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Will Trent 02 - Entsetzen

Will Trent 02 - Entsetzen

Titel: Will Trent 02 - Entsetzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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in der anderen. Will streckte sich und öffnete ihr die Tür.
    »Können Sie das glauben?« Sie deutete wütend auf die Zeitung.
    »Was?«, fragte er und faltete die Zeitung zusammen. »Ich habe gerade erst angefangen zu lesen.«
    Sie schloss schnell die Autotür, um die gekühlte Luft aus der Klimaanlage nicht entweichen zu lassen. »>Ein ranghöher Polizeibeamter Atlantas< wird mit den Worten zitiert, dass wir die Ermittlungen verbockt hätten und das GBI hinzugezogen werden musste.« Erst jetzt schien ihr bewusst zu werden, mit wem sie redete, und sie sagte: »Ich weiß, dass wir Mist gebaut haben, aber über so etwas redet man doch nicht mit der Presse. Das bringt uns nicht unbedingt den Respekt des Steuerzahlers ein.«
    »Nein«, pflichtete er ihr bei, fand es aber merkwürdig, dass sie glaubte, die Quelle sitze im APD. Will hatte den Artikel bereits so weit gelesen und angenommen, die Quelle sitze im GBI und trage den Namen Amanda Wagner.
    »Es wäre schön gewesen, wenn sie ausgelassen hätten, wie reich die Eltern sind, aber ich schätze, das konnte man sich bei dem Namen sowieso denken. Diese Autowerbung ist so ziemlich das Nervigste, was im Augenblick im Fernsehen läuft.« Sie starrte ihn an, als erwartete sie, dass er etwas sagte.
    Er sagte: »Ja, ziemlich nervig. Diese Werbespots.«
    »Wie auch immer.« Sie hob sein Sakko hoch. »Das haben Sie auf meinem Auto liegen lassen.« Er fand seinen Digitalrekorder und war froh, ihn wieder zu haben. »Diese Dinger sind klasse«, sagte er zu Faith, weil er wusste, dass sie sich wahrscheinlich bereits darüber gewundert hatte. »Sie können sich nicht vorstellen, wie unleserlich meine Handschrift ist.«
    Sie starrte ihn nur wieder an, und er spürte, wie sich seine Nackenhaare aufstellten, als er den Rekorder in die Tasche steckte. Hatte sie ihn bereits durchschaut? Wenn sie den Rekorder abhörte, würde sie nichts hören außer Wills Stimme, die Informationen über den Fall archivierte, damit er sie später in einen Computer diktieren und einen Bericht erstellen konnte. Angie hatte gesagt, er müsse sich in Acht nehmen vor Faith Mitchell. Hatte er sich bereits verraten?
    Faith presste die Lippen zusammen. »Ich möchte Sie was fragen. Sie müssen nicht darauf antworten, aber ich hätte es gern, wenn Sie es täten.«
    Will starrte stur geradeaus. Er sah Lehrer, die mit großen Thermoskannen voller Kaffee und Papierstapeln im Hauptgebäude verschwanden. »Klar.«
    »Glauben Sie, dass sie tot ist?«
    Sein Mund klappte auf, aber eher vor Erleichterung als wegen irgendetwas anderem. »Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht.« Er nahm sich viel Zeit, um sein Sakko zusammen mit der Zeitung auf dem Rücksitz zu verstauen, und versuchte dabei, seine Fassung zurückzugewinnen. »Ich nehme an, Sie haben gestern Nacht im Wohnheim nichts Weltbewegendes gefunden?« Er hatte ihr gesagt, sie solle anrufen, falls es irgendwelche Spuren gab.
    Sie zögerte, als müsste sie erst umschalten, und antwortete dann: »Nicht wirklich. Nichts Interessantes in Adams Sachen bis auf das Gras, und da dürften wir beide der Meinung sein, dass das nicht sehr interessant ist, oder?« Will nickte, und sie fuhr fort: »Wir haben mit jedem Studenten in beiden Wohnheimen gesprochen. Keiner kannte Adam wirklich bis auf Gabe Cohen und Tommy Albertson, und nach dem positiven Eindruck, den ich auf beide gemacht habe, waren sie mit weiteren Informationen ziemlich zurückhaltend. Ich habe Ivan Sambor hingeschickt, um mit ihnen zu reden - Sie wissen, wer das ist?« Will schüttelte den Kopf. »Großer, kräftiger Pole, lässt sich von keinem auf der Nase herumtanzen. Ehrlich gesagt, sogar ich habe einen Heidenrespekt vor ihm. Er bekam dieselbe Geschichte wie ich zu hören: Sie kannten Adam kaum, Gabe schlief in seinem Zimmer, weil Tommy ein Arschloch ist. Das bestätigte übrigens sogar Tommy.«
    Sie zog ihr Spiralnotizbuch heraus und blätterte darin. »Die meisten Erstsemester in Adams Wohnheim sind in den gleichen Kursen, aber wir können ja in jeden Kurs gehen und uns nach frischen Gesichtern umschauen. Bis auf einen habe ich alle seine Lehrer erreicht, und alle sagen dasselbe: erste Unterrichtswoche/keiner kennt irgendjemanden/tut mir leid, dass er tot ist/ich weiß nicht mal mehr, wie er ausgesehen hat. Derjenige, den ich nicht erreichen konnte - Jerry Favre -, soll mich heute im Lauf des Tages anrufen.«
    Sie blätterte um. »Die faktischen Grundlagen: Die Sicherheitskamera zeigt Adam beim Verlassen

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