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Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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kerzengerade auf. »Captain, ich möchte bitte mit dem High Sheriff sprechen. Nur ein paar Minuten, mehr nicht.«
    »Worüber denn?«
    »Über das Fort. Mein Onkel ist unschuldig.«
    »Dein Onkel?« Der Captain schwieg für einen Moment und zog die Stirn in Falten. »Soll das etwa heißen, dass du mit diesem Elfenzauberer verwandt bist?«
    Ich nickte.
    »Also gut, Will Gallows. Du hast dich in den Minen als sehr tapfer erwiesen, darum sage ich dem High Sheriff, dass du hier bist. Aber ich kann dir nicht versprechen, dass er bereit ist, dich zu empfangen.«
    »Ich bin Ihnen sehr verbunden, Sir«, erwiderte ich.
    Ohne ein Wort zu sagen, wartete ich zusammen mit Jez, bis der Captain wiederkam. »Komm mit, Will«, sagte er.
    Jez wollte sich uns anschließen, doch der Captain warf ihr einen strengen Blick zu. »Du nicht. Er möchte mit Will alleine sprechen.«
    Ich folgte dem Captain nach draußen. Auf unserem Weg durch das größte und bedeutendste Fort auf dem Großen Kaktusfelsen kamen wir zuerst an ein paar eng beieinanderstehenden, einstöckigen Holzhütten vorbei und dann an kleinen Grüppchen von Kavalleristen, die gerade ihren Pflichten nachgingen. Sie putzten Gewehre, Pistolen und Säbel, reparierten einen kaputten Pferdeanhänger und schleppten Säcke mit Proviant und Ausrüstung durch die Gegend.
    Der Captain klopfte an die Tür einer kleinen Hütte und verschwand nach drinnen. Nach einer Weile kam er wieder heraus, sagte, dass der High Sheriff mich jetzt empfangen würde, und verabschiedete sich.
    Ich trat ein und nahm meinen Hut ab. Dann blinzelte ich in die helle Sonne, die zum gegenüberliegenden Fenster hereinschien. Vor dem Fenster und darum nur als Silhouette erkennbar, stand eine großgewachsene Gestalt. Der Mann hatte mir den Rücken zugewandt. Er trug einen knielangen dunklen Mantel, und als er sich zu mir umdrehte, stellte ich fest, dass sein graues Haar und sein Schnurrbart seit unserer letzten Begegnung fast weiß geworden waren.
    »Ich freue mich, dich wiederzusehen, Will. Obwohl ich gestehen muss, dass es mich sehr verwundert, dass du mit dem Mann verwandt bist, den wir verhaftet haben.«
    »Er war es nicht.«
    »Weil er dein Onkel ist?«
    »Weil ich die ganze Nacht bei ihm war.«
    »Und wo genau warst du bei ihm?«
    »In seinem Tipi in Gung-Choux Village. Ich habe ihn besucht, weil ich ihn vor einer Verschwörung warnen wollte, die die Gatlans gegen ihn angezettelt haben.« Ich berichtete dem High Sheriff von dem Treffen im Saloon
Zum Lustigen Rinderbaron
. Während meines Berichts fuhr er sich langsam mit der Hand über das Gesicht, von der Stirn bis zum Kinn.
    »Du willst also behaupten, dass der Angriff auf das Fort Teil eines ausgefeilten Plans der beiden Gatlan-Brüder ist, mit dem Ziel, das Elfenvolk in Verruf zu bringen und sich die Unterstützung der Himmelskavallerie zu sichern?«
    »Ganz genau. Die wollen meinen Onkel loswerden, weil sie wissen, dass dadurch der Kampfgeist des Elfenstammes entscheidend geschwächt wird und die Elfen dadurch leichter zu besiegen sind. Die Gung-Choux-Krieger sind hauptsächlich mit Pfeil und Bogen und Speeren bewaffnet. Damit sind sie Gewehren und Pistolen natürlich unterlegen.«
    »Aber wie erklärst du dir dann die Zerstörung des neuen Forts? Du musst doch zugeben, dass alle Anzeichen für einen Angriff mit einem Donnerball sprechen, so wie ihn der Sheriff von Dugtown beschrieben hat. Er sagt, dass dein Onkel erst vor wenigen Tagen den Kutschwagen der Gatlans mit einem ähnlichen Zaubertrick zerstört hat. Nirgendwo auf unserem Felsen gibt es eine Waffe, die solch gewaltige Kräfte besitzt. Dieser Angriff ist gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung.«
    »Nein, bitte! Das Elfenvolk sucht keinen Streit. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie die Gatlans das angestellt haben, aber ich werde es herausfinden.«
    »Sieh mal, Will, mir sind in diesem Fall die Hände gebunden. Du bist ein guter Junge, und dein Pa war der beste Hilfssheriff, den Oretown je gehabt hat. Es tut mir wirklich leid, dass ausgerechnet du in diese Sache mit hineingezogen worden bist. Dein Onkel wird einen fairen Prozess vor dem Gericht in Mid-Rock City bekommen, dafür werde ich sorgen. Und du darfst in der Verhandlung selbstverständlich als Zeuge aussagen, dass er in dieser Nacht mit dir zusammen war. Vielleicht kannst du ihn dadurch vor dem Galgen bewahren. Aber jetzt musst du mich entschuldigen, denn ich habe noch wichtige Dinge zu tun.«
    Er schob mich zur Tür.
    »Darf ich

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