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Winterfest

Winterfest

Titel: Winterfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jørn Lier Horst
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Endreihenhaus im Teppaveien 5 in hellen Flammen steht. Gemeldeter Bewohner ist Trond Holmberg.«
    »Charlie drei-eins an alle. Hier tut sich jetzt was. Sind wir bereit? Position?«
    »Charlie drei-zwei in der Akersgata«, quittierte die erste Streife.
    »Charlie drei-drei, Pilestredet.«
    »Charlie drei-vier, M ø llergata am Stortorvet.«
    »Muller telefoniert. Haben wir jemanden an der KK?«
    Leif Malm antwortete: »Ist nicht besetzt. Wir werden die Abschrift lesen.«
    Funkstille trat ein, alle warteten auf die nächste Meldung.
    »Sie steigen ein. Muller fährt.«
    »Richtung?«
    »Akersgata, jetzt biegen sie ein.«
    »Charlie drei-zwei. Wir haben ihn.«
    Die Meldungen hagelten über Funk herein.
    »Charlie drei-drei bezieht Position am Vaterlandstunnel.«
    »Charlie drei-vier, fahren parallel in die Grubbegata.«
    »Drei-zwei, haben ihn unter Kontrolle. Sind das dritte Auto hinter ihm. Sie haben es eilig, aber der Verkehr hält sie auf.«
    »Charlie drei-eins folgt.«
    »Sie fahren jetzt Ullevålsveien, am Vår frelsers gravlund entlang.«
    Der Fahndungsleiter dirigierte: »Charlie drei-drei: Fahrt nach Bislett und macht euch bereit, ihn am St. Hanshaugen zu übernehmen.«
    »Verstanden.«
    »Er hält an der roten Ampel Waldemar Thranes gate. Er will nach rechts.«
    »Drei-eins fährt Bjerregaards gate. Wir können ihn weiter vorn übernehmen.«
    »Charlie drei-vier, bereit machen für Sinsenkrysset!«
    »Verstanden.«
    Wisting lauschte den Meldungen, die in schnellem Tempo hereinkamen. Fahndung war ein ganz eigenes Gebiet. Es ging darum, immer drei Schritte hinter dem Zielobjekt zu bleiben, aber trotzdem einen Schritt voraus zu sein. Diejenigen, die sich für diese Art der Polizeiarbeit entschieden, waren in der Regel Männer, die nicht viel für Papierkram übrighatten, aber über einen ausgeprägten Jagdinstinkt verfügten. Viele hielten es für einen spannenden Job, aber hauptsächlich bestand er aus Warten. Es konnte sein, dass sie stundenlang nur dasaßen und auf eine Tür starrten, aber wenn sich erst etwas tat, dann ging es ganz schnell.
    »Er geht zum Trondheimsveien«, hörte Wisting den Polizeifunk schnarren. »Wiederhole: Trondheimsveien. Ich gebe ab, kann jemand übernehmen?«
    »Charlie drei-eins hat ihn. Er will bestimmt nach Grorud. Denke mal, er hat von dem Feuer bei Holmberg erfahren.«
    »O Scheiße, ja, wir sehen den Rauch bis hier unten in Bjerke.«
    Leif Malm ging dazwischen: »Ihr könnt zurückfallen. Er fährt zum Teppaveien. Seine Freundin hat ihn vor ein paar Minuten angerufen und über das Feuer informiert.«
    »Verstanden.«
    »Charlie null-fünf kann den Grorudveien nehmen, ihr anderen positioniert euch. Wir müssen uns dranhängen, wenn er abfährt.«
    Die verschiedenen Einheiten bestätigten und Malm schaltete den Lautsprecher ab. »Was zum Teufel hat das zu bedeuten?«, fragte er. »Die Wohnung steht doch leer.«
    »Ich glaube, ihr werdet Trond Holmberg dort finden«, sagte Wisting.
    »Wieso?«
    »Falls Rudi Muller so berechnend ist, wie er in den Nachrichtendienstprotokollen dargestellt wird, war es das Einzige, was er tun konnte.«
    »Verdammt!«, entfuhr es Leif Malm am anderen Ende, als er begriff, was Wisting meinte. »Er hat Holmbergs Leiche in die Wohnung gebracht und dann Feuer gelegt.«
    »In dem Fall wäre es so etwas wie eine rationale Hand lung. Er musste Holmbergs Leiche irgendwie loswerden, ohne dass es ihn verdächtig machte oder mit unserem Fall in Verbindung brachte. Denn jede Leiche mit Schussverletzungen würde ja mit unserem Fall assoziiert werden.«
    »Er hätte sie doch einfach vergraben oder dafür sorgen können, dass sie nie gefunden wird«, wandte Malm ein, aber Wisting hörte ihm an, dass er die Theorie bereits geschluckt hatte.
    »Es handelt sich immerhin um den kleinen Bruder seiner Freundin, und eine Vermisstensuche würde ebenfalls zu Nachforschungen führen. Wenn er Glück hat, bleiben nur die Zähne übrig, die eine Identifizierung ermöglichen würden. Hätten wir nicht die Informationen der Quelle gehabt, hätten wir keinen Zusammenhang gesehen und auf einen normalen Wohnungsbrand getippt.«
    »Verdammt«, fluchte Malm wieder. »Wir dachten, er liest im Internet über Feuer und körperliche Schäden, um herauszufinden, was mit dem Fahrer des Leichenwagens passiert ist, aber in Wirklichkeit hat er recherchiert.«
    Wisting wechselte das Thema und berichtete von der Identifizierung der Leiche, die Line im Ruderboot gefunden hatte. »Das wirft viele

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