Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition)

Titel: Will Gallows – Der Schrei des Donnerdrachen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
Vom Netzwerk:
rechtzeitig gesehen.«
    Und dann ging mir ein Licht auf. Ich hatte diesen Donnerdrachen schon einmal gesehen. Es war noch gar nicht lange her. »Du bist der Drache von Phoenix Rise, nicht wahr?«
    Der Drache nickte, und mein Herz machte einen Sprung.
    »So trifft man sich wieder«, sagte er. »Vielleicht ist der Große Kaktusfelsen heutzutage nicht mehr ganz so groß wie früher.«
    »Wie geht es deiner Tochter?«
    »Sie ist auf dem Weg der Besserung, dank dir. Die Wunden, die du so geschickt behandelt hast, verheilen sehr gut.«
    Jez sah von Sekunde zu Sekunde verwirrter aus, und mir wurde plötzlich klar, dass sie von unserem Ratter-Geschnatter kein Wort verstehen konnte. Also erklärte ich ihr das Wichtigste, und ihr Stirnrunzeln wurde zu einem Lächeln.
    Der Drache stieß eine Rauchwolke aus. »Was macht ihr denn hier, so weit von eurem Zuhause entfernt? Und warum seid ihr auf der Flucht vor den Trollen?«
    »Wir versuchen herauszufinden, wer das neue Fort bei Dugtown zerstört hat. Alle beschuldigen meinen Onkel, aber er ist unschuldig, und wenn wir die Wahrheit nicht bald beweisen können, wird er gehenkt.«
    »Und der Troll?«
    »War ein Eisenbahnarbeiter, dem es nicht gepasst hat, dass wir uns im Wald umgesehen und Fragen gestellt haben.«
    »Ich glaube, der wird euch keine Schwierigkeiten mehr machen.«
    »Nein«, stimmte ich ihm zu. »Danke, dass du uns gerettet hast.«
    Jez zupfte mich am Ärmel. »Sag ihm mal, dass ich ihm mächtig dankbar bin.«
    Ich übersetzte ihm, was Jez gesagt hatte, und fügte noch hinzu: »Die Elfen schweben in großer Gefahr. Die Siedler wollen sie von ihrem angestammten Land vertreiben. Durch deine Hilfe können wir jetzt unsere Suche nach der Wahrheit fortsetzen.«
    Der Drache stieß einen tiefen Seufzer aus, und ich spürte seinen heißen Atem über mich hinwegstreichen. »Meine Vorfahren hatten genau das gleiche Problem. Mein Urgroßvater und seine Zeitgenossen, sie sind damals von den Menschen aus den Ebenen des Kaktusfelsens vertrieben worden und mussten fortan am Klippenrand und auf Felsvorsprüngen hausen und in den Westwäldern und im Ödland auf Beutejagd gehen.«
    Als ich klein war, hatte Yenene mir oft Geschichten darüber erzählt.
    »Wie heißt ihr denn?«, wollte der Drache jetzt wissen.
    »Ich bin Will, und das ist meine beste Freundin Jez. Und ich glaube, deine Tochter hat gesagt, dass du Thoryn heißt.«
    Der Drache schnaubte und blies ein paar Rauchwolken aus seinen Nüstern. »Will, du hast meiner Tochter Thowra das Leben gerettet, und dafür bin ich dir sehr dankbar. Ich spüre, wie sehr das Schicksal deines Onkels dich belastet. Darum möchte ich dir gern meine Dienste anbieten.«
    Ich blickte in die besorgten gelben Augen des Drachen. »Du würdest uns helfen?«
    Das furchterregende gehörnte Drachenhaupt nickte zustimmend. »Wie ich sehe, habt ihr keine Pferde. Kann ich euch vielleicht irgendwo hinbringen?«
    Ich sagte Jez, wie der Drache hieß und was er uns angeboten hatte. Sie war genauso sprachlos wie ich. Dieses phantastische Wesen war tatsächlich bereit, uns zu helfen! Dann schlug sie vor, vielleicht zu der Stelle zu fliegen, wo der Tornado uns von der Spur abgebracht hatte. Das war eine gute Idee. Ich wandte mich an Thoryn, aber bevor ich etwas sagen konnte, musste ich ein paarmal sehr tief durchatmen. »Es ist uns eine große Ehre, dass du bereit bist, uns zu helfen. Vielleicht könntest du uns zur Schlucht zurückbringen, wenn es dir keine allzu großen Umstände macht?«
    Der Drache ließ sich auf die Vorderfüße nieder, und wir kletterten auf seinen Rücken.
    Auf einem Drachen zu reiten, war sehr viel schwieriger als auf Moonshine. Es gab ja keinen Sattel, und ich musste mich an einem der großen Dornen festhalten, die aus seinem Hals herausragten.

    Trotzdem, im Vergleich zu meinem letzten Drachenflug vor wenigen Tagen war es eindeutig eine Verbesserung. Zumindest saß ich dieses Mal auf seinem Rücken und baumelte nicht an einer seiner mächtigen Klauen.
    Dann hoben wir ab. Ich konnte es nicht fassen … ich ritt tatsächlich auf einem leibhaftigen Drachen.
    Jez brüllte mir ins Ohr: »Jiiieee-haaaaa!«
    »Dort hinten ist die Stelle, da, wo die Schlucht sich weitet«, sagte ich zu Thoryn.
    »Ach, genau das hatte ich befürchtet. Ich glaube, ich kann leider nicht weiterfliegen. Hier in der Gegend gibt es Flugsteine.«
    »Flugsteine? Was ist denn das?«
    »Das sind mächtige Felsbrocken, so groß wie die, die bei einem Beben vom westlichen

Weitere Kostenlose Bücher