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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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am Telefon meldete.
    So schnell er konnte, versuchte er sich nun auf das Gespräch zu konzentrieren, schweifte dabei jedoch immer wieder in wirre Gedanken ab.
    „Hallo, Ben Richter hier“, meldete er sich dann. „Ich hätte gern ein Einzelzimmer für die kommende Nacht. Ist da noch was frei bei Ihnen?“
    „Kleinen Moment, bitte!“, schallte ihm eine junge, weibliche Stimme entgegen.
    Ben nickte unbewusst, während er hören konnte, wie Alex sich aus dem Flur entfernte.
    „Ja, da ist noch etwas frei. Soll ich das Zimmer für Sie reservieren?“, fragte die Frau am anderen Ende des Hörers.
    „Das wäre super“, erwiderte Ben.
    „Ein Einzelzimmer dann. Dürfte ich mir Ihren Namen bitte noch einmal notieren?“
    „Richter“, war Bens knappe Antwort.
    Die Frau erwiderte einen Moment lang nichts, allerdings konnte Ben das leise Klickern einer Computertastatur vernehmen.
    „Gut, Herr Richter, das Zimmer ist reserviert.“
    Ben hörte ihr zu, verfiel aber zeitgleich in tiefe Gedanken. Er begann sich vorzustellen, dass Alex ihm vielleicht doch noch in das Hotel folgen würde und malte sich dabei unbewusst eine Szene aus, wie er sie sich wünschte. Dann zögerte er nicht mehr länger, räusperte sich verlegen und erwiderte sicher: „Könnten Sie das vielleicht doch noch mal auf ein Doppelzimmer umändern?“
    „Kleinen Moment, bitte!“, erwiderte die Frau nun schon zum zweiten Mal.
    Wieder schien sie irgendetwas in ihren Computer einzugeben. Ben wartete.
    „Wir haben noch mehrere Doppelzimmer frei. In welcher Preiskategorie darf Ihr Zimmer denn liegen?“, fragte die Frau aufmerksam.
    „Nehmen Sie einfach das Günstigste, bitte!“, erwiderte Ben und starrte dabei noch immer wie gebannt in Richtung der Arbeitszimmertür.
    „Gut, Herr Richter. Ihr Zimmer ist reserviert.“
    „Danke“, erwiderte Ben freundlich. „Ich werd’ irgendwann in der kommenden Stunde da sein. Bis dann!“
    Mit diesen Worten legte er schließlich auf und ließ das Telefon neben sich auf die Couch fallen. Dann fuhr er seinen Laptop herunter und klappte ihn zu.
    Im Flur war es in der Zwischenzeit still geworden. Deshalb wagte Ben es endlich, aufzustehen, um das Arbeitszimmer vorsichtig zu verlassen. Als er im Flur ankam, konnte er weder Jo noch Alex irgendwo sehen. Also verließ er das Arbeitszimmer vollständig und schloss die Tür leise hinter sich. Dann ging er noch einmal zum Eingangsbereich der Villa und legte seinen Laptop auf der gepackten Tasche ab. Da ihm sein Handy jedoch noch immer fehlte, wollte er Jo ausfindig machen, um diesen nach seinem persönlichen Gegenstand zu fragen. Er schritt bis zur Küche, doch diese war vollkommen leer. Dann ging er zum Wohn- und Esszimmer. Dort fand er Jo schließlich wütend vor. Der Architekt stand mit vor der Brust verschränkten Armen vor einem der vielen Fenster und starrte verbittert nach draußen.
    Ben wagte es kaum, ihn anzusprechen, räusperte sich aber schließlich etwas lauter.
    Jo reagierte daraufhin sehr verzögert und drehte sich erst nach einigen Sekunden zu ihm um. Dann blickte er Ben vorwurfsvoll an. Der Dunkelhaarige ließ sich jedoch nicht von Jos Miene durcheinander bringen. Stattdessen seufzte er noch einmal leise auf und wollte Jo entschlossen um sein Handy bitten. Doch in genau diesem Moment stürmte Alex in den Raum. Jos Blick ließ sofort von Ben ab und begann sich dafür auf Alex zu richten. Ben folgte diesem festen Blick. Alex stand hinter ihm. In seiner verbundenen Hand baumelte wertvoller Schmuck, in seiner anderen Hand hielt er ein paar Geldscheinbündel. Er sah wütend aus und schien sich keineswegs von Bens Anwesenheit irritieren zu lassen.
    Der Blonde hastete zielstrebig auf seinen Vater zu, blieb dann ein paar Schritte vor diesem stehen und warf ihm die gestohlenen Gegenstände in einer respektlosen Geste vor die Füßen.
    „Hier hast du dein Scheiß Geld!“, zischte er wütend.
    Ben beobachtete die Szene fassungslos und konnte gar nicht glauben, dass sein auswegloser Zustand sich mit einem Mal so radikal gewandelt hatte. Nun war seine Unschuld endgültig bewiesen. Dadurch begann er sich sogar ein wenig erhaben gegenüber Jo zu fühlen, denn immerhin musste dieser sich nun eingestehen, dass er Ben zu Unrecht beschuldigt hatte.
    Jo stand einfach nur da, umgeben von Geldscheinen, die sich um seine Füße verteilt hatten. In seinem Gesicht spiegelten sich sowohl Verständnislosigkeit als auch bittere Enttäuschung wider.
    „Warum hast du das getan,

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