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Willküra (German Edition)

Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucia Hodinka
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wollte.
    Willküra ließ sich davon nicht beirren.
    »Und der schöne Nebeneffekt, also neben der Tatsache, dass wir uns die Besten der Besten von ihnen aussuchen können, weil ja aus unserer Sicht sehr schnell immer neue nachfolgen, ist, dass wir ihnen hier oben im Schloss unsterblich vorkommen werden!«
    Und ab und zu werde ich mich mit einem Jüngling aus dem Volk vereinen, und sie werden sich davon erzählen, von Generation zu Generation, und darauf warten, und davon träumen, dass Willküra kommt, und sie beglückt, dachte sie noch, sagte das aber natürlich nicht vor Fürchtedich IX., der ja in dem Glauben war, dass sie ihm treu sei.
    »Sonst ist sofort alles aus«, hatte er ihr damals gesagt, »da verstehe ich keinen Spaß, Schwester des Willkürherrschers. Und nachtragend bin ich dann auch, Schwester des Willkürherrschers. Dann ist Krieg, Schwester des Willkürherrschers.«
    Ach, aber warum sollte sie jetzt daran denken? Jetzt gab es Aufregenderes!
    Fürchtedich IX. nickte die ganze Zeit nachdenklich und versuchte, sich seine Angst nicht anmerken zu lassen. Wenn jetzt nicht schnell etwas passieren würde, würde Willküra alles irreversibel verändern. Und keiner konnte wissen, was dann passieren würde.
    »Ach so, und dann ist es nämlich noch so«, ärgerte sich Willküra, dass sie in ihrer Aufregung den mindestens so wichtigen Teil des Planes noch gar nicht erwähnt hatte, aber es war ja auch alles sehr komplex und sie hatte ja schon Mühe, Fürchtedich IX. den einen Teil klar zu machen, »dass ich diesen, ich nenne es mal ‚Neustart des Volkes‘ direkt verbinde mit einer obligatorischen Chipinstallation. Jedes Neugeborene bekommt einen Chip eingesetzt, auf dem wird alles festgehalten und gespeichert. Ich, äh, wir, entschuldige, also wir empfangen darüber alles! Auf einem Bildschirm kann ich mir dann aussuchen, was ich gerade sehen will von denen. Zum Beispiel: wer gehört momentan vom Entwicklungsstand zur Elite, und dann blinken die Lämpchen von denen an genau dem Ort, wo sie gerade sind. Dann werde ich ein Lämpchen anwählen, dann wird mir der Name genannt.« Willküra holte kurz Luft und schaute Fürchtedich IX. kurz an um zu prüfen, ob er geistig noch mitkam, oder ob er sich schon ausgeklinkt hatte oder gar schlief. Doch Fürchtedich IX. sah nicht müde aus, also konnte sie beruhigt weiter reden. »Ich habe mir überlegt, sie können Namen behalten, das ist doch immer ganz schön, diese Namensnennung, findest du nicht?«
    Fürchtedich IX. nickte.
    »Doch, doch, Willküra!«, antwortete er.
    »Ich bekomme also seinen Namen, und dazu alle Informationen, die ich gerne hätte von seinem Chip übertragen. Alles kann ich darüber über ihn erfahren. Alles. Ich kann mir zum Beispiel ein Datum aussuchen, sagen wir zwei Wochen vorher, und dann sehe ich, wo er war, was er gemacht hat, und wie sein Stand zu dem Zeitpunkt war. Dann kann ich mir auch seinen Fortschritt zeigen lassen, seit vor zwei Wochen, oder seit drei Monaten bis jetzt, auf seinem Spezialgebiet, aber auch auf anderen, und auch bemessen am Volksdurchschnitt und so weiter. Und noch viel mehr, das ist ja jetzt nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was alles möglich sein wird, ich will dich ja jetzt auch nicht langweilen«, redete sich Willküra in ihrer Idee fest, »aber es ist dann zum Beispiel auch möglich auf dem Bildschirm zu sehen, wo sie sich gerade bewegen, und deshalb auch, wenn sie sich zusammenschließen und auf das Schloss marschieren wollen. Da gibt es bei einer Überschreitung einer bestimmten vorgegebenen Anzahl von Menschen an einem Ort sofort ein Alarmzeichen und wir können gezielt einen Schlag ausführen. Ach, ich liebe diesen Sender-Chip jetzt schon.«
    Sie senkte ihre Stimme in eine vertrauliche Lage.
    »Und es wird nur ein Sender sein, den sie als Chip eingepflanzt bekommen, kein Empfänger. Ich bin zwar Willküra, aber doch kein Unmensch«, lachte sie fast hysterisch.
    »Zunächst zumindest«, wurde sie wieder ernst, als sie merkte, dass Fürchtedich IX. ihren Witz wohl gar nicht so lustig fand.
    »Im Grunde ist dann so eine Art Zeitreise möglich eines Tages vielleicht. Alles wird über einen Kalender funktionieren. Du wählst an, dass du den 3. Mai irgendeines Jahres haben willst, und den Ort dazu, oder die Person dazu, und du kannst alles erleben, was diese Person erlebt hat, oder an dem Ort stattgefunden hat.«
    Sie dachte kurz nach.
    »Wahrscheinlich müsste man das dann irgendwie so ähnlich gestalten wie die

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