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Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition)

Titel: Willi von Bellden - Wer anderen eine Grube gräbt ... (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dori Jones
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Punkte der Zigaretten in der Dunkelheit erkennen.
    Als sie wieder hereinkamen, kramte mein Herrchen in seiner Jackentasche, und zog einen zerknüllten Zettel hervor.
    „Was ist das?“, fragte Anny.
    Tanner betrachtete das Stück Papier eine Weile.
    „Das sind die Telefonnummern, die auf Giesels Handy gespeichert waren. Ich hatte sie schon längst vergessen. So was passiert mir selten, aber die Jacke hab ich schon seit einer Woche nicht mehr getragen ...“
    „Ihr habt am Tatort das Handy von Giesel gecheckt? Seid ihr jetzt komplett verrückt geworden? So was ... so was tut man doch nicht! Mensch seid ihr alberne Kindsköpfe, die wohl ein bisschen Detektiv spielen wollen!?“ Anny war entrüstet, und die Männer blickten sie verlegen an.
    „Ja, ... war ne Dummheit, Anny. Gebe ich ja zu. Aber hier sind nun mal die Telefonnummern, ... soll ich mal ...?“
    Tanner hatte jetzt diesen schelmischen Gesichtsausdruck aufgesetzt und zwinkerte Anny zu. Sie schüttelte nur verständnislos den Kopf.
    Dann sah er George an, der über beide Backen grinste. Die beiden verstanden sich ohne große Worte.
    Mich fragte zwar keiner, aber diesmal war ich auf Tanners Seite. Auch mich interessierte brennend mit wem Giesel kurz vor seinem Tod Kontakt hatte.
    Postwendend ging mein Herrchen zum Telefon und wählte eine Nummer.
    „Anrufbeantworter der Firma Lamberg! Das war die vorletzte Nummer die Giesel gewählt hatte.“ kommentierte er.
    Als er die nächste Nummer wählte, ging nach einer Weile jemand ran.
    „Hallo!“ meldete sich Tanner. „Oh, Richard, ... ja, ich weiß, dass es spät ist. Du, ich ... ja, ... ich habe mich verwählt, falsche Taste du verstehst! Tut mir wirklich leid!“ Offenbar war der Angerufene verärgert, und wetterte durchs Telefon. Tanner hielt den Hörer demonstrativ von seinem Ohr weg, und schnitt seine üblichen Grimassen.
    Dabei kringelte sich George vor Lachen, während Anny immerhin ansatzweise schmunzelte.
    „ ... Du hast schon geschlafen. Ja, das ist ärgerlich,...sehr ärgerlich. Na dann leg dich lieber wieder hin, Richard! Bis bald!“
    Tanner hatte immer noch den Schalk in seinem Blick als er den Hörer auflegte. „Das war Richard Strobel! Er schien irgendwie verärgert. Anny du kennst ihn, er leitet seit meinem Weggang die Ausgrabungen in Otzenhausen. Das war die letzte Nummer, die Giesel eingegeben hatte.“
    George, der sich wieder beruhigt hatte, fragte neugierig: „Und wer hat Giesel nach seinem Tod angerufen. Diese Nummer fehlt uns noch!“
    „Moment ...!“ Tanner wählte eine dritte Nummer. Doch niemand meldete sich.
    Als er auflegte war seine Miene wie versteinert. „Das war die Warteschleife der Gemeinde Nonnweiler. Abteilung Kultur und Tourismus. ... Kielings Büro!“
    Ganz langsam, wie in Zeitlupe kam er zum Tisch zurück. Dabei arbeitete es unablässig in seinem Gesicht.
    „Tja, ... muss wohl Kieling gewesen sein, der Giesel sprechen wollte, als dieser schon erschlagen auf dem Mosaikboden lag. Verrückt, wenn man so darüber nachdenkt. Kieling hatte mich um eine Unterredung gebeten, als ich ihn beim Festival treffen wollte. Wenig später war er tot. Was ein Zufall! Ein Schelm, der Böses dabei denkt, meint ihr nicht auch?“
    „Wieso? Vermutest du da einen Zusammenhang?“
    „Nein, nein.“ Tanner schüttelte heftig seinen Kopf. „Das wäre zu viel gesagt. Aber ich tue mir generell etwas schwer mit Zufällen. Denk an Einstein George! Der behauptete: Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall! ... Wir wissen einfach zu wenig.“
    Wiederum musste ich meinem Herrchen zustimmen. Ich hatte da so ein Gefühl, dass uns noch einiges bevorstand.
    Doch für diesen Abend reichte es allen. Mir sowieso. Ich war total fertig.
    Anny ging als erste zu Bett, nicht ohne mich vorher noch liebevoll zu streicheln. Auch Tanner, und sogar George vergaßen nicht, mir gute Besserung zu wünschen bevor sie sich letztendlich alle zur Ruhe begaben.
     
     
     
    Einen Vorteil hatte die Sache am Montagmorgen. Die Kopfschmerzen waren weg und ich durfte mit zur Ausgrabung fahren.
    Der Nachteil war, das ich viel zu früh aufstehen musste. Wie so oft. Meine Rippenprellung machte mir immer noch ordentlich zu schaffen. Ich würde auf jeden Fall in dem unwegsamen Gelände auf dem Dollberg, den Ball flach halten müssen. Auch Tanner lief noch mit dicken Augen im Wohnzimmer herum, schlürfte seinen heißen Kaffee und rauchte eine Zigarette.
    Brav hatte ich meine Geschäfte im Garten erledigt, und

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