jahrhundert entstandene und von Johann Rudolf Iselin in Basel 1734 bis 1736 erstmals im Druck vorgelegte
Chronicon Helveticum   …
von Aegidius Tschudi;
    2. die in Leipzig 1786, 1788, 1795 und 1805 erschienene Darstellung
Der Geschichten schweizerischer Eidgenossenschaft   … Erster bis vierter Teil
des Schiller persönlich bekannten Historikers Johannes Müller;
    3.   Johann Conrad Faesis
Genaue und vollständige Staats- und Erdbeschreibung der ganzen Helvetischen Eidgenoßschaft

, die in den Jahren 1765 bis 1768 in

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