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Willküra (German Edition)

Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucia Hodinka
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zu und umarmte ihn.
    »Amanus?!«, freut sich Gerolat und umarmte sie auch herzlich.
    »Ich hab sofort deine Stimme erkannt. Wo warst du denn die ganze Zeit?«
    »Ach, lange Geschichte.« Gerolat schaute auf das Haus. »Wo kommst du denn jetzt her?«
    Amanus senkte kurz den Blick auf den Boden.
    »Ich konnte nicht mehr im Schloss bleiben wegen der Schwester des Willkürherrschers«, sagte sie leidend.
    »Sie nennt sich jetzt WILLKÜRA!«, fiel ihr Gerolat ins Wort.
    »Willküra?«
    Amanus schüttelte verächtlich den Kopf.
    »Da weißt du ja schon mehr als ich. Fürchtedich IX. hat mir geholfen, als der Willkürherrscher in der Blende verschwunden ist, und ich verstecke mich jetzt bei Raja.« Sie zeigte auf die offene Tür.
    »Raja!«, sagte die Kursleiterin, als hätte sie ein Geheimnis entdeckt, und schaute Gerolat an, der den Namen ebenfalls erkannte, denn sie hatten ihn soeben erst in der Bäckerei gehört. Die Kursleiterin und er nickten sich vielsagend doch wenig wissend an.
    »Kommt doch rein, dann besprechen wir, was wir machen können!«, schlug Amanus vor. »Raja ist nämlich auch auf unserer Seite!«
    »Ich kann nicht, ich muss noch was erledigen«, sagte Gerolat.
    Er hatte soeben die simple, aber brillante Idee gehabt, dass er zum Willkürherrschaftlichen Schloss zurück gehen würde, und dort versuchen würde, an den Tisch im Willkürherrschaftlichen Arbeitszimmer zu gelangen.
    Da könnte er dann einfach die Willkürherrschaftliche Anordnung, Ratgeber-Literatur zu eliminieren, rückgängig machen. Das war kein schwieriger Vorgang. Das hatte er schon ein paar Mal gemacht, nachdem der Willkürherrscher die ein oder andere seiner Anordnungen doch als zu willkürlich eingestuft hatte, und alles rückgängig gemacht werden musste.
    Wieso kam er da jetzt erst drauf?
    Er umarmte die Kursleiterin liebevoll und hoffnungsfroh und küsste sie zum Abschied.
    »Ich komme bald wieder«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Dann umarmte er Amanus.
    »Passt auf euch auf, und ihr auch auf meine Kursleiterin!«

69
     
    40.000 Zwerge standen in Guerillakleidung und mit Waffen ausgerüstet im Willkürherrschaftlichen Bohnengarten.
    »Keine Schwester des Willkürherrschers auszumachen!«, sagte der Anführer, der an seiner neongelben Mütze zu erkennen war, und nahm sein Fernglas runter.
    »Also werden wir sie suchen und finden! Und dann weg mit ihr! Stillgestanden!«
    Die 40.000 Zwerge bildeten sofort ein Quadrat von 200 Mal 200 Zwergen.
    Der Anführer schritt um das Rechteck herum.
    »Die Gruppe teilt sich jetzt in vier.«
    Sofort bildeten sich vier Quadrate von 100 Mal 100 Zwergen.
    »Der erste Zwerg vorne links ist automatisch der Anführer!« befahl der Anführer-Zwerg.
    Die vier Zwerge vorne links holten schnell aus ihren Waden-Taschen einen neongelben Mützenüberzug heraus und stülpten ihn über ihre dunklen Mützen.
    »Wir werden gleich in vier verschiedene Richtungen ausschwärmen. Wenn es dem jeweiligen Gruppen-Anführer notwendig erscheint, teilt er die Gruppe erneut. Und so weiter. Und wem es akut notwendig erscheint, der tritt den Rückzug an.«
    20.000 Zwerge sahen sofort auf ihre Hand, wackelten mit ihren Nasenflügeln und waren weg.

70
     
    Die zehn Thesenschlägerinnen saßen bei Schinken- und Lachshäppchen auf einem großen Sofa im Gemütlichen Arbeitszimmer, das Willküra gerade in ihrem ehemals heimlichen Bereich neu generiert hatte.
    Sie quatschten und tratschten laut und überboten sich mit guten Ideen, welche Änderungen im Willkürherrschaftlichen Staate sofort vorzunehmen seien.
    Willküra wollte die Thesenschlägerinnen als neues Denk- und Informationszentrum einsetzen. Ebenso hatte sie vor, alle Stäbe, die traditionell den Willkürherrscher unterstützen, aufzulösen. Wenn alle Informationen des Staates gut geordnet und jederzeit zugriffsbereit sind, braucht man keinen behäbigen Machtapparat, hatte sie entschieden. Was sie einführen würde, und das schon morgen, war ein straff organisiertes hierarchisches System, mit fähigen Verantwortlichen an den richtigen Stellen.
    Befehle geben und Befehle ausführen, das wird der Geist meiner Willkürherrschaft sein, dachte sie. Und bald auch meiner Weltherrschaft! Ach was, Weltherrschaft, Universumsherrschaft!
    Wo war eigentlich Dr. Triddl? fragte sie sich plötzlich. Sie würde für später einen Termin mit ihm machen lassen müssen. OP und autarke NegEM-Generierung merkte sie sich als Stichpunkte, damit sie später auch an beides denken würde.
    »Ich lasse

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