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Wind des Südens

Titel: Wind des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Aufregung an die Tür hämmerte und ihn aus tiefstem Schlaf aufweckte, um zu berichten, dass Mr. Lewis seine Frau gefunden hatte, war Lyle schockiert. Es kam zu plötzlich.
            »Was? Was reden Sie da? Schreien Sie nicht so, Mann! Wo ist sie?«
            »Hier, Sir!«
            »Wo?« Lyle krallte die Finger in sein Nachtgewand und spähte hinaus in den dunklen Flur.
            »Hier in Cairns. Mr. Lewis hat eine Nachricht geschickt. Er benötigt ein Fahrzeug, um sie herzubringen.«
            »Sie ist hier in der Stadt? Wie ist das möglich? Sie kann nicht in Cairns sein. Wie ist sie hergekommen?«
            »Mit dem Schiff, Sir. Mein Weinhändler spannt seinen Wagen für Sie an. Er fährt Sie zum Hafen.«
            »Um diese Zeit? Wie spät ist es? Nein, nein. Ich muss mich ankleiden. Sagten Sie, Lewis ist bei ihr?«
            Kassel verlor allmählich die Geduld. »Soll ich fahren? Mit dem Wagen?«
            »Ja, fahren Sie. Auf der Stelle. Ich kleide mich an. Und bestellen Sie Ihrer Frau, ich hätte gern Kaffee und Brandy. Meine Nerven spielen nicht mehr mit.«
             
            Er hatte nicht darum gebeten, dass Mrs. Kassel und Mrs. Plummer geweckt werden sollten, um seine Frau zu bemuttern und in der Hotelküche um sie herumzuschwirren, wo doch klar war, dass ihr nichts fehlte.
            »Die Fahrt von Cooktown hierher hat ein wenig zu ihrer Beruhigung beigetragen«, erklärte Lewis.
            »Wo hat sie geschlafen?«, wollte Lyle wissen.
            »Der Kapitän hat ihr seine Kabine überlassen. Aber wie gesagt, Constance sieht inzwischen wirklich gesund aus, besser als zu dem Zeitpunkt, als ich sie fand, aber es gibt Probleme.«
            »Welcher Art?«
            »Der Arzt, der sie untersucht hat, sagt, sie steht noch unter Schock nach all den schrecklichen Erlebnissen.«
            »Jetzt ist sie zurück und wird darüber hinwegkommen. Was für Probleme meinte er konkret?«
            »Die Nerven, so etwas in der Art.«
            »Blödsinn, diese Nervengeschichten. Davon halte ich nichts. Meistens handelt es sich meiner Meinung nach eher um ein schlechtes Gewissen. Menschen mit reinem Gewissen haben keine Nervenprobleme. Sie haben gehört, was meine Frau sagte: Man hat sie nicht geschlagen. Sie ist mit heiler Haut davongekommen. Schauen Sie sich die kleine Mrs. Caporn an – was sie der angetan haben. Ihr ins Gesicht geschlagen! Geprügelt! Zu Boden gestoßen und die Haare ausgerissen. Mein Gott! Was die Frau durchgemacht hat! Aber sie hat Mumm, sie geht hoch erhobenen Hauptes weiter ihren Weg. Sie brauchte nicht in Watte gepackt zu werden, ihr brauchte kein zartfühlender Arzt zu erzählen, ihre Nerven wären angegriffen.«
            Er wandte sich den Frauen zu. »Es ist an der Zeit, dass meine Frau sich zur Ruhe legt.«
            »Aber natürlich«, sagte Mrs. Plummer ätzend. »Brauchen Sie noch etwas, Constance?«
            Sie schüttelte den Kopf.
            »Ich habe einen Teil Ihrer Sachen ausgepackt«, bemerkte Mrs. Kassel. »Alles ist in bester Ordnung. Ihre hübschen Kleider warten auf Sie. Es ist so schön, Sie wieder in Sicherheit zu wissen. Wir alle hatten solche Angst um Sie. Soll ich Sie in Ihr Zimmer begleiten?«
            »O ja, bitte«, sagte Constance und ergriff ihren Arm.
            »Es war ein Glücksfall, dass Constance den Weg zu diesem Krankenhaus in Cooktown gefunden hat«, bemerkte Mr. Lewis, und Lyle ärgerte sich darüber, dass Raymond den Helden spielte, als hätte er sie aus eigener Kraft gefunden, während man sie ihm in Wirklichkeit doch zugeführt hatte.
            »Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Angeblich wird sie von diesen Männern gefangen gehalten, aber dann begibt sie sich seelenruhig in ein Krankenhaus.«
            »Lyle, ich sagte doch bereits, sie ist geflüchtet!«
            »Ah, ich verstehe. Mittlerweile kann sie einem Dutzend Männern davonlaufen. Wenn man endlich aufhören würde, sich einzumischen, und mir die Angelegenheit überlassen würde, dann könnte ich herausfinden, was genau sich zugetragen hat. Und bitte informieren Sie die Reporter und die Polizei, dass meine Frau keine Interviews gibt. Ich lasse nicht zu, dass man sie zur Befriedigung von Privatinteressen missbraucht.«
            »Sagen Sie Ihnen das am besten selbst. Und übrigens,

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