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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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konnte, leuchtete ihm ein. Vermutlich setzten sie ihn deshalb so unter Druck. Sie wussten, dass er an viel Geld kommen würde, wenn er nur wollte. 40.000 Euro waren da Peanuts.
    Alex blieb am Beckenrand, hielt sich fest und atmete tief ein und aus. Sein Körper war keinen Sport mehr gewöhnt. Das merkte er sofort. Seine Beine wurden schwer im Wasser und fühlten sich an, wie von Muskelkater durchzogen. Diese Tatsache oder vielleicht auch die Angespanntheit in seinem Kopf nahmen ihm mit einem Mal die Lust an der ganzen Sache. Er seufzte noch einmal, bevor er sich mit dem Bauch zum Beckenrand drehte, sich abstützte und seinen Körper aus dem Wasser, das ihn wie ein Magnet an sich zog, hievte. Als er draußen war, spürte er, wie seine Badeshorts nass an seinem Körper klebte, fast wie eine zweite Haut. Es fühlte sich unangenehm beim Gehen an. Erneut strich er sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Dann wandte er sich noch einmal zum Wintergarten um, denn vorm Duschen wollte er sich noch ein weiteres Mal vergewissern, nicht beobachtet zu werden.
    Doch dabei entdeckte er etwas viel Angsteinflößenderes. Durch den Wintergarten hindurch konnte man in den Garten blicken und genau dort bewegte sich das Licht einer Taschenlampe hin und her. Alex verharrte in seiner Position, wagte es kaum, sich zu bewegen. Das mussten irgendwelche Typen sein, die der Spanier zu ihm geschickt hatte, um ihn fertig zu machen und den Druck zu erhöhen. Panik stieg in ihm auf. Verschiedene Handlungsoptionen durchzogen seinen Kopf, bis er sich wieder an die Pistole von Diego erinnerte. Ganz langsam und möglichst unauffällig setzte er einen Fuß vor den anderen. Er zog seine Jeans über die nasse Hose und schlüpfte hastig in sein Hemd, knöpfte es nicht einmal zu. Seine nasse Haut ließ den Stoff augenblicklich an sich haften und das Weiß des Hemdes durchsichtig werden. Alex atmete flach, wandte den Blick nicht vom Wintergarten ab. Dann schlich er aus dem Poolzimmer und eilte so schnell wie möglich die Treppe zu seinem Zimmer hinauf. Er stürzte auf seinen Schreibtisch zu und riss an der abgeschlossenen Schublade.
    „Scheiße ...“, fluchte er, richtete sich auf und kramte in seinem Kleiderschrank.
    Dabei warf er sämtliche Klamotten unachtsam zu Boden. Das Chaos, was dabei entstand, interessierte ihn nicht einmal. Als er dann endlich den kleinen silbernen Schlüssel gefunden hatte, lief er zurück zum Schreibtisch, steckte ihn in das Schlüsselloch und drehte ihn um. Dann zog er die Schublade hastig auf und griff nach der Pistole. Er stürmte wieder aus seinem Zimmer, rannte die Treppe hinunter und eilte zur Haustür. Er musste sich wirklich zurücknehmen, um eben diese leise zu öffnen, denn er wusste nicht, ob sich unmittelbar dahinter vielleicht weitere Typen verbargen. Vorsichtig öffnete er die massive Tür und spähte durch einen Spalt ins Freie. Er konnte niemanden sehen, nicht einmal ein Auto. Doch das wunderte ihn nicht, denn warum sollten die Typen ihr Auto samt Kennzeichen direkt in der Einfahrt der Tannenbergers abstellen? Alex schlüpfte noch schnell in seine Schuhe, bevor er schließlich aus dem Haus trat. Angespannt hielt er die Luft an, um nicht von seinem eigenen Atem abgelenkt zu werden. Die Waffe nahm er in beide Hände und hielt sie ausgestreckt vor seiner Brust. Erneut blickte er sich fahrig um, bevor er nach rechts in Richtung Garten schritt. Er ging dicht an der weißen Wand der Villa entlang, schaute sich immer wieder nervös um. Die Waffe klemmte fest zwischen seinen Fingern. Dann erreichte er die Ecke, hinter der sich der Garten verbarg. Dort verweilte er und atmete noch einmal tief durch, bevor er sie letztendlich umrundete. Sein leiser Atem kondensierte in der Luft, während er Schritt für Schritt durch den weichen Schnee schlich. Neben der Glaswand des Wintergartens konnte er jemanden sehen. Sein Herzschlag beschleunigte sich, Adrenalin durchströmte seine Adern. Alles Mögliche spielte sich in seinen Gedanken ab. Vorsichtig näherte er sich der Person, die einen schwarzen Pullover trug, dessen Kapuze sie über den Kopf gezogen hatte. Nur noch wenige Meter trennten ihn von dem Fremden. Seine Hände hielten die Pistole so fest, dass sie zitterten. Die kühle Luft brannte auf seinem halbnackten Oberkörper. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und dann noch einen. Die letzten beiden Meter brachte er schließlich hastig hinter sich und packte die Person so ruckartig, dass sie es gar nicht hätte

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