Wind des Südens
Erfolg. Die einen mehr, die anderen weniger. Das Gold war überall. Warum also an dieser Stelle bleiben? Sie sollten einpacken und sich aus dem Staub machen, weit fort von hier einen neuen Stollen graben. Aber sie sind zu viert. Die Polizei und die Armee haben Spione. Vier Malaien hätten sie bald aufgespürt, ganz gleich, wo sie ihr Lager aufschlugen.
»Mushi, dieses Schwein«, brummte Bartie. »Hoffentlich geht es ihm im Knast jetzt so richtig schlecht. Das wünsche ich ihm, denn er hat mich in diese Schwierigkeiten gebracht. Ich hoffe, dass sie ihm die Haut in Fetzen vom Leibe prügeln.«
Er erwog, allein zu fliehen, seine Goldkörnchen zu nehmen und zu gehen, aber sie würden trotzdem nach ihm suchen, und sie würden seine eigenen Leute verhaften – eine schwache Bande ohne jeden Mumm, dumme Kulis –, damit sie halfen, ihn zu finden. Er gab Jake die Schuld an diesem Schlamassel. Wäre Jake nicht auf die Idee gekommen, vom Schiff zu desertieren, dann wären sie jetzt gar nicht hier. Doch dann dachte er wieder an all das Gold, das hier herumlag, an den Reichtum, der nur gefunden sein wollte, wie in einem Traum, und er schüttelte den Kopf.
Nein. Tausendmal nein. Er hätte getötet, um hierher zu gelangen, und er würde es immer wieder tun.
Getötet? Das war eine Idee. Eine gute. Er glitt an der Stange herab, die in die Mine führte, und rannte durch die Höhle zu den dahinter liegenden abschüssigen Tunneln. An deren Ende gruben die Kulis wie befohlen, schlugen drei getrennte Nischen in die Wände, gerade groß genug, um hineinzukriechen und die Suche auszuweiten.
Er versetzte jedem einen Tritt, brüllte sie an, schneller zu arbeiten, sie wären zu langsam, es gäbe genug Gold für alle.
»Ihr erkennt das Gold wohl nicht. Ihr seid alle stockblind, wenn ihr es findet, wie die Weißen. Strengt euch gefälligst an, nehmt die kleinen Spitzhacken. Findet das Gold, dann fahren wir alle als reiche Männer nach Hause.«
Er grinste, als sie sich mit noch mehr Eifer über die Wände hermachten, ihre kleinen Öllämpchen hoben, um das Felsgestein zu prüfen, und mit staubigem Hinterteil wieder in die Hocke gingen und die Suche fortsetzten.
An diesem Abend ließ er sie bis kurz vor dem körperlichen Zusammenbruch arbeiten, indem er dem ersten, der auf Gold stieß, eine Flasche hochprozentigen Rum versprach, und dann öffnete er die Flasche, obwohl niemand fündig geworden war. Sie hatten sie rasch geleert, und Bartie fühlte sich nicht mehr gar so hoffnungslos, als sie schließlich ihren abendlichen Reis verzehrt hatten. Er blies die Lampe aus und befahl seinen Leuten zu schlafen.
»Schlaft euch gründlich aus«, sagte er. »Wir alle brauchen viel Schlaf. Morgen müssen wir hart arbeiten. Ich, ich grabe einen neuen Tunnel und zeige euch, wie man es macht. Bartie ist schneller als ihr alle, darauf möchte ich wetten.«
Der Polizist Tim Walsh stieß Mushi in das Gefängnis von Maytown. Er verstand nichts von dem Geplapper des Asiaten und forderte einen Chinesen als Dolmetscher an.
Der Chinese erklärte, Mushi sei Malaie und spreche eine Sprache, die ihm, dem Kenner zahlreicher chinesischer Dialekte, unbekannt sei. Er könne nicht helfen. Doch als er gegangen war, beruhigte sich der Gefangene und erschreckte Tim, indem er plötzlich auf Englisch zu jammern begann.
»Ich habe nichts Böses getan, Sir. Ich bin ein guter Mann. Sie müssen mich gehen lassen.«
»Ausgeschlossen«, sagte Tim. »Wie heißt du?«
»Warum wollen Sie meinen Namen wissen?«
»Darum, zum Teufel noch mal. Stell dich nicht so dämlich an. Wie heißt du?«
Der Gefangene schauderte und schüttelte den Kopf. »Weiß nicht.«
»Du weißt nicht, wie du heißt? Bist du verrückt oder so? Sag mir deinen Namen, oder ich schlag dir die Fresse ein.«
Er gab seiner Drohung Nachdruck, indem er dem Gefangenen einen Hieb gegen den Kopf versetzte, so dass Mushi zu Boden stürzte und um Gnade flehte.
Tim rieb sich die schmerzenden Knöchel und nahm sich vor, künftig, wenn er diese Burschen verhörte, seinen Knüppel zu benutzen. Er trat ihn in die Rippen. »Dein Name? Wie heißt du, du schmieriger Kerl?«
»Hab keinen Namen, und wenn Sie
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