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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Besucher offenbar den Zutritt.
            »Was ist los?«, wollte Mal wissen.
            »Man will Sie sprechen.«
            »Ich weiß. Wer ist es?«
            »Sie behaupten, zum Gefolge der Familie Xiu zu gehören, aber ich bin mir nicht sicher. Jedenfalls glaube ich nicht, dass sie Ihnen wohlgesinnt sind. Vergessen Sie sie erst einmal.«
            Das erschien Mal nicht angemessen zu sein. Er bestand darauf, dass er selbst mit diesen Fremden hätte sprechen sollen, doch Zina mischte sich ein.
            »Ihr Diener hat Recht«, sagte sie. »Sie sollten auf ihn hören. Lassen Sie ihn seine Arbeit tun.«
            Später, kurz vor ihrem Aufbruch, sah er Zina und Chang in ein ernstes Gespräch vertieft, dann gingen beide zur Waffenkammer, die, wie Mal wusste, hinter der ersten Tür rechts vom Tor eingerichtet war. Er eilte ihnen hinterher.
            »Suchen Sie Waffen, Chang? Was ist los? Ich verlange es zu wissen.«
            Zina schloss die Tür zur Waffenkammer auf, und Chang spähte hinein. »Was ich Ihnen sagte, entspricht der Wahrheit«, sagte er zu Mal. »Die Männer waren wahrscheinlich tatsächlich Gefolgsleute der Familie oder haben sonst irgendwie mit ihr zu tun, aber …«
            »Aber was?« Mal folgte den beiden in den kühlen Raum mit dem Steinboden und betrachtete die umfangreiche Sammlung von Stichwaffen, vom Dolch bis zum Krummsäbel. Er hatte diese Sammlung schon immer mit einigem Interesse bewundert, denn viele Stücke waren juwelenbesetzte Antiquitäten von großem Wert.
            Chang zog ein flaches Schwert aus der Scheide und prüfte die Klinge. »Sie wollen sich mit Ihnen duellieren. Das ist Ehrensache, sagen sie, wegen des Tods der Dame Xiu Jun Lien. Sie machen Sie dafür verantwortlich.«
            »Sie wollen mich zu einem Kampf herausfordern?« Mal war bestürzt.
            »So ist es. Ich glaube, dieses Schwert würde Ihnen gute Dienste leisten, falls Sie gezwungen sein sollten, sich zu verteidigen.«
            »Ich wollte, Sie würden offen reden. Haben Sie den Männern nicht erklärt, dass der Verlust meiner geliebten Frau niemanden mehr schmerzt als mich? Welches Recht haben sie, mich in meiner Trauer zu stören?«
            »Sinnlos, sie würden gar nicht zuhören.« Chang hob die Schultern. »In jeder Familie gibt es Hitzköpfe, und diese Burschen wollen sich einen Namen machen, als Wahrer der Familienehre. Sie müssen sich bewaffnen, für den Fall, dass sie auf der Herausforderung bestehen. Also nehmen Sie das Schwert.«
            »Ein Duell? Jemand will mich zum Duell fordern? Zu einem nichtsnutzigen Schwertkampf?«
            »Ja. So ist es. Und Sie werden die Forderung annehmen müssen, sonst verlieren Sie das Gesicht. Doch unsere Wachen werden versuchen, die Burschen in Schach zu halten.«
            Mal reichte Chang das Schwert zurück. »Es ist mir völlig gleichgültig, ob ich das Gesicht verliere oder nicht. Ich werde nicht gegen Jun Liens Verwandte kämpfen.«
            »Sie haben womöglich gar keine andere Wahl!«
            »Schon gut, dann stelle ich sie vor die Wahl. Zum Teufel mit Schwertern, Revolver sind schneller. Gehen Sie in die Stadt, und kaufen Sie mir den besten Revolver, den Sie finden. Und vergessen Sie nicht die Munition.«
            Zina schüttelte den Kopf. »Darf ich vorschlagen, Sir, dass Sie Chang erlauben, unsere Dame Jun Lien von hier aus weiter zu überführen? So könnten wir noch mehr Kummer vermeiden, und Sie verlieren nicht das Gesicht, denn Sie haben Ihre Pflicht bereits über das Erforderliche hinaus erfüllt, indem Sie die Liebe vom anderen Ende der Welt hierher gebracht haben.«
            Chang pflichtete ihr bei. »Das halte ich auch für das Beste. Die Wachen können Sie auf der Rückreise zum Hafen beschützen. Zina stellt für die Reise zum Haus der Eltern als Ersatz zwei Diener für mich ab.«
            »Nein! Ausgeschlossen!«, rief Mal verärgert. »Ich muss Jun Lien persönlich zu ihren Eltern bringen. Ich muss es tun. Und jetzt gehen Sie und besorgen mir einen Revolver, und wenn Sie einen von den Helden da draußen sehen, sagen Sie ihm, dass ein Duell in meinem Land Schusswaffen verlangt. Sonst nichts. Falls mich jemand mit einem Schwert herausfordert, wird er erschossen. So unterscheiden sich Männer von dummen Jungen.«
            Chang missfiel Mals Einstellung, aber er

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