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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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kennt.«
            Sie brach in Tränen aus, und er ließ sich auf die Knie sinken und versuchte, sie zu trösten. »Liebling, ich ertrage es nicht, dich so zu sehen. Aber was soll ich tun? Bitte, sei nicht so hart zu dir selbst. Zu uns. Ich mache alles wieder gut.«
            »Was willst du denn gutmachen?«, fragte sie ärgerlich. »Du bist nichts als heiße Luft. Verstehst du nicht, dass ich das Leben, das wir führen, verabscheue? Ich schäme mich, denn ich möchte so leben wie die anderen.«
            »Wie wer denn zum Beispiel? Die verrückten Horwoods? Möchtest du jetzt in die gehobene Gesellschaft aufsteigen?«
            »Versuch nicht, mich mit deinen Argumenten einzuwickeln, Nev«, weinte sie. »Das ist ein Scheinargument, und das weißt du genau. Hier gibt es jede Menge normale Menschen, Menschen, die für ihren Unterhalt arbeiten und sich für ihre Freunde einsetzen. Die Sorte Menschen, die wir ausbeuten.«
            Neville war erschrocken und verärgert. »Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist! Zu viel Gin vielleicht. Mutters kleiner Helfer.« Er erhob sich, entnahm einer Schublade ein Taschentuch und reichte es ihr. »Höchste Zeit, dass du mit dem Alkohol aufhörst, Es, sonst wird es noch schlimmer, dein Selbstmitleid.«
            »So geht es immer«, schluchzte sie. »Ich sage dir, wie ich mich fühle, und du beschimpfst mich als Trinkerin. Immer schiebst du die Schuld auf andere.«
            Er ging zur Tür. »Niemand hat Schuld«, sagte er ruhig. »Wir sind, wer wir sind, Es. Das ist der Kernpunkt. Ruh dich aus, ich gehe in die Stadt und kaufe diesen rüschigen weißen Sonnenschirm, der dir so gut gefallen hat.«
             
            Ein paar Viehtreiber von der Viehstation der Kincaids kamen in die Stadt und wurden von Connor belagert, der den neuesten Klatsch aus dem Outback hören wollte.
            »Nichts Außergewöhnliches«, sagten sie. »Endlich kriegen wir ein paar anständige Regenschauer, und die Flüsse führen reichlich Wasser. Die Schwarzen gehen der Landplage aus dem Weg …«
            »Welcher Landplage?«
            »Die verdammten Goldgräber, die sich überall rumtreiben. Ein paar von denen sind bei Jacob’s Crossing ertrunken, unter anderem eine Frau.«
            »Eine junge Frau?«, fragte Connor eifrig.
            »Nein, ein altes Mütterchen. Hätte genug Verstand haben sollen, um da draußen herumzuhumpeln. Schwarze von der Station haben die Leichen gefunden.«
            »Hey, Connor«, rief einer der Männer, als er vom Pferd stieg. »Haben Sie Jesse Field gesehen?«
            »Ja. Er kommt später vorbei.«
            »Gut. Sagen Sie ihm, Kincaid ist einverstanden: Die alte Dame kann das Haus mieten.«
            »Welche alte Dame?«
            »Weiß ich nicht. Ich spiele nur den Papagei.«
            »Schon gut.«
             
            Die alte Dame, Mrs. Plummer, war auf dem Weg, dem schönen Haus noch einen Besuch abzustatten, im Glauben, es wäre ihre letzte Gelegenheit, es zu genießen, bevor der Besitzer ihre Bitte abschlägig beantwortete.
            Sie öffnete das Tor, schüttelte den Kopf über das dichte Gestrüpp, das unterstützt von der Hitze und den heftigen Regenfällen der letzten Tage den Garten zu überwuchern drohte. Sie hielt inne, um dicke Ranken abzureißen, die einen roten Grevillea-Strauch erstickten. Dann zupfte sie Unkraut im Blumengarten, bis ihr einfiel, dass ihr das nicht zustand. Hastig sammelte sie das Unkraut vom Weg auf und warf es unter einen Busch. Dann ging sie, die Hände mit Erde verschmiert, zur Rückseite des Hauses, wo sie sie in der Waschküche reinigte.
            Als sie wieder in den Garten trat, sah sie erschrocken, dass die Küchentür offen stand.
            Sie hatte Angst, als Störenfried zu kommen. Womöglich besichtigte gerade jemand das Haus – vielleicht sogar, was traurig wäre, ein Käufer.
            »Ist da jemand?«, rief sie. Als keine Antwort kam, stieg sie die Stufen hinauf und spähte in die Küche. »Bitte, ist da jemand?«
            Behutsam trat sie ein, durchquerte den Raum und rief noch einmal, vermutete dann aber, als sie nichts hörte, dass der Letzte, der zur Besichtigung gekommen war, die Tür offen gelassen hatte. 
            Wirklich? Eleanor spürte ein Kribbeln im Nacken und erinnerte sich, dass sie bei ihrem

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