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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Abdrücken, haben wir drei verschiedene Personen, die dieses Papier berührten.« Er schaute sich die schwarzen Abdrücke noch einmal genau an. »Ich würde sagen, der Daumenabdruck bedeutet, dass die dritte Person dieses Blatt ein einziges Mal berührt hat.« Er wies auf die Position. »In der linken, unteren Ecke. Er war sehr vorsichtig, als er damit hantierte.«
    Will sagte: »Vielleicht war sein Daumen nur dort, weil er versuchte, das Blatt nicht zu berühren, als er es unter der Tür durchschob.«
    »Durchaus möglich«, pflichtete Gordon ihm bei. »Ich muss das erst trocknen, dann kann ich mir die Rückseite ansehen. Wie wär's, wenn ihr mir ein paar Stunden gebt, und dann schauen wir, was ich herausfinden konnte? Habt ihr Vergleichsabdrücke der beiden Personen, von denen ihr glaubt, dass sie das Blatt berührt haben?«
    Faith sagte: »Adams Abdrücke sind in der Akte. Gabe Cohens Abdrücke haben wir abgenommen, um ihn auszuschließen, bevor wir Adams Zimmer durchsuchten.«
    »Was ist mit Tommy Albertson?«
    Sie nickte. Albertson hatte sich deswegen zwar ziemlich aufgeführt, aber sie hatte es geschafft, seine Abdrücke zu bekommen.
    »Gut«, sagte Gordon. »Bringt mir die Vergleichsabdrücke. Von der Farbe mal abgesehen, ist das ein ziemlich hervorragender Abdruck. Ich lasse ihn durch AFIS laufen«, sagte er und meinte das Automatisierte Fingerabdruck-Identifikationssystem. »Das Ding läuft in letzter Zeit ziemlich langsam. Ihr wisst am besten, wie man das macht. Gebt mir den richtigen Verdächtigen, und ich kann euch eine solide Übereinstimmung liefern.«
    »Will?« Eine große Frau mit stacheligen blonden Haaren und dem erforderlichen weißen Labormantel kam zu ihnen. »Amanda hat mir gesagt, ich soll Sie suchen. Wir haben einen Treffer beim Sperma vom Tatort.«
    Dass Will schockiert war, zeigte sich auf seinem Gesicht. Er schüttelte den Kopf und sagte nur: »Nein, es kann nicht der Vater sein.«
    »Der Vater, nein? Will, was ich Ihnen sagen will, ist, dass wir in der Datenbank mit den Sexualverbrechern einen Treffer gelandet haben.« Sie hielt einen Post-it-Zettel in die Höhe.
    Faith las den Namen und zischte: »Mein Gott, den hatten wir ja direkt vor der Nase.«
    Will schien ebenso schockiert zu sein, wie sie sich fühlte. Er fragte die Frau: »Haben Sie eine Adresse?«
    Faith antwortete an ihrer Stelle: »Wir wissen, wo er ist.«
    »Sein Haus«, sagte Will. »Wir müssen sein Haus durchsuchen.«
    Er hatte recht. Faith zog ihr Handy heraus und rief die Zentrale an. Nachdem sie die Nummer ihrer Polizeimarke genannt hatte, sagte sie dem Diensthabenden: »Ich brauche achtundzwanzig auf einem Code vierundvierzig.« Dann las sie den Namen von dem Klebezettel ab. »Patrick Evander Bernard.«

    15

    W ill bremste vor einer roten Ampel, schaute kurz nach links und rechts und raste dann vor der Nase eines wütenden Fahrers über die Kreuzung.
    Amandas Stimme ertönte aus dem Telefon. »Bernard wurde vor zwei Jahren in Savannah wegen Sex mit einer Minderjährigen verhaftet. Sie war fünfzehn. Er hatte sie ziemlich übel zugerichtet - Bissspuren, Risse, Quetschungen. Die Haut an Handflächen und Knien war abgeschürft. Er tat so ziemlich alles mit ihr, was er wollte.«
    »Warum war er nicht im Gefängnis?«
    »Er plädierte auf grob fahrlässige Gefährdung und zahlte die Geldstrafe.«
    Will beschleunigte und überholte einen Lastwagen. »War das alles? Wieso kam es nicht zum Prozess?«
    »Er lernte sie in einer Bar kennen. Er behauptete, für ihn wäre das ein Beweis gewesen, dass sie einundzwanzig Jahre alt war. Der Staatsanwalt hatte Angst, dass die Geschworenen ihr Betreten einer Bar mit herausforderndem und provokantem Verhalten gleichsetzen würden.«
    Will trat hart auf die Bremse, weil er beinahe ein anderes Auto gerammt hätte, das vor einer weiteren roten Ampel wartete. »Sie verdient es, vergewaltigt zu werden, weil sie einen gefälschten Ausweis bei sich hatte?«
    »Die Eltern verfolgten die Sache nicht weiter. Sie wollten nicht, dass ihre Tochter vom Gerichtssystem und den Medien noch einmal vergewaltigt wird.«
    Will konnte ihre Befürchtungen verstehen. Genau aus diesem Grund kamen immer weniger Vergewaltigungsfälle vor Gericht. Die Ampel schaltete um, und er trat das Gaspedal bis zum Boden durch. »Warum war seine DNS im System?«
    »Das ist die Standardprozedur bei einer Verhaftung wegen Vergewaltigung.«
    »Wir müssen eine Kopie seiner Fingerabdrücke zu Gordon Chew schicken, damit er sie mit

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