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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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„Wir gehen nach Hause.“
    Ben drehte sich auf die Seite, ignorierte dabei die Kälte, die sich durch seine Kleidung zog und blickte dem Blonden nachdenklich hinterher. Ja, Alex hatte was.

Kapitel 10

    Während Alex den schmalen Pfad entlang nach Hause schritt, hoffte er inständig, dass Ben seine Drohung ernst nahm und ihn nicht bei seinem Vater verraten würde. Er wusste nicht, wie viel Ben von dem Telefonat mitbekommen hatte, aber vermutlich genug, um etwas gegen ihn in der Hand zu haben. Ben schien nun von seinen Geldschulden zu wissen und davon, dass er Druck von jemandem bekam. Diese Tatsache rief in Alex eine gewisse Angst hervor, denn er wollte nicht, dass sein Vater von den Schulden erfuhr und somit auch davon, wie diese entstanden waren. Er kannte Jo gut genug, um zu wissen, dass dieser umgehend die Polizei informieren würde. Das Umstoßen dieses Dominosteines würde eine gewaltige Kettenreaktion mit sich bringen und Alex noch wesentlich tiefer in die Scheiße ziehen.
    Streng blickte er geradeaus, versuchte dabei klare Gedanken zu fassen. Doch es gelang ihm kaum. In den letzten Tagen war zu viel geschehen: der Überfall, der Student, den Diego zusammengeschlagen hatte, das gute Verhältnis zwischen Ben und seinem Vater und aktuell hinzukommend, dass Alex nicht zum Treffen mit dem Spanier erschienen war und folglich nicht die erste Rate seiner Schulden beglichen hatte. Bis zum Telefonat mit dem Spanier hatte er dies und die daraus kehrenden Folgen gänzlich ignoriert. Doch nun konnte er genau das nicht mehr. Die Typen wollten ihn fertig machen. Sie hatten ihm am Telefon gedroht und deutlich gemacht, dass etwas Schlimmes auf sein Handeln folgen würde. Etwas, das ihn bewusster werden lassen sollte, wie ernst es ihnen war. Sie gaben ihm nicht mehr viel Zeit, bis sie ihm letztendlich etwas antun würden.
    Alex schluckte und blickte dann neben sich. Der sonst so stolze Schäferhund, Sam, tapste mit gesenkter Schnauze neben ihm. Er wirkte beinahe etwas eingeschüchtert und für einen kurzen Moment kam ihm Sam sogar fremd vor.
    „Mensch, Dicker, was ist denn los?“, fragte Alex in Richtung seines Hundes.
    Dieser reagierte sofort und blickte auf. Seine Augen drückten etwas aus, was Alex bisher noch nie in ihnen gesehen hatte. Es schien fast, als ob Sam vorwurfsvoll zu ihm aufblickte. Ob es daran lag, dass Alex Ben vor wenigen Minuten attackiert hatte, wusste er nicht. Aber er vermutete es beinahe, da Ben in den letzten Tagen mehr Zeit mit Sam verbracht hatte als er. In ihm stieg ein schlechtes Gewissen auf. Er war kein besonders emotionsvoller Mensch, aber er liebte Sam. Dieser hatte ihm über den Tod seiner Mutter hinweg geholfen, war immer für ihn da gewesen. Alex lächelte nachdenklich in Sams Richtung.
    „Ich werd’ mir wieder mehr Zeit für dich nehmen“, sagte er dann. „Das verspreche ich dir.“
    Sam legte seinen Kopf schief, als ob er über Alex’ Worte nachdachte. Er bellte kurz auf.
    „Ja, ich versprech’s wirklich“, wiederholte Alex sich deutlich.
    Sam bellte erneut und wandte den Blick daraufhin wieder ab. Während sie ihren Weg fortführten, war der stolze Geist in Sam zurückgekehrt. Er schien seinem Herrchen offenbar verziehen zu haben.
    Etwa eine Viertelstunde später erreichten Alex und Sam die Einfahrt zur Villa. Sam begann ein Stück zu laufen und blieb schwanzwedelnd vor Alex stehen, hielt ihn damit bewusst davon ab, die Villa betreten zu können.
    Alex begriff sofort, was sein Hund von ihm verlangte.
    „Du willst spielen, hm?“, fragte er grinsend.
    Sam bellte aufgeregt, woraufhin Alex kurz auflachen musste.
    „Okay“, sagte er dann und blickte sich suchend um. Sam tat es ihm gleich. Während Alex spontan kein geeignetes Spielzeug finden konnte, kam Sam bereits wieder auf ihn zugestürmt. In seinem Maul klemmte ein nasser Stock.
    Alex lachte erneut, bevor er sich bückte und Sam den Stock entnahm. Er hob seinen Arm und täuschte einen Wurf vor. Sam tapste ein paar Schritte vorwärts, blieb allerdings nach wenigen Sekunden wieder stehen und bellte aufgeregt.
    „Ja, ja ... ist ja gut“, meinte Alex und warf den Stock schließlich mit aller Kraft in den Garten. Sam sprintete sofort ungehalten hinterher und blieb etwas später stehen. Er wühlte so lange mit der Schnauze im weißen Schnee, bis er den Kopf mit dem besagten Gegenstand im Maul hob und zurückgelaufen kam.
    „Super!“, lobte Alex ihn und klopfte sanft auf sein Fell.
    Der Blonde wirkte in jenem Moment beinahe

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