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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Leitungen unter der Straße zu verstärken?«
    »Fast ausschließlich.Tatsächlich ...«
    Er sagte noch mehr, aber Faith rannte zu schnell, um ihn noch zu hören.

    18

    W ill wiederholte seine Frage. »Wie sieht dieses Betonpulver aus?«
    »Wie man es erwarten würde«, antwortete Petty und deutete zur Glastür, durch die Will eben gekommen war.
    Jetzt sah er es auch. Hellgraue Fußabdrücke auf dem blauen Teppich. Will schaute sich in dem Raum um, sah die hektisch arbeitenden Kopierer und das leere Schaufenster. Jeder, der im Copy Right oder im Parkhaus gewesen war, hätte durch den Betonstaub laufen und ihn irgendwo wieder abtreten können, aber nur einer davon hatte ein Messer in der Hand, das dem entsprach, mit dem Kayla Alexander und Adam Humphrey ermordet worden waren.
    Er fragte Petty: »Sind Sie der Einzige hier?«
    Der Mann nickte, während er einen Bissen Steak kaute. »Warren sollte bald zurück sein. Er macht gerade eine Auslieferung.«
    »Er hat einen Transporter?«
    »Nein, ist nur ein Stückchen die Straße runter. Manchmal liefern wir zu Fuß aus. Ist 'ne Abwechslung zur Eintönigkeit hier drinnen.«
    Draußen sprang ein Presslufthammer an, und die Vibrationen waren so stark, dass Will den Boden unter seinen Füßen zittern spürte.
    Will musste die Stimme heben, um zu fragen: »Liefern Sie auch aus?«
    Petty zuckte die Achseln. »Manchmal.«
    »Was?«, fragte Will, obwohl er den Mann durchaus verstanden hatte. »Ich kann Sie wegen des Presslufthammers nicht hören.«
    »Ich sagte, manchmal.«
    Will schüttelte den Kopf, tat so, als hätte er noch immer nicht verstanden. Das hier würde nicht so laufen wie bei Evan Bernard. Will würde dieses Gebäude nicht ohne einen Verdächtigen in Handschellen und ohne solide Argumente für die Verhaftung verlassen. Petty hatte das Messer, er hatte die Gelegenheit, und er hatte mit Sicherheit ein Motiv - gab es eine bessere Möglichkeit, seine glänzende Karriere im Copy Right zu beenden, als sich mit einer Million kalter, harter Dollar in der Tasche ins Privatleben zurückzuziehen? Und dabei noch Emma Campano in den Händen zu haben, wäre das Sahnehäubchen auf der Torte.
    Doch reichte das? War dieser armselige Kiffer wirklich ein Mann, der ein Mädchen erschlagen und ein anderes um des Vergnügens willen verschleppen konnte? Faith hatte gesagt, sie wäre die Herrscherin der Welt, wenn sie einen Mörder aus hundert Schritt Entfernung erkennen könnte. War Lionel Petty ein Mörder, oder war er nur in etwas Schlimmes hineingeraten - zur falschen Zeit am falschen Ort?
    So oder so, Will wollte Petty vom Ausgang weg und in einen abgeschlossenen Raum bekommen, in dem er mit ihm reden konnte. Vor allem wollte er, dass er das Messer weglegte.
    Er sagte: »Ich kann Sie noch immer nicht verstehen.«
    Petty machte sich den Spaß, mit den Händen vor dem Mund einen Trichter zu formen. »Manchmal liefere ich auch aus.«
    Will wusste, dass das Büro im Hinterzimmer war. Er schrie Petty zu: »Ich muss sehen, an wen Sie liefern.« Petty nickte, legte das Messer weg und stand auf. Er wollte sich eben in Bewegung setzen, überlegte es sich aber dann noch einmal anders. Will griff an sein Halfter, als die Finger des Mannes sich auf das Messer zubewegten, aber Petty nahm sich nur eine Handvoll Fritten. Er aß sie, während er Will zum Hinterzimmer führte. An der Tür zum Büro zog er einen Schlüsselring heraus.
    Will fragte: »Lässt Warren die Schlüssel immer bei Ihnen?«
    »Nie, Mann.« Er steckte einen Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür und setzte sich hinter den Schreibtisch. In dem kleinen Zimmer war der Lärm etwas gedämpfter, und Petty sprach mit normaler Lautstärke. »Warren hat die Schlüssel gestern Abend vergessen. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Er vergisst dauernd irgendetwas.« Er öffnete eine Schreibtischschublade und durchsuchte die Ordner. »Ist irgendwie lustig, weil er es wirklich hasst, wenn jemand Mist baut.«
    Will stand in der Tür, der kühle Luftzug von der Klimaanlage trocknete ihm den Schweiß auf dem Rücken, sodass Weste und Hemd aneinanderklebten. Er lehnte sich an den Türrahmen, griff nach hinten und spürte, dass seine Waffe sicher im Halfter steckte.
    Petty murmelte in sich hinein, während er die Unterlagen durchsuchte. »Tut mir leid, Mann, Warren hat sein ganz eigenes Ablagesystem.«
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte Will. Er schaute sich die CDs an, die auf Regalbrettern die Wände säumten, sah, dass die farblich

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