Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
Krayakin und die Armee Anharats vernichten? Ich glaube nicht.«
    Ulmenetha dachte an die Worte des Dämonenherrschers, als er über dem Fuhrwerk schwebte. Er hatte Nogusta angesehen und gesagt. »Ja, du siehst aus wie er, der letzte dieser Bastarde.« Ulmenetha lächelte und sah dem Krayakin in die Augen. »Findest du es nicht seltsam, dass der Nachfahre von Emsharas jetzt hier ist und euch trotzt wie sein Vorfahr euch getrotzt hat? Beunruhigt dich das nicht? Hast du nicht das Gefühl, dass hier das Schicksal am Werk ist?«
    »Doch, schon«, gab er zu. »Aber es wird nichts am Ausgang ändern. Er verfügt nicht über Magie. Er ist kein Zauberer. Seine ganze Gabe entspringt dem Talisman, den er trägt. Er mag Zauber abwehren können, aber kein Schwert.«
    »Euer Böses wird nicht siegen«, erklärte sie.
    Er schien ehrlich erstaunt »Böse? Wie kommt es, dass ihr Menschen vom Bösen immer sprecht als wäre es etwas außerhalb eurer Rasse? Hält euer Vieh euch für böse, weil ihr es esst? Betrachten euch die Fische im Meer als böse? Welche Arroganz! Dir seid nicht anders als das Vieh, und wir sind nicht böse, weil wir uns von euch ernähren. Möchtest du meine Ansicht über das Böse hören? Böse sind die Taten von Emsharas, der sein Volk in eine seelenlose Hölle verbannte, ohne Klang und Geruch, ohne Geschmack und Freude. Ich sehe unsere Rückkehr einfach nur als gerecht.«
    »Ich werde nicht mit dir diskutieren, Dämon«, sagte sie. Trotzdem ging sie nicht davon.
    »Nicht werde nicht, Frau. Kann nicht! Mit welchem Recht verweigerst du uns eine Chance auf ein Leben unter dem Mond und den Sternen?«
    »Ich verweigere es euch nicht«, sagte sie. »Aber mit welchem Recht wollt ihr ein Kind töten?«
    »Töten? Noch ein interessantes Konzept. Glaubst du an die Seele?«
    »Ja.«
    »Dann töten wir nichts. Alles was wir tun, ist die sterbliche Existenz von Menschen zu beenden. Ihre Seelen leben weiter. Und da ihre sterbliche Existenz ohnehin zerbrechlich und kurzlebig ist was nehmen wir ihnen wirklich?«
    »Du und deinesgleichen, ihr seid unsterblich. Dir werdet nie den Wert dessen verstehen, das ihr anderen so beiläufig nehmt. Der Tod ist euch fremd. Ja, ich glaube an die Seele, aber ich weiß nicht ob sie unsterblich ist. Ich kenne nur den Schmerz, den ihr denen zufügt die zurückbleiben. Das Unglück und die Verzweiflung.«
    Er lächelte wieder. »Du sprichst von unserer Nahrungsquelle.«
    »Diese Unterhaltung führt zu nichts«, sagte sie.
    »Warte! Geh noch nicht!«
    In diesem Moment als sie in seine Augen sah, erkannte Ulmenetha darin einen Anflug von Panik. Warum wollte er, dass sie blieb? Könnte es sein, dass sie ihn in irgendeiner unbestimmten Art erreichte? Sie entspannte sich, um weiter zu reden. Dann sah sie, obwohl er versuchte, es zu verbergen, den Triumph in seinen Augen. Und da wusste sie! Sie war die einzige der Gruppe, die über Magie verfügte. Sein einziges Ziel war es, sie aufzuhalten.
    Sie machte kehrt und eilte zu ihrem Körper.
    Es war zu spät Drei Krayakin brachen aus dem Gebüsch und griffen das Lager an.
     
    Drasko trat auf die Lichtung, Mandrak zu seiner Linken, Lekor zu seiner Rechten. Sie hatten die Schwerter in den Händen, und Drasko spürte das längstvergessene Brausen des Schlachtenfiebers in seinen Adern. Der kahle Riese, der Nemor gelötet hatte, lief auf ihn zu. Drasko wirbelte herum und stieß dem Mann sein Schwert in die Rippen, dann zog er ihm eine Rückhand übers Gesicht und schickte den Riesen zu Boden.
    Auf der anderen Seite des Feuers sprang ein Schwertkämpfer mit Adlergesicht auf die Beine. Drasko sah, dass er zwei Sturmschwerter trug. Hinter ihm hatte sich ein silberhaariger Mann nach links gerollt und kam mit einem Bogen in der Hand wieder auf die Füße. Er legte einen Pfeil auf die Sehne. Drasko öffnete die Hand und warf eine kleine schwarze Kristallkugel über die Lichtung, dann schloss er die Augen.
    Die Explosion war ohrenbetäubend, und obwohl er sie fest geschlossen hielt, schmerzten seine Augen von dem blendendweißen Licht, das der Detonation folgte. Er öffnete die Augen und sah, dass der Schwertkämpfer über die Lichtung geschleudert worden war und jetzt betäubt neben einer hohen Kiefer lag. Der Bogenschütze lag ein Stück entfernt von ihm. Auch die Königin war von der Explosion getroffen worden und lag bewusstlos im Gebüsch, das Kind an sich gedrückt. Ein rothaariger Bursche kam aus den Bäumen gelaufen und packte die Hand eines mageren Mädchens

Weitere Kostenlose Bücher