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Windbruch

Windbruch

Titel: Windbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Bergsma
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mann getötet, auf der
fahrt
    geworfen in des meeres klauen
    gefunden
erst im morgengrauen
    das kind ich brachte in mein
haus
    ich wollt es nicht, wollt
steigen aus
    doch hat ER einfach mich dem
mann
    ins
messer laufen lassen dann
    bin für kurze zeit nun wieder
hier
    wart strafe ab, sie geben mir
    doch wird ER finden mich sehr
bald
    ich habe
angst, mir ist so kalt
    denk ich an IHN, den ich
geliebt
    der mir jedoch die hölle gibt
    weil ER gesagt, ER mache
schluss
    mein
liebesqual, mein mann, mein fluss.
    Geschockt ließ er den Ordner auf
den Boden fallen, nachdem er geendet hatte. Sein ganzer Körper hatte sich mit
einer Gänsehaut überzogen. „Wir müssen Büttner anrufen, sofort!“, stieß er mit
erstickter Stimme hervor. Dann stand er mit zittrigen Beinen auf und holte sein
Handy aus der Tasche seiner Jacke.
    Es dauerte nur wenige Minuten,
bis Hauptkommissar Büttner an der Tür klingelte. Maarten ließ ihn herein und
glaubte im ersten Moment, einen recht fülligen Schneemann vor sich zu haben.
Ein Blick nach draußen sagte ihm, dass das Schneetreiben dichter geworden war.
„Ich hoffe, Sie haben einen guten Grund, mich bei diesem Sauwetter hierher zu
locken, Sieverts. Sie haben Glück, dass ich gerade in der Nähe war. Womöglich
müssen Sie mir für heute Nacht einen Schlafplatz anbieten. Kann gut sein, dass
wir bald eingeschneit sind“, maulte Büttner und klopfte seine Jacke ab.
    „Kein Problem, aber nur, wenn Sie
nachher meinen Eintopf abschmecken“, erwiderte Maarten, der sich von seinem ersten
Schock erholt hatte und nun ganz einfach froh war, den Polizisten zu sehen.
    „In Eintopf abschmecken bin ich
Meister“, sagte Büttner und schälte sich aus der dicken Jacke, „fragen Sie
meine Frau.“ Nachdem er seinen Anorak einfach auf den Boden geschmissen hatte,
betrat er das Wohnzimmer, wo Tomke mit gerunzelter Stirn über dem ihm bekannten
Ordner saß.
    „Moin, Frau Coordes. Ich hoffe,
es geht Ihnen gut!?“, begrüßte er Tomke und gab ihr die Hand.
    „Moin, Herr ... oh, Sie haben ja
eiskalte Hände. Darf ich Ihnen zum Aufwärmen einen Tee anbieten oder einen
Grog?“
    „Gerne. Tee bitte. Bin ja noch im
Dienst.“
    „Gut“, sagte Maarten, „dann
kriegen Sie den Grog nachher zum Eintopf.“
    „Und, was haben Sie Schönes für
mich?“, fragte der Kommissar und rieb sich die kalten Hände.
    Tomke schob ihm den Ordner rüber,
während Maarten in der Küche verschwand und Teewasser aufsetzte. Büttner beugte
sich über das Gedicht, auf das Tomke ihn verwiesen hatte. Sein Gesicht wurde
mit jeder Zeile blasser. Fahrig fuhr er sich mit seinen Fingern über die Stirn.
„Dann war also das der Grund, warum Frau Henzler den Ordner in Sicherheit
bringen wollte“, sagte er dumpf.
    „Sieht so aus.“
    „Es ist ein Geständnis.“
    „Nun, zumindest ein halbes“, gab
Tomke zu bedenken. „Der Drahtzieher für die ganzen Verbrechen scheint eher der
berühmte Unbekannte zu sein.“
    „Ja, so wie es aussieht, war Inka
Henzler ihm hörig und hat sich von ihm instrumentalisieren lassen.“
    „Jetzt müssen wir nur noch
herausfinden, wer er ist. Leider hat sie seinen Namen nicht genannt.“
    „Es muss der mit den parfümierten
Zetteln sein, das Testosteron-Monster.“
    „Testosteron-Monster klingt nach
Hufschmidt“, rief Maarten aus der Küche. „Der sitzt doch in der Psychiatrie,
oder? Sie sollten ihn so schnell wie möglich befragen.“
    „Befragen“, seufzte Büttner,
„wenn das so einfach wäre. Der Typ ist total durchgeknallt. Gemeingefährlich.
Hat gleich am ersten Tag, nachdem er in die Geschlossene eingeliefert worden
war, eine der Krankenschwestern auf Übelste zugerichtet. Sie hatte sich
geweigert, ihm die Tür aufzuschließen. Ja, und dann ist er mit seinen Fäusten
auf sie los.“
    Tomke sah Büttner erschüttert an
und schluckte.
    „Keine Angst, Frau Coordes. Zwei
kräftige Pfleger waren gleich zur Stelle und haben ihn auf sein Zimmer
gebracht. Dort schläft er seither den Schlaf des Gerechten. Wird vollgepumpt
mit Beruhigungsmitteln, bis klar ist, was weiter mit ihm passieren soll“, sagte
Büttner und klopfte ihr auf die Schulter.
    „Also kommen wir da erstmal nicht
weiter“, bemerkte Maarten und stellte eine Kanne Tee mit Stövchen auf den Tisch
und eine Tasse daneben.
    „Ich glaube nicht, dass es
Hufschmidt war. Der war total auf Frau Coordes fixiert, wie man an seiner
Fotosammlung unschwer erkennen kann. Lassen Sie uns das Gedicht noch mal durchgehen.
Vielleicht finden wir

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