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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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musste, um nicht lauthals loszulachen!
    Wie gerne hätte ich diesem Kerl male eine übergezogen! Aber Tanner hatte dies immer zu verhindern gewusst. Vermutlich war er in Sorge um mich, denn Dago und ich boxten ganz offensichtlich nicht in der selben Gewichtsklasse.
    Das Knurren, welches nach diesen Gedanken meiner Kehle entfuhr, war völlig unbeabsichtigt. Aber Dago hörte es sofort.
    Sein Kopf zuckte herum, und es dauerte keine fünf Sekunden, bis er mich entdeckt hatte.
    „Ach, der Klugscheißer kauert brav in Herrchens Hecke!“, schnorrte er mit einer Stimme, dass sich mir die Nackenhaare sträubten.
    „Und das Schoßhündchen wird heute bestimmt wieder drei Runden um den Block geführt. Alleine darf er ja noch nicht zum Pinkeln auf die Straße!“, entgegnete ich schlagfertig.
    Dago knurrte und zog, während sein Herrchen versuchte ihn bei Fuß zu halten. Der Mann schaute sich suchend um. Vermutlich suchte er den Grund für das plötzlich übel gelaunte Benehmen seines Hundes. Aber er entdeckte mich nicht.
    „Übrigens, deine Angebetete kommt heute Mittag zu Besuch! Rate mal warum?! Soll ich ihr Grüße von dir bestellen, ... du Versager?“
    Mit einem gehässigen Lachen entfernte er sich ein paar Meter von mir.
    Mir wurde leicht schwindelig. Anka und Dago? Was hatte das zu bedeuten?“
    Für einen Augenblick verlor ich die Kontrolle. Wenn es um Anka ging, schaltete sich mein Gehirn richtiggehend ab.
    Wie der geölte Blitz schlüpfte ich durch die Hecke, rannte Dago hinterher, und keine Sekunde später waren unsere Körper nur noch ein einziges wirbelndes Knäuel. Ich biss ihn, wo ich ihn gerade erwischte. Dago versuchte das gleiche, war aber viel zu langsam und ungelenk!
    Wie aus einer anderen Welt hörte ich die Stimme seines Herrchens, doch mir war alles egal.
    Ein paar mal hatte ich ihn ganz ordentlich erwischt, dafür biss er mir so kräftig ins Ohr, dass mir sofort das Blut über mein Gesicht rann. Als Antwort verpasste ich ihm einen Hieb mit der Pfote. Direkt auf seine fette Nase, woraufhin er kurz , aber dennoch schmerzlich aufheulte.
    „Memme!“, schrie ich, als wir beide kurz innehielten um Luft zu holen. „Bist du ein Rüde oder eine Maus?“
    Mein Rivale ließ sich das nicht zweimal sagen. Sofort legten wir wieder los. Bis ich auf einmal einen kräftigen Tritt in meinen Hintern bekam, so dass ich aus der Umklammerung meines Gegners flog. Eine mir nur allzu vertraute Stimme brüllte zornig meinen Namen!
    Auch Dago bekam die harte Hand seines Herrn zu spüren. Er flog, nach einem kräftigen Ruck an der Leine, in hohem Bogen aufs Trottoir zurück.
    „Eine Unverschämtheit ...!“, hörte ich Dagos Herrn brüllen. „Sauerei so was, lässt einfach seinen Hund frei herumlaufen! Sie müsste man anzeigen! Pass bloß auf, du verdammter Drecksköter. Beim nächsten Mal geht des nicht mehr so glimpflich ab!!“
    Und dann sah ich nur noch, dass Tanner tief Luft holte. Oje, dachte ich. Mir war sofort klar, was jetzt kommen musste.
    Einen Wimpernschlag später, brach ein Orkan an Beschimpfungen und Flüchen über Dagos Besitzer herein. Tanners Wutausbruch hatte sich gewaschen. Aber Hallo!
    Mit Genugtuung konnte ich beobachten, dass der Mann immer kleiner und kleiner wurde, bis er schließlich nur noch Unverständliches Zeug brummelte, und verlegen unter sich blickte.
    „Ich bin noch nicht fertig mit dir, Klugscheißer ... !“, raunte mir Dago zu. Als Antwort fletschte ich die Zähne.
    „Darauf freue ich mich!“, entgegnete ich mutig und frech.
    Dann verzog sich Dago, samt Herrchen die Straße hinunter, der eine hinkend, der andere klein und unscheinbar.
    Was dann geschah, wird niemanden überraschen. Ich wurde mit sanfter Gewalt ins Haus zurück bugsiert, gefolgt von deftigen verbalen Ausbrüchen, die manch anderer Hund, der meinen Boss nicht kannte, als Demütigung empfunden hätte.
    Anschließend versorgte Tanner meine Wunden. Es war nichts gravierendes, nur ein paar Abschürfungen. Dago hatte mir während des Kampfes mit seinen Zähnen ein Loch ins Ohr gestanzt. Es blutete immer noch.
    Das unangenehme an der Sache waren aber weniger die Schmerzen, sondern der Umstand, dass mein Herrchen dabei kein Wort sagte. Das verhieß nichts Gutes.
    Wenige Minuten später warf er sich die Jacke über, verlies das Haus und fuhr mit dem Wagen davon.
    Jeder Tag geht einmal zu Ende, tröstete ich mich, und nach Regen kommt immer wieder Sonne. Doch an diesem Tag sollte ich noch einige Tropfen abbekommen!
    Nach fast

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