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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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darin gipfelte, dass Boddy Jake aufforderte, sein Büro zu verlassen.
            »Sie sind nichts weiter als ein Betrüger, der schnell zu Geld kommen will, Mister. Doch Sie bemühen sich vergeblich. Ich lasse mich nicht von Ihnen erpressen.«
            »Es geht nicht um Erpressung, sondern um meinen Ruf«, zischte Jake.
            »Um Ihren Ruf? Das ist doch lächerlich, Mr. Tussup. Wo ist Ihr Schiff jetzt? Ich verrate es Ihnen: auf dem Meeresgrund. Und jetzt verschwinden Sie!«
            Doch Jake weigerte sich, und draußen im Vorzimmer entstand ein Tumult, als der Justiziar der Zeitung, der auf den Namen William Perriman hörte, hereingeeilt kam.
            »Ich bin sicher, dass sich das auch in Ruhe klären lässt«, sagte er.   
            »Aber natürlich«, gab Boddy zurück, »zum Beispiel, indem Sie diesen Hochstapler hier rausschmeißen.«
            Jake schüttelte den Kopf. »Der Mann macht sich bloß wichtig und ist nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Menschen zu nennen, den ich ermordet haben soll. Jetzt glaubt er, er könnte seine Haut retten, indem er mich vor die Tür setzt. Aber so läuft das nicht, Mr. Perriman. Beantworten Sie mir eine Frage: Wen habe ich ermordet? Denn dabei geht es doch bei diesem Streit.«
            Als Perriman schließlich feststellte, dass Boddy wirklich keinen Namen angeben konnte, war er entsetzt.
            »Wie ich Ihrem Freund bereits zu erklären versucht habe«, begann Jake, »hat mein Anwalt Mr. Lewis …«
            »Raymond Lewis?«
            »Ja. Er schlug vor, wir sollten ein freundschaftliches Gespräch führen, bevor wie die Gerichte bemühen.«
            »Da stimme ich zu«, erwiderte Perriman und wandte sich an den Chefredakteur. »Ich glaube, ich übernehme jetzt, James. Mr. Tussup und ich werden ein wenig plaudern.«
            Schließlich einigte man sich darauf, dass der Courier eine Gegendarstellung drucken würde. Nach harten Verhandlungen wurde die Entschädigungssumme auf zweihundertfünfzig Pfund festgesetzt.
            Jake hatte zwar auf viel mehr gehofft, musste aber erkennen, dass Perriman sich nicht so leicht einschüchtern ließ.
            »Ich möchte eines klarstellen, Mr. Tussup«, sagte er. »Sie beschuldigen uns, Ihren guten Ruf in den Schmutz gezogen zu haben, und ich stimme zu, dass wir falsch informiert waren, als wir Sie als Mörder bezeichneten. Allerdings haben Sie selbst, wie Mr. Lewis Ihnen sicher erklärt hat, als er zu diesem Gespräch riet, Ihrem Ruf am meisten selbst geschadet. Mr. Lewis ist ein weiser Mann, und ihm war sicher klar, dass ein Verfahren wegen übler Nachrede ihren Ruf vollends ruiniert hätte. Zweihundertfünfzig Pfund. Sie können annehmen oder ablehnen.«
            »Wenn Sie die Gegendarstellung auf der ersten Seite bringen und das Wort ›unschuldig‹ darin vorkommt, erkläre ich mich mit dreihundert einverstanden. Ich bin verdammt noch mal kein Mörder! Und das soll morgen auf der Titelseite Ihrer Zeitung stehen.«
            »Also gut«, entgegnete Perriman, schüttelte Jake die Hand und begleitete ihn zum Ausgang. »Richten Sie Mr. Lewis Grüße von mir aus.«
             Lieber Mr. Lewis,
            ich schreibe Ihnen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich bis gestern nichts von Mrs. Willoughbys Tod durch Ertrinken wusste. Ich dachte, ihr Mann hätte sie gerettet, nachdem sie aus dem Boot gesprungen war, denn schließlich ist er mit ihr zum Schiff zurückgeschwommen. Morgen wird der Courier eine Gegendarstellung drucken, sich dafür entschuldigen, dass er mich als Mörder bezeichnet hat, und mich für unschuldig erklären. Ich möchte, dass Sie diese Seite Mal Willoughby zeigen. Da ich nun weiß, warum er hinter mir her war, werde ich nicht abwarten, bis er mich zu fassen bekommt, denn offensichtlich gibt er mir die Schuld an der Tragödie. Ich glaube nicht, dass die Polizei von Brisbane etwas gegen mich in der Hand hat, anderenfalls hätte man mich schon längst festgenommen. Ich danke Ihnen für Ihre Bemühungen. Ihre Rechnung schicken Sie mir bitte postlagernd nach Sydney.
            Ich verbleibe als Ihr ergebener Diener
            J. Tussup
     
            Raymond schleuderte den Brief auf den Schreibtisch. »Zum Teufel mit ihm! Er hat mich zum Narren gemacht. Ich hätte nie auf ihn hören dürfen.«
            Er griff nach dem Brief und marschierte damit ins

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