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Wintertraum und Weihnachtskuss: Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln (German Edition)

Wintertraum und Weihnachtskuss: Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln (German Edition)

Titel: Wintertraum und Weihnachtskuss: Eine Liebesgeschichte in 24 Kapiteln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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schneeweißen Pulli natürlich. Der Pulli hätte einen Rollkragen gehabt, wäre eng angelegen, und man hätte ihm angesehen, dass er flauschig weich und streichelzart gewesen wäre. Dazu wäre ich in knielange Stiefel geschlüpft und meine Haare … wie hätte ich meine Haare frisiert? Hätte ich sie offen getragen? Oder lieber zum Pferdeschwanz hochgebunden? Nein, das auf keinen Fall. Das hätte viel zu sportlich ausgesehen. Was dann? Na klar! Ich hätte zwei Zöpfe geflochten! Brave Zöpfe zu hautengen Jeans und einem knappen Pulli! Ich hätte angeklopft, Matteo hätte »herein!« gerufen, ich wäre an der Tür stehen geblieben, wäre langsam zu seinem Bett gegangen und … und dann … dann hätte ich ihm ein kleines Blumensträußchen auf die Decke gelegt und »Sorry, tut mir so leid. Kannst du mir verzeihen?« gehaucht. Weiße Blumen hätten es sein müssen, weiße mit einem Hauch rosarot. Matteo wäre zuerst rot, dann leichenblass, dann wieder rot geworden. Vor Freude wäre er rot geworden, er hätte sich unter Schmerzen aufgesetzt, die Arme nach mir ausgestreckt und ich …
    »Sag mal, Holly, ist dir auch aufgefallen …«
    Verdammt! Gerade im allerspannendsten Augenblick musste Nell in meinen Traum platzen!
    »… aufgefallen, dass Otto zu Opa Pitti Cosimo sagte?«
    »Opa Pittis Vorname ist Cosimo«, knurrte ich und versuchte verzweifelt, meinen Traum weiterzuträumen. Es gelang mir nicht.
    »Warum sagt mein Vater zu Cosimo Pitti nicht Herr Pitti? Man redet einen alten Mann doch nicht einfach mit dem Vornamen an, oder? Was meinst du, Holly?«
    »Frag Otto, warum er zu Opa Pitti Du sagt.« Ich gähnte. Wenn ich ganz schnell einschlief, träumte ich meinen Traum vielleicht an genau der alles entscheidenden Stelle weiter …
    »Sag mal, Holly, denkst du nicht auch, dass Otto Cosimo kennen muss? Vielleicht kauft er seine Zeitung bei ihm. Aber nein, das ist Quatsch. Er hat sie ja aus dem Kasten geholt.«
    Ich tat, als ob ich schliefe.
    »Holly, schläfst du?«, fragte Nell.
    Ich schnarchte.
    Nell kicherte. »Ich weiß genau, dass du noch wach bist. Soll ich zu dir ins Bett kommen?«
    »Neiiin!«, schrie ich. »Wenn du nicht gleich die Klappe hältst, kleb ich dir Paketband über den Mund!«
    Am Nachmittag verschwand Nell im Bad. Zuerst dachte ich mir nichts dabei, aber als sie nach zwanzig Minuten noch immer nicht wiedergekommen war, wurde ich unruhig und wummerte gegen die Tür. »He! Nell! Lebst du noch? Oder hast du dich versehentlich runtergespült und schwimmst jetzt in der Kanalisation?«
    »Hast du’s eilig?«, rief Nell von innen.
    »Geht so«, rief ich zurück, setzte mich auf den Fußboden und langweilte mich.
    Eine Ewigkeit später kam eine Person aus dem Bad, die mit der Nell, die vor einer knappen halben Stunde reingegangen war, keine Ähnlichkeit hatte. Ich schnellte hoch und starrte sie an: Nell hatte sich fein gemacht – aber wie! Sie hatte die Haare gewaschen und so geföhnt, dass sie ihr seidenglatt auf die Schultern fielen. Augen und Mund waren perfekt geschminkt, sie steckte in ihren engsten Jeans, trug kniehohe Stiefel und die Jacke mit dem Pelzchen an der Kapuze. »Was … was hast du vor?«
    »Hab ’ne Verabredung«, sagte sie knapp und wollte an mir vorbei. Ich hielt sie am Arm fest. »Kann ich mitkommen?«
    »Zu meiner Verabredung?« Nell lachte. »Du hast sie ja nicht alle, Holly.«
    »Komm schon, Nell! Mir ist langweilig«, flehte ich. »Sag mir nur, wohin du gehst, ja?«
    »Hm.« Sie schaute mich von oben bis unten an und rümpfte die Nase. »Besonders schick siehst du ja nicht aus.«
    »Es ist dunkel, Nell«, sagte ich und ärgerte mich über mich selbst: Ich hatte meine gammligsten Jeans und den schlabbrigsten Pulli an, meine Haare waren struppig, von Make-up natürlich keine Spur.
    »Okay«, meinte Nell zögernd. »Kannst mitkommen. Wir gehen auf den Weihnachtsmarkt, aber wenn wir vor der ersten Bude stehen, trennen wir uns. Ist das klar?«
    »Absolut!« Ich rannte schon nach unten. Eine Zehntel Sekunde später verbarg eine schicke Mütze meine Strohhaare, meine Stiefel waren in Ordnung, und die neue neonblaue Jacke machte sowieso viel her. Und ein bisschen Geld hatte ich auch noch.
    Kaum standen wir vorm Haus, schob ich unternehmungslustig meine Hand unter Nells Arm. »Triffst du dich mit Ben?«
    »Kann schon sein«, wich sie aus.
    »Klar, ihr seid ja zusammen.« Ich summte Morgen Kinder wird’s was geben. »Ich finde, Ben könnte dir wichteln«, meinte ich, um sie ein bisschen

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