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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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und er muss sicherstellen, dass er anwesend ist, um die Hand zu heben, wenn sein Name aufgerufen wird.«
            Im Grunde hoffte Neville, dass der Alte nach Brisbane fuhr. Seine Pläne gestalteten sich außerordentlich positiv. Das gesamte Geld des engsten Kreises und einiger anderer lokaler Investoren war eingegangen, mehr als fünftausend Pfund, sein bisher größter Fischzug. Und so einfach. Nach und nach hatte er den Großteil der Mittel aus dem Apollo Properties Trust abgezogen, indem er wiederholt Beträge abhob, angeblich um Unternehmenskosten zu begleichen, einschließlich der Dienstleistungen des Bauunternehmers, der die Pläne zeichnete und Baumaterial kaufte, das größtenteils aus Brisbane angeliefert wurde. Einer weiteren hohen Geldentnahme hatte Lyle selbst zugestimmt. Diese Summe sollte zur Bezahlung des Grundstücks für das Einkaufszentrum dienen, neu erschlossene Grundstücke, die von den örtlichen Behörden gekauft werden mussten. Stattdessen floss das Geld in Nevilles Brieftasche, von der niemand etwas wusste und die er im Reisekoffer aufbewahrte. »Weil ich die Grundstücke nicht bezahlen werde«, so erklärte er Esme.
            »Aber du musst doch bezahlen«, sagte sie. »Werden die Aktionäre denn nicht misstrauisch?«
            »Nein. Ich kann noch nicht bezahlen, weil ich mit den Angestellten der Behörde noch keine Einigung über den Landkauf erzielt habe.«
            »Warum nicht?«
            »Weil ich ihnen immer wieder unmögliche Forderungen vorlege, und sie müssen immer wieder die Bestimmungen studieren, um herauszufinden, ob ich Recht habe oder nicht. Wir brauchen noch ein wenig Zeit. Sobald Horwood die Stadt verlassen hat, können wir abreisen, Es. Wir fahren als freie Menschen nach Hause.«
            Er betete dafür, dass Constance im Busch verirrt gefunden wurde, damit sie und Lyle abreisen und die Caporns das erste Schiff nach Süden nehmen konnten, die Taschen voll gestopft mit herrlichem Geld.
            »Wo ist unser Zuhause, Nev?«, fragte Esme müde.
            »Aha. Ich denke, wir sollten Brisbane streichen, wenn Horwood sich da herumtreibt, und lieber die großen Städte aufsuchen. Unser nächster Aufenthaltsort wird Sydney sein. Wenn wir in einer hinterwäldlerischen Stadt wie Cairns so viel Geld einnehmen können, dann stell dir nur vor, was uns in Sydney erwartet!«
            »Ich rede nicht von einem Zwischenstopp, Nev, sondern von zu Hause. Wo ist das?«
            »Zu Hause? Wo immer du willst. Du hast die Wahl, sobald wir genug Geld haben, um uns zur Ruhe zu setzen. Wir könnten uns in Sydney ein Haus kaufen, falls du nicht mehr im Hotel leben möchtest. Das könnte unser Zuhause sein, bis unsere Geschäfte dort erledigt sind.«
            »Ich hätte lieber ein Haus in Hongkong.«
            »Warum nicht? Wenn wir genug Geld haben, kaufen wir dort eines. Ich will, dass du glücklich bist, ich weiß, dass du dich hier nicht wohl fühlst. Wenn wir abreisen, wird es dir gleich besser gehen. Komm, wir gehen hinauf ins Zimmer und ruhen ein wenig aus.«
            Auf dem Weg die Treppe hinauf war Esme sehr still. Sie sagte nichts, bis die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte.
            »Ich habe nachgedacht, Neville. Ich fühle mich hier so elend, weil ich schreckliches Heimweh nach Hongkong habe.«
            »Dann werde ich mein Bestes tun, um dich binnen eines Jahres nach Hongkong zu bringen. Einverstanden? Gib mir ein Jahr. Ohne Geld können wir nicht zurück nach Hongkong.«
            Esme setzte sich in den Lehnstuhl und schlüpfte aus ihren Schuhen. »Es steckt noch mehr dahinter, Lieber. Du hast gesagt, wir sollten miteinander reden, also gut. Ich habe das Gefühl, in der Falle zu sitzen wie ein verletztes Kaninchen.«
            »Warum um alles in der Welt …«
            »Nein.« Sie hob die Hand. »Lass mich ausreden. Die Leute hier sind nett zu uns. Sie achten uns. Das ist eine angenehme Abwechslung für mich, aber es ist mir auch peinlich. Wir leben am Rande der Gesellschaft, Nev. Wir sind Taschenspieler, Betrüger. Diebe …«
            »Also wirklich, das geht ein bisschen zu weit.«
            »Bitte, sieh doch ausnahmsweise mal der Wahrheit ins Gesicht. Mir ist wohl bewusst, warum ich gern wieder in Hongkong sein möchte. Weil ich mich dort verstecken kann. Ich kann durch die Stadt gehen, ohne dass mich jemand

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